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Unsicherheit durch Jobverlust

Einschneidende Lebensereignisse beeinflussen das Gefühl der finanziellen Sicherheit. Im Berufsleben sind das im negativen Sinne gerade ein Jobverlust und im positiven eine Beförderung, zeigt der "Vorsorgebarometer 2024" der Allianz Österreich.

Nur knapp die Hälfte der Menschen, die ihren Job verlieren, fühlt sich gut abgesichert.
Nur knapp die Hälfte der Menschen, die ihren Job verlieren, fühlt sich gut abgesichert.

Der Verlust des Arbeitsplatzes ist für viele Österreicherinnen und Österreicher eines der einschneidendsten Ereignisse im Berufsleben und beeinträchtigt das Gefühl finanzieller Sicherheit erheblich. Das ist eines der Ergebnisse des "Vorsorgebarometers 2024" der Allianz Österreich, für das die Wiener Beratungsagentur Marketmind 2024 insgesamt rund 2000 Personen zwischen 18 und 75 Jahren zum Thema Zukunftsaussichten und Vorsorge befragt hat.

Laut dieser repräsentativen Befragung fühlt sich nur knapp mehr als die Hälfte der Betroffenen (54%) in einer solchen Situation (sehr) gut abgesichert. Diese Unsicherheit steht auf einer Stufe mit den Auswirkungen schwerwiegender gesundheitlicher Probleme, die ebenfalls eine starke Belastung für das Sicherheitsgefühl darstellen.

Ergebnisse verdeutlichen finanzielle Vorsorge-Notwendigkeit

"Die Ergebnisse der Befragung verdeutlichen, wie eng finanzielle Vorsorge mit beruflicher Stabilität verknüpft ist", sagt Rémi Vrignaud, CEO der Allianz Österreich. "Es ist essenziell, dass in allen Lebenslagen vorausschauend geplant wird - sei es durch private Vorsorge oder die Nutzung betrieblicher Möglichkeiten. Für einzelne Personen ist es wichtig, nicht allein auf staatliche Sicherungssysteme zu setzen, solange es entsprechende persönliche Spielräume gibt. Dafür sind ein gutes Verständnis von Vorsorgemöglichkeiten und eine solide Finanzbildung entscheidend."

Die emotionale und finanzielle Unsicherheit durch den Verlust des Arbeitsplatzes wirkt sich nicht nur individuell aus, sondern beeinflusst auch das soziale Umfeld der Betroffenen. Viele finden es schwieriger, in solchen Phasen aktiv für sich und ihre Familien vorzusorgen. Dies unterstreicht die zentrale Bedeutung von Stabilität und Sicherheit im Berufsleben für das Vertrauen in die persönliche Zukunft.

Beförderungen stärken finanzielle Sicherheit

Im Vergleich dazu ist eine Beförderung für viele Österreicherinnen und Österreicher ein Moment, der ihnen das größte Gefühl finanzieller Sicherheit vermittelt und auch ihr Vertrauen in eine positive Zukunft stärkt. Gut zwei Drittel (72%) der Menschen im Lande, die vor einer Beförderung stehen oder gerade eine erfahren haben, fühlen sich mit Blick auf die kommenden zehn Jahre (sehr) gut abgesichert. Zudem ist dies ein Zeitpunkt im Leben, zu dem die Menschen besonders gut über finanzielle Vorsorge Bescheid wissen - 53 Prozent fühlen sich rund um eine Beförderung (sehr) gut informiert. So ist es nicht verwunderlich, dass bei beruflichen Fortschritten häufig für die eigene Zukunft (66%) und vor allem die der Familie (69%) vorgesorgt wird, wodurch ein Gefühl der finanziellen Sicherheit entsteht. Vrignaud betont: "Zeiten des beruflichen Erfolgs sind gute Momente, die eigenen Optionen hinsichtlich der privaten Vorsorge - sei es in Richtung Pension, Gesundheit oder auch sonstiger Risiken wie einer Berufsunfähigkeit - zu prüfen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen zu setzen."

Für die Allianz Österreich verdeutlicht die Befragung, dass finanzielle Vorsorge "nicht nur eine individuelle Aufgabe ist, sondern auch eine gesellschaftliche Dimension hat". Vrignaud fordert daher: "Angesichts der Herausforderungen durch die in Österreich derzeit schwache wirtschaftliche Entwicklung, demografische Veränderungen und ein belastetes öffentliches Sicherungssystem ist es entscheidend, nachhaltige Anreize für private und betriebliche Vorsorge zu schaffen."