Citroën soll im Stellantis-Gefüge künftig als Anbieter leistbarer Mobilität reüssieren. Äußerlich repräsentiert den Relaunch das Design des neuen C3, in dem maßgebliche Elemente des Konzeptautos Oli von 2022 übernommen wurden - etwa die vertikal ausgerichtete Front und das Leuchten-Layout. Auch das neue eiförmige Markenlogo feiert hier seine Premiere.
Schlichte Wohnlichkeit im Innenraum des Citroën C3
Drinnen herrscht trotz Hartplastik-Dominanz schlichte Wohnlichkeit, das in Nylon-Strick gekleidete Armaturenbrett sorgt dabei für haptisch ansprechende Abwechslung. Für die Fahrzeuggröße von rund vier Metern vermittelt der C3 ansprechendes Raumgefühl, einen Sympathiebonus verdient sich die Abkehr von der sonst vorherrschenden Techniküberfrachtung im Innenraum. So wird hier etwa ganz simpel mit dem Schlüssel gestartet - auch die Elektrovariante. Statt eines schrillen Technicolor-Displays genügt eine Projektion der fahrrelevanten Daten im oberen Cockpit-Bereich, spiegelfrei und immer ausgezeichnet ablesbar.
Citroën eC3 - ein Fliegengewicht unter den E-Autos
Der elektrische eC3 fährt mit 44-kWh-Akku vor und bleibt daher auch beim Kampfgewicht im Rahmen - mit maximal etwas über 1,5 Tonnen ist er unter den Stromern ein Fliegengewicht, was sich sowohl in leichtfüßigem Handling als auch ansprechenden Verbrauchsdaten niederschlägt. Von den 324 Kilometern WLTP-Versprechen konnte er in der Praxis bei idealen Bedingungen rund 270 halten. 113 Stromer-PS an der Vorderachse und elf Sekunden für den Hundertersprint verführen nicht unbedingt zu Heldentaten, machen aber dennoch Spaß und es mangelt auch bei Überholmanövern nicht an Durchzug - sofern sie sich unter 135 km/h abspielen, bei denen das Tempo abgeriegelt wird. So gesehen gilt als der schärfste Mitbewerber des eC3 ab sofort der C3 mit Benzinmotor, der alles noch ein bisschen agiler, lässiger und flinker hinbekommt - dessen 100 Turbo-PS durch die knackige Sechsgangschaltung zu jagen, macht einfach Spaß und kostet mit 5,9 Litern je 100 Kilometer nur ein Seidel mehr, als der WLTP-Wert angibt.
Ursprünglich angesagter Preis von Citroën kann beim C3 nicht gehalten werden
Nicht gehalten hat leider die ursprüngliche Ansage Citroëns, den elektrischen C3 in der gesamten Eurozone um 23.300 Euro anzubieten. In Österreich sind es zum Marktstart im September nun 24.900 Euro für das Basismodell You, 29.400 Euro werden für die unter anderem mit Komfortsitzen und Infotainment-System samt Navi ausgestattete Version Max ausgerufen - womit Citroën aber dennoch den derzeit günstigsten E-Kompakten an den Start bringt.
Das gewichtigste Gegenargument liefert auch hier der Benziner mit Tarifen ab 15.990 Euro.
NEUVORSTELLUNG: Citroën C3
Synchron-Elektromotor, 44 kWh (brutto), LFP-Batterie, 1-Gang-Automatikgetriebe, 113 PS, 120 Newtonmeter, Vorderradantrieb, Gewicht ab 1415 kg, 0-100 km/h 11 Sek., max. 135 km/h, Verbrauch 17,1-17,4 kWh/100 km, Reichweite 324 km, Ladedauer: 100 kW DC: 20 auf 80% ca. 26 Min, 7,4 kW AC: 4 Std. 10 Min. Preis ab 24.990 Euro.
Was gefällt:Die sympathische Einfachheit.
Was weniger gefällt:Die fehlende Drehzahlanzeige beim Benziner.
Was überrascht:Wie wenig es für simple Fahrfreude braucht.
Perfekt für:Dacia-Spring-Käufer, die doch lieber ein Auto wollen.
