Der neue BYD Tang ist dafür ein perfektes Beispiel. Seine Hard Facts beeindrucken nachhaltig: Als knapp fünf Meter langes Elektro-SUV bietet er sieben Sitze (sechs davon mit Isofix-Befestigung), 519 PS, Allrad und ein gigantisches Glasdach, das sich noch dazu öffnen lässt. Rekordverdächtig ist auch der 108,8 kWh große Lithium-Ferrophosphat-Akku im Fahrzeugboden. Umso ernüchternder erscheint aus dieser Perspektive die WLTP-Reichweite: 530 Kilometer sind allerhöchstens guter Durchschnitt, und angesichts des überraschend hohen Testverbrauchs von mehr als 25 kWh auf 100 Kilometern kommt davon noch weniger im Alltag an. Seltsam, schließlich rühmt man sich bei BYD ja gern und häufig mit dem Vorsprung in Sachen Elektrotechnologie. Abgesehen vom Leistungs-Overkill ist der Tang vor allem überdurchschnittlich komfortabel. Sitzheizung und -kühlung, Massageprogramme und Soundsystem machen Spaß. Ein totaler Flop ist aber die Software des Testwagens: Die Geschwindigkeitserkennung zeigt im Stadtgebiet meist Tempolimit 255 km/h(!) an, zudem reduziert jeder noch so kleine Pieps der Helferlein die Lautstärke von Radio und Freisprechanlage für eine gefühlte Ewigkeit auf ein Minimum.
Im Test: BYD Tang
Fünftüriges Elektro-SUV, zwei E-Motoren, Systemleistung 380 kW/517 PS, Reduktionsgetriebe, Allrad; sieben Sitze, Gewicht 2630 kg, (L/B/H): 4970 x 1950 x 1740 mm, Kofferraum 940-1655 l, Akku 108,8 kWh netto, max. Ladeleistung 11 kW (AC), 170 kW (DC), WLTP-Reichweite max. 530 km, WLTP-Verbrauch 24 kWh/100 km, im Test: 25,2 kWh, Preis: ab 72.390 Euro.
Was gefällt am BYD Tang: Sehr komfortabel, viel Platz.
Was weniger gefällt am BYD Tang: Hoher Verbrauch, nervige Assistenten.
Was überrascht am BYD Tang: Enorm schlechte Tempolimiterkennung.
Der BYD Tang ist perfekt für: So manche, die bisher Tesla Y gefahren sind