Das Regierungsprogramm von ÖVP/SPÖ/Neos sieht in der "strategischen Hochschulplanung" eine "Hochschulstrategie 2040 mit Betonung der Profilbildung und -schärfung und einer neuen Arbeitsteilung im gesamten Hochschulsystem" vor. Genannt sind hier explizit Universitäten, Privatuniversitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen.
Regierungsplan fördert angewandte Forschung
Für die Fachhochschulen/Hochschulen für angewandte Wissenschaften (FH/HAW) im Speziellen sind im Detail diese Dinge geplant: Der neue Entwicklungs- und Finanzierungsplan des Sektors 2026-2030 soll die "Forschungskomponente [...] stärker berücksichtigen". Der FH-Sektor fordert seit vielen Jahren eine Grundfinanzierung für angewandte Forschung, ähnlich wie sie die Universitäten seit jeher im Sinne der Grundlagenforschung erhalten. Generell sollen die FH/HAW weiterentwickelt und die themenbezogenen und kompetitiven Forschungsfinanzierungsmittel aufgestockt werden.
Verbesserung der Planungssicherheit für Hochschulen
Weiters ist insgesamt eine Verbesserung der finanziellen Planungssicherheit für FH/HAW geplant. Dies ist ebenso eine zentrale Forderung des Sektors wie die geplante Vereinfachung (gegebenenfalls bis hin zur Abschaffung) der Programmakkreditierung für Studiengänge bereits bestehender FH/HAW innerhalb des bestehenden Wirkungsbereichs. Derzeit müssen - anders als an Universitäten - weit mehr als 500 Studienprogramme mühsam einzeln akkreditiert werden, mit enormem administrativen Aufwand und aus Sicht des Sektors teils Vielfachprüfung der gleichen Dinge. Die neue Regierung will in diesem Zusammenhang auch die hochschulische Autonomie bei der Studienplatzbewirtschaftung innerhalb der Fächergruppen stärken. Ergänzend sollen die Förderzusagen für Studienplätze mit mehr Vorlaufzeit versehen werden, um die Planbarkeit für FH/HAW zu verbessern. Perspektivisch sollen Studienplätze an FH/HAW in den am Arbeitsmarkt stark nachgefragten Bereichen Gesundheit, Soziales, soziale Arbeit und MINT weiter ausgebaut werden ("Fachkräfte-Offensive").
Die darüber hinaus geplante Prüfung eines Promotionsmodells in Kooperation mit europäischen Hochschulen mit Promotionsrecht ist besonders der Universitätenkonferenz (uniko) ein Dorn im Auge, diese will Promotionen an FH/HAW in jeder Form verhindern.