Den Großteil seines Berufslebens, exakt 32 Jahre, arbeitete Leo Fellinger für die Porsche Holding in Salzburg. Während seiner Anfänge in der Kommunikationsabteilung erlebte er die Einführung der Katalysatorpflicht hautnah mit und wechselte später ins Marketing. Die wahre Berufung des gelernten Lithografen und Reprofotografen waren jedoch das Schreiben und Fotografieren. Als selbst ernannter "Kulturvermittler" hinterließ er in Salzburg deutliche Spuren - unter anderem als langjähriger Vorsitzender der Szene Salzburg, als Gründer und Vorsitzender des Kulturvereins KunstBox und des offenen Kulturhauses EmailWerk in Seekirchen.
Begeisterte E-Mobilisten unterwegs in Europa
Auf der Zielgeraden seines Jobs als "Chief Creative Officer" bei Porsche fand er schließlich auch als Gestalter und Ideengeber für die Moon City seine Erfüllung - eine Art Erlebniszentrum für Elektromobilität in Salzburg-Schallmoos. Seit 2020 ist Leo Fellinger nun offiziell im Ruhestand. Seine Begeisterung für die emissionsfreie Mobilität hat er sich aber bewahrt. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Verena, ebenfalls überzeugte E-Mobilistin, bereist er seither die schönsten Gegenden Europas - und zwar ausschließlich elektrisch.
"Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der Elektromobilität, habe unzählige Vorträge zu diesem Thema gehalten", so Fellinger. "Wenn es dabei über kurz oder lang immer um das Thema Reichweite geht, höre ich so gut wie immer die Antwort, dass 300 Kilometer viel zu wenig wären. Meine Gegenfrage lautet dann: Wofür? Für die ein, zwei Urlaubsfahrten im Jahr?" Quasi als Gegenthese zu den vielen Mythen und Halbwahrheiten zum Thema E-Autos und um die eigene Reisefreude möglichst nachhaltig ausleben zu können, gründete das Ehepaar 2021 den Reiseblog "Lovelectric". "Wir wollen ganz einfach den Beweis antreten, dass es längst kein Problem mehr darstellt, viele Tausende Kilometer durch unzählige Länder rein elektrisch unterwegs zu sein", so Fellinger, der seither nicht nur Zeuge der rasanten technischen Entwicklung der Fahrzeuge wurde. Auch die Ladeinfrastruktur habe sich seit den Anfängen des Blogs massiv weiterentwickelt. Viele verschiedene Ladekarten und Smartphone-Apps, bei grenzüberschreitendem Laden vor wenigen Jahren noch ein absolutes Muss, gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Während der letzten Reise kam sogar nur eine einzige Ladekarte zum Einsatz.
Ein Blog und ein Buch zum jüngsten elektrischen Roadtrip im ID.Buzz
Der Erlebnisbericht zum jüngsten Roadtrip des Ehepaars - "Einmal elektrisch um den Ärmelkanal", im elektrischen ID. Buzz von VW durch sechs Länder in 15 Tagen - wurde nicht nur im eigenen Blog aufgearbeitet. Neben einer Doku auf ServusTV entstand auch ein Buch, das am 4. November im Rahmen einer Lesung im Kulturhaus EmailWerk in Seekirchen präsentiert wird. Der wichtigste Tipp für all jene, die es ihnen gleichtun wollen? "Einfach Vertrauen haben, dass man unterwegs nicht stehen bleibt. Auch in winzigen Dörfern findet man Ladesäulen", beruhigt Leo Fellinger. An den nächsten Reisen wird übrigens bereits getüftelt. Dann soll es nach Süditalien gehen, auch Albanien steht langfristig auf dem Plan.
Leo & Verena Fellinger: "Einmal elektrisch um den Ärmelkanal", erschienen im Achter-Verlag sowie am Blog www.lovelectric.at