Um gesunde, gut wachsende und schöne Pflanzen zu haben, gilt es ein paar Dinge zu beachten: Vor der Pflanzung werden wurzelnackte Gehölze einige Stunden ins Wasser gestellt und abgestorbene Wurzeln abgeschnitten. Sind Wurzelmasse und Astwerk in grobem Ungleichgewicht, ist ein grober Rückschnitt erforderlich. Ballierte und Containerpflanzen werden gut gewässert oder ins Wasser getaucht, bis keine Luft mehr entweicht. Auch hier kann eventuell ein Wurzelschnitt erforderlich sein, der größte Teil der Wurzeln bleibt aber im Ballen. Aus dem Containerboden sollten keine Wurzeln herauswachsen und sie sollten auch noch nicht im Kreis wachsen. Ist das der Fall, kann ein Wurzelschnitt ebenfalls sinnvoll sein - aber dann ist auch ein Pflanzschnitt nötig!
Richtig einsetzen
Auch wenn der Topfballen noch nicht zu stark durchwurzelt ist, muss der Ballen etwas auseinandergerissen werden, sonst bleiben die Wurzeln nach der Pflanzung im Topfballen ("Blumentopfeffekt"). Pflanzgruben müssen mindestens so groß sein, dass die gesamten Wurzeln ohne Biegen und mit etwas Freiraum Platz haben. Dann werden die Wurzeln darin versenkt und dabei gelockert, um ein besseres Anwachsen zu gewährleisten. Beim Auffüllen mit Erde sollten die Hauptachsen der Gehölze senkrecht stehen. Außerdem dürfen die Gehölze nach der Pflanzung weder tiefer noch höher im Erdreich sitzen als zuvor. Es gibt nur wenige Gehölze, die tiefer gepflanzt werden können und dann aus den verschütteten Ästen wurzeln - z. B. Rosen.
Die Erde im Pflanzloch wird schließlich etwas festgetreten und um das Pflanzloch wird ein Gießwall angelegt. Nun wird durchdringend gegossen, damit sich Hohlräume schließen und die Wurzeln Erdkontakt erhalten.

Bei wurzelnackter Pflanzung ist der Pflanzschnitt Voraussetzung für einen guten Anwuchs. Durch das Ausgraben der Pflanzen gehen viele Wurzeln verloren. Daher muss das Volumen von Wurzeln und Zweigen ausgeglichen werden. Als Grundregel gilt, Kaputtes zu entfernen, schwache Triebe auszulichten und insgesamt um etwa die Hälfte zu reduzieren.
Am diesjährigen Holz blühende Arten - z. B. Sommerflieder, Blauraute oder Säckelblume - werden auf fingerlange Zapfen zurückgeschnitten (gilt auch für Containerware). Sträucher mit wenigen großen Knospen wie Flieder, Felsenbirne oder Strauchkastanie werden nur ausgelichtet, die Triebe nicht eingekürzt. Im Winter sollte das Laub unter den Sträuchern als schützende Abdeckung liegen gelassen werden. Im Frühjahr hilft es, Kompost zur Bodenverbesserung, Pflanzenstärkung und Düngung zu verteilen.
Nistplätze schaffen
Wildstrauchhecken sind ideal, um im Garten eine hohe ökologische Vielfalt zu ermöglichen, da sie vielen Nützlingen Unterkunft und Nahrung bieten. Daher sollten Hecken aus Rücksicht auf brütende Vögel im Spätwinter bis Ende Februar bzw. erst wieder im September geschnitten werden - auch dann gilt es, genau zu schauen und im Bereich von Vogelnestern sehr vorsichtig zu agieren.
Schneiden - aber wie?
Der Schnitt dient dazu, die Pflanzen durch die klare Trennung zwischen gesundem Holz und verletztem, krankem oder gar totem Holz gesund zu erhalten sowie alle Triebe gut zu belüften und zu belichten. Weitere Ziele sind die Förderung der Blühwilligkeit und Schmuckwirkung von Sträuchern oder einen bestimmten Habitus zu erzielen wie bei Kopfweiden oder einen kompakten buschigen Wuchs. Durch Verjüngung versucht man üppige Belaubung, Blüten und Früchte nicht nur in luftiger Höhe, sondern auch in den unteren Etagen der Gehölze zu erhalten.
Für die Gehölzgesundheit ist ein Schnitt ab dem Spätwinter und während der gesamten Vegetationszeit gut verträglich. Große Schnitte sollten nicht nach dem Laubfall geschehen, da im Winter kein Wundverschluss möglich ist. Das Wetter sollte trocken, frostfrei, aber auch nicht extrem heiß und windig sein, weil dann höhere Verdunstung an den Schnittstellen stattfindet. Wem Formschnitt wichtig ist: Der Sommerschnitt bremst den Wuchs. Die kürzesten Neutriebe erhält man nach Schnittmaßnahmen von Mitte bis Ende Juni.
Wichtige Punkte zum Schnitt:
- Scharfes, hochqualitatives Schnittwerkzeug
- Geeignete Sicherheitsmaßnahmen treffen
- Garten- oder Baumschere: Bypass-System ist besser als Amboss-System
- Beim Wegschneiden keine Stummel stehen lassen
- Elektrische Heckenschere nur bei trockenem Wetter verwenden
- Desinfektion des Schnittwerkzeugs