SN.AT / Leben / Karriere

Wie Candidate Experience den Recruiting-Erfolg beeinflusst: Expertentipps

Bewerber in der Warteschleife: Die Candidate Experience entscheidet heute über den Recruiting-Erfolg. Worauf es dabei ankommt, erläutern zwei Expertinnen.

Lebenslauf übermitteln, zig Gespräche führen, Arbeitsproben abliefern - und dann: Funkstille! Bewerbungsprozesse, die in endlosen Schleifen verlaufen, sind für viele Kandidatinnen und Kandidaten, aber auch für Unternehmen inzwischen eine frustrierende Erfahrung.

Wie kann es am Arbeitsmarkt überhaupt noch zu einem Perfect Match kommen?

"Bewerbungsprozesse müssen klar, transparent und nachvollziehbar für beide Seiten sein", betont Susanne Seher, geschäftsführende Gesellschafterin der Personalberatungsagentur Seher + Partner, die sich auf die Vermittlung von Führungs- und Spezialistenpositionen spezialisiert hat. "Es gibt Must-haves und To-dos für die Unternehmen auf der einen und die Bewerberinnen und Bewerber auf der anderen Seite. Nur so gelingt das Perfect Match und damit oft auch der entscheidende Wettbewerbsvorteil."

""Neue Mitarbeiter müssen erste Priorität haben."
Helga Töpfl
Seher + Partner

Doch die Realität sieht in vielen Unternehmen anders aus: HR-Abteilungen sind unklaren Zielsetzungen ausgesetzt, da Unternehmen oft selbst nicht wissen, wen sie eigentlich suchen. Prozesse dauern oftmals zu lange, weil Fachabteilungen andere Themen priorisieren. Oder es kommt nach einem Kennenlernen zu keinerlei Rückmeldung. "Das alles sind fatale Signale und beschädigen nachhaltig die Arbeitgebermarke. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Unternehmenserfolg beitragen, müssen erste Priorität haben, und auch Führungskräfte müssen sich Zeit für Bewerbungsgespräche nehmen", betont Helga Töpfl, geschäftsführende Gesellschafterin von Seher + Partner.

Bewerber müssen aktiv mitwirken

Bewerbung sei allerdings immer Beziehung - die Verantwortung liege auf beiden Seiten, betonen die beiden Expertinnen. Auch Kandidaten müssten ihren Teil beitragen. So gelten Regeln wie: während des Bewerbungsprozesses per Telefon und E-Mail erreichbar sein, sich zeitnah rückmelden - auch wenn man bereits eine andere Zusage erhalten hat - sowie sich seriös mit Namen zu melden und Mailbox-Ansagen zu prüfen. "Immer wieder gibt es auch Bewerber, die Ghosting betreiben. Und das ist zwischenmenschlich nicht angebracht. Denn ein Bewerbungsprozess ist keine Einbahnstraße. Wenn ich mich bewerbe, sollte ich engagiert nachfragen, was die vakante Position betrifft, und aktiv in den Prozess eingreifen. Wenn ich den Job nicht will, kann das klar kommuniziert werden", betonen Seher und Töpfl unisono.

Klare Erfolgsfaktoren beim Bewerbungsprozess

Aus der Praxis wissen die beiden Expertinnen, dass es klare Erfolgsfaktoren braucht: laufender Kontakt, ehrliche Kommunikation, Effizienz im Ablauf, Professionalität und realistische Erwartungshaltungen auf beiden Seiten.

Veranstaltungstipp: Karriereforum der SN am 16. Oktober


Ob Praktikum, erster Job oder der nächste Karriereschritt - das Karriereforum Salzburg bietet eine Plattform für Vernetzung, Information und Inspiration rund um Aus- und Weiterbildung.

Zahlreiche Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen nutzen auch in diesem Jahr die Gelegenheit, sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren. Neben bekannten Firmen sind aufstrebende Start-ups, NGOs und Bildungseinrichtungen vertreten.

Ein Highlight sind die Vorträge und Workshops namhafter Expertinnen und Experten, die wertvolle Einblicke in die Arbeitswelt bieten und Interessierten neue Kenntnisse vermitteln.

Wann & wo? 16. Oktober 2025, 8.30 bis 14 Uhr, Salzburg Congress

www.karriereforum.eu