Osterbrauch in Salzburg: Osterfeuer
In Salzburg kennt man eine Vielzahl an verschiedenen Osterbräuchen. Neben dem Osterbrauch Eierfärben, Eierpecken, Palmweihe und des Verstecken des Osternestes ist auch das Osterfeuer noch sehr präsent in Salzburg. Vor allem im Alpenraum gelten Osterfeuer seit langer Zeit als fixer Bestandteil der Osternacht. In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag werden auf Hängen und Anhöhen Osterfeuer entzündet, welche im Gegensatz zu den Osterfeuern im Lungau eher klein wirken. Im Lungau werden bis zu sechs Meter hohe Holzkästen für das Osterfeuer gezimmert, die mit Reisig gefüllt sind.
Osterbrauch in Steiermark: Kreuz Hoaz´n
Dieses sehenswerte Schauspiel wird nicht nur in Salzburg sondern auch in der Steiermark vollzogen. Von der Auferstehung Christi zu Ostern kündeten früher in der südlichen Weststeiermark am Abend des Karsamstags nach der Auferstehungsfeier die "Freudenfeuer", aus Abfallholz von Stauden und Weinreben. Das Osterfeuer wurde dann in vielen Orten durch das "Zeichenfeuer" ersetzt. Hier werden an einem Kreuz christliche Sinnbilder zum Leuchten gebracht. Früher mit Blechdosen, in denen Pech oder Öl brannte, heute mit Glühbirnen. Dieser Vorgang trug früher den Namen "Kreuz hoaz'n", welcher heutzutage rund und um Eibiswald erhalten blieb.
Osterbrauch in Osttirol: Opferwidder
Im Gegensatz zu Salzburg und der Steiermark wird in Osttirol seit 1635 ein ganz spezieller Osterbrauch ausgeübt. Dieser traditionelle Osterbrauch des Opferwidders ist vor allem bei Pilger sehr beliebt. Alljährlich pilgern Hunderte Menschen in die Wallfahrtskirche Maria Schnee nach Obermauern, um eine Woche nach Ostern bei Gottesdienst und Widderverlosung dabei zu sein. Bis zu dem Jahr 1919 wurde der Opferwidder ca. 50 Kilometer weit bis Lavant getragen. Doch auf Grund der langen Strecke, wurde diese verkürzt und der Osterbrauch wurde nach Obermauern verlegt. Doch nicht nur in Obermauern in Osttirol wieder dieser Osterbrauch vollzogen, auch beim Lavanter Kirchtag, am zweiten Sonntag nach Ostern, wird ein Opferwidder verlost.
Osterbauch in Tirol: Palmstangen
Eine Vielzahl von anderen Osterbräuchen gibt es auch im restlichen Tiroler Land. Ein spezieller Osterbrauch ist die laute Ratsche am Karfreitag. Das laute Geräusch soll die stummen Glocken ersetzen. Am Samstagnachmittag vor dem Palmsonntag werden auch heute noch Palmbuschen aus Palmkätzchen gebunden. Dieser Osterbrauch wird vor allem auf Bauernhöfen aufrechterhalten, denn am Nachmittag treffen sich die Bäuerinnen der umliegenden Bauernhöfe mit ihren Palmbuschen. An eine lange Holzstange binden sie kunstvoll verschiedenes Grünzeug. Dazu kommen kleine Äpfel und kleine Palmbrezen, ein süßes Gebäck aus Germ.

Osterbrauch im oberösterreichischem Salzkammergut: Oarradln
"Oarradln", also "Eierradeln", heißt der kuriose Osterbrauch im oberösterreichischen Salzkammergut, genauer gesagt in Obertraun. In der Osterwoche vor allem vor dem Ostermontag sollte man in Obertraun im Salzkammergut, gut auf die eigenen "Fahrzeuge" aufpassen. Denn in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag werden alle Gegenstände, die ein Rad haben und frei herumstehen, verschleppt. Darum ist es auch nicht unüblich bei einem Spaziergang am Ostermontag ein Fahrrad auf dem Garagendach, eine Scheibtruhe auf einem Baum oder vielleicht sogar ein Dreirad an einer Straßenlaterne zu finden. Dieser spezielle Osterbrauch im Salzkammergut soll nachlässige Ortsbewohner zu mehr Ordnung erziehen.
Osterbauch in Tschechien: Osterruten
Beim traditionellen Osterbrauch in Tschechien darf die "Pomlázka", auf Deutsch Osterrute, nicht fehlen. Die Osterrute wird aus frischen Weiden geflochtene und mit bunten Bändern dekoriert. Mit dieser Osterrute gehen die Burschen am Ostermontag von Haus zu Haus und peitschen symbolisch Mädchen und Frauen damit. Dieser symbolische Schlag soll das ganze Jahr über Schönheit und Frische bringen. Neben diesem Osterbrauch in Tschechien gibt es zusätzlich ein traditionelles Ostermahl. Zum Osterschmaus gibt's Lamm oder Kaninchen mit Brennnesselfüllung, Osterbrot, honigbestrichene "Jidáše" (Judas) und süßes Schmalzgebäck "Boží milost" (Gottes Gnade). Am Ostermontag wird dann eine Eierspeise serviert, welches als uraltes Symbol für neues Leben gilt.
Osterbrauch in Slowenien: Batik-Eier
Die Bela Krajina, zu Deutsch Weißkrain, ist eine traditionsbewusste Region, welche nach wie vor ihren Osterbrauch pflegen. Hier werden die Ostereier, so wie man es in Österreich kennt, nicht nur gefärbt und versteckt, sondern werden besonders aufwendig dekoriert und bemalt. Die in Slowenien einzigartige Technik ist eine Art Batik: Heißes Bienenwachs wird in Mustern aufgetropft und dann kommt das Ei in ein Farbbad. Meistens werden die Farben Schwarz und Rot für die Ostereier ausgewählt. Anschließend wird das Wachs wieder entfernt. Die Ostereier bekommen vorwiegend ein geometrisches- oder ein Blumenmuster verpasst. Doch neben diesen Mustern werden auch Botschaften getropft oder ausgekratzt wie zum Beispiel "Mit Liebe", "Grüße aus Weißkrain" oder "Ein Geschenk für dich".
Osterbrauch in Sachsen: Osterreiter
Auch in Deutschland werden bis heute alte Osterbräuche aufrechterhalten. Vor allem der Osterbrauch in Sachsen ist sehr interessant. Die Sorben, ein slawisches katholisches Volk, pflegt seine Traditionen, vor allem zu Ostern. Der Osterbrauch besagt, dass jedes Jahr Reiter mit ihren Pferden die Osterbotschaft in die Ortschaften bringen sollen. Auch heuer werden wieder über 50 Reiter erwartet, welche die Botschaft bis weit ins Bautzener Land hinaustragen. Auf ihrem Umzug in die Nachbargemeinde Radibor und auf dem Rückweg singen und beten die Osterreiter in sorbischer Sprache von der Auferstehung Christi. Währenddessen schöpfen junge Mädchen aus Bach oder Quelle "Osterwasser", das Schönheit verleihen und Krankheiten vertreiben soll. Dieser Osterbrauch in Sachsen wirkt jedoch nur, wenn die Mädels auf Hin- und Rückweg kein Wort sprechen.