Der eine steht kurz vor der Scheidung und streitet sich mit der Noch-Ehefrau um das Sorgerecht der Kinder. Der andere kommt aus den Schulden nicht mehr heraus. Der Dritte steckt in schweren Depressionen und weiß nicht, was er tun soll. Alle drei finden beim Männerbüro eine Anlaufstelle, um sich beraten zu lassen, berichtet Martin Rachlinger, der Leiter der Institution.
Seit wann gibt es das Männerbüro in Salzburg? Martin Rachlinger: Wir sind eine Einrichtung der Katholischen Männerbewegung, die es seit 1999 gibt. Man hat sich damals Gedanken gemacht, dass es so viele Beratungsstellen in unterschiedlichen Bereichen wie Familie, Drogen und so weiter gibt, und da wollte man mehr Übersicht bieten. Heute ist das Männerbüro im Haus der Katholischen Aktion am Kapitelplatz 6.
Was sind die Aufgaben des Männerbüros? Alle Männer in Stadt und Land Salzburg, die in herausfordernden Lebenssituationen stehen und Bedarf an psychosozialer Beratung haben, können zu uns kommen. Wir sind eine offiziell anerkannte Familienberatungsstelle. Bei uns arbeiten Sozialarbeiter, Psychotherapeutinnen, Pädagogen, Juristinnen sowie Lebens- und Sozialberater. So können wir je nach Problem intern weiterverweisen. Wir helfen bei der Erstellung von Anträgen und beim Behördenkontakt. In manchen Fällen verweisen wir auch an externe Stellen. Ganz neu ist unsere soziale Finanzberatung, die ein zertifizierter Schuldenberater mit den Klienten durchführt. Da geht es häufig darum, einmal mit dem Klienten eine Übersicht zu bekommen, um dann weiter zu planen. Auch sind wir Teil des österreichweiten Männerinfo-Krisentelefons, das jeden Tag 24 Stunden lang erreichbar ist.