Die Ferien im Salzburger Land beginnen gerade: Doch was, wenn im Zeugnis ein Fünfer steht? Oder sogar mehrere? Den einen Schüler oder die andere Schülerin lässt ein im Herbst anstehender "Nachzipf" vielleicht nicht ganz so entspannt in die Ferien starten.
Lerntechnikerin Angela Schmidt (LernQuadrat) gibt Anregungen, wie man die "verfleckte" Situation am besten handhabt.
Es ist passiert: Im Zeugnis steht ein Fünfer. Muss nun Panik ausbrechen? Angela Schmidt: Ein Fünfer ist ein Warnsignal, dass hier die Leistung im Laufe des Schuljahres nicht gepasst hat, aber kein Grund zur Panik. Viele Schülerinnen und Schüler haben eine Aufstiegsklausel. Das Aufsteigen in die nächste Schulstufe ist somit gesichert. Und wenn eine Nachprüfung im Herbst ins Haus steht, dann ist noch genug Zeit, um den Stoff zu lernen und sich gut auf die Prüfung vorzubereiten.
Was raten Sie Schülerinnen und Schülern in dieser Situation? Ich rate einerseits, Ursachenforschung zu betreiben und zu überlegen, was man in Zukunft besser machen könnte, um eine bessere Note zu bekommen. Und andererseits raten wir dazu, einen Plan zu schmieden, wie die Prüfung geschafft werden kann.
Es gibt hier natürlich einige Faktoren zu berücksichtigen: Die Zeit ist knapp und man muss eine Menge Stoff lernen. Allerdings denke ich, dass die Prüfungsvorbereitung mit Plan, Ziel, Technik und Unterstützung zu schaffen ist.
Inwiefern ändert sich die Lage, wenn zwei oder gar drei Fünfer im Zeugnis stehen? Bei zwei Fünfern kann die Klassenkonferenz den Nachprüfungen zustimmen. Wird eine Prüfung bestanden, so entscheidet wieder die Klassenkonferenz über das Aufsteigen.
Bei drei "Nicht genügend" ist normalerweise kein Aufstieg möglich. Wir halten jedoch immer fest, dass das Wiederholen einer Klasse als Chance gesehen werden kann. Oft sind die Schülerinnen und Schüler, die eine Klasse wiederholen, dann den anderen voraus.
Eltern bauen in solchen Fällen gerne oft noch zusätzlich Druck auf: Welche Tipps haben Sie für die Erziehungsberechtigten parat? Druck erzeugt oft Gegendruck. Und das ist genau das, was man vermeiden will. Als Elternteil sollte man Vertrauen haben und dieses auch ausstrahlen. Unsere Kinder und Jugendlichen können das, manche jedoch brauchen Unterstützung.
Unterstützen können Eltern, indem sie ein offenes Ohr haben, eventuell als Lernpartner zur Verfügung stehen, für eine ruhige Umgebung sorgen, Interesse zeigen an dem, was das Kind lernt. Manche brauchen auch Unterstützung bei der Struktur, bei Zeitmanagement, Lernumgebung und Stoffeinteilung.
Sie haben die Ursachenforschung erwähnt - welche Rolle spielt diese im Falle eines Fünfers konkret? Ich denke, dass diese eine große Rolle spielt, damit das Lernen in Zukunft besser gelingen kann. Denn: Wichtig ist zu verstehen, wie Lernen funktioniert, damit man dann an der Lerntechnik etwas ändern kann. Wer sich einige Strategien beim Lernen aneignet und ein paar Lerntechniken ausprobiert, profitiert in Zukunft.
Wenn es nicht "reine Faulheit" war, die dem Fünfer zugrunde liegt: Inwiefern kann und sollte man seine Lerntechnik ändern? "Reine Faulheit" ist auch so eine Sache. Oft ist es nämlich nicht Faulheit, die einem im Wege steht, sondern Überforderung. Aber auch für mangelnde Motivation gibt es verschiedene Gründe.