"Die Bereitschaft zur Mehrarbeit ist definitiv da: Sie muss aber sowohl zeitlich möglich sein als sich auch lohnen."
Erich Steinreiber
CEO ISS Österreich
Monica Rintersbacher, die die Geschäftsführerin der Leitbetriebe Austria ist, sagt: "Der klare Anspruch unserer Initiative ist, den gegenwärtigen Wandel mitzugestalten und proaktiv an Lösungen und Möglichkeiten heranzugehen. Unsere Betriebe sind Vorbildunternehmen, denen es oft an politischen Rahmenbedingungen fehlt: Neue Arbeitsmodelle mit Erfolgs-, Leistungs- und Ergebnisorientierung müssen Gebot der Stunde sein." Auch Erich Steinreiber, CEO ISS Österreich, betont jene Erfahrungswerte, die sich aus Markt- und Themenführerschaft klar ergeben und vom Bericht der WU zusätzlich wissenschaftlich gestützt werden: "Die Bereitschaft zur Mehrarbeit ist definitiv da: Sie muss aber sowohl zeitlich möglich sein als sich auch lohnen."
Neue Herausforderungen in Betrieben: einige Ergebnisse aus dem Fokusgruppenbericht
Aspekte wie Nachtarbeit, unregelmäßige Stunden und lange Pendelzeiten beeinträchtigen die angestrebte Work-Life-Balance. Gleichzeitig bleibt Flexibilität ein wesentlicher Bestandteil. Zusätzlich gewinnen das Image des Berufs und die Identifikation mit dem Arbeitgeber an Bedeutung. Sozialleistungen setzen zunehmend eine Untergrenze für finanziellen Ansporn, steigende Abgabenlasten und negative Medienbilder werden als erschwerende Faktoren bei Mitarbeiterbindung und -motivation beschrieben.
Die komplexe Dynamik aus finanziellen und nichtfinanziellen Anreizen, die die Arbeitsmotivation formt, eröffne Unternehmen das Potenzial, sich auf dem Arbeitsmarkt zu differenzieren. Neben dem finanziellen Aspekt definieren Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz nämlich auch als Ort der Selbstdefinition und Sinnfindung. Persönliche Entwicklungsmöglichkeiten, wie Aufstiegschancen und Weiterentwicklung, werden ebenso geschätzt wie leistungsbezogene Bonifikationen und Stabilität. Die Vielfalt und Abwechslung der Arbeit sowie das soziale Umfeld spielen eine bedeutende Rolle.
Lösungen sind im Bericht vielfältig formuliert
Mehr Flexibilität in Arbeitszeit und -ort erhöht den Anreiz für Arbeitnehmer, gleichzeitig erfordert sie Rücksichtnahme auf individuelle Bedürfnisse und verfügbare Ressourcen sowohl auf Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberseite. Das Redesign von Anreizsystemen mit Fokus auf nichtmonetären Anreizen kann Leistung steigern und Lohnausgaben sogar reduzieren.
Das Fazit von ISS-CEO Erich Steinreiber: "Während Unternehmen oft Vorreiter und Vorbilder in Flexibilität sein müssen, um am Markt zu bestehen, braucht es endlich auch die politischen Rahmenbedingungen: hinsichtlich Attraktivierung von Vollzeitarbeit, Kinderbetreuungsangeboten, Nachhaltigkeitskriterien in Ausschreibungen der öffentlichen Hand und einer sichtbaren Konkurrenz zwischen Sozialleistungen und Arbeit."