Vom Glanz der früheren Jahre war bei Fiat nicht mehr viel übrig und das lebensfrohe Flair der norditalienischen Marke hat unter dem Rotstift der Konzernmutter gelitten. Nun wendet sich das Blatt und Fiat spürt wieder Rückenwind. Die neue Ära Fiats hat, wie zu erwarten, der 500e eingeleitet, der vor rund zwei Jahren als reines Elektroauto zum Kassenschlager wurde. Stellantis gibt die Richtung vor und macht Fiat bis zum Jahr 2027 zur reinen Elektromarke. Um für die Zukunft gut vorbereitet zu sein, stellen die Italiener dem 500e zwei Geschwistermodelle zur Seite. Der neue 600e positioniert sich zwischen dem legendären Kleinwagen und dem 500X und will mit italienischem Flair das B-Segment erobern.
Der neue Topolino: Ein winziges und umweltfreundliches E-Mobil
Winzig wird es mit dem neuen Topolino, der auch in die engsten Gassen vordringt und bereits ab einem Alter von 15 Jahren gefahren werden darf. Letzterer ist nahezu ident mit den kürzlich vorgestellten Citroën Ami und Opel Rocks-e, schafft es aber dennoch, unverkennbar ein Fiat zu sein. Das überwiegend aus Kunststoff gefertigte Kleinstfahrzeug wird von einer 5,4 kWh großen Batterie betrieben und soll eine Reichweite von 75 Kilometern schaffen. Über die Maximalgeschwindigkeit im Ortsgebiet müssen sich Topolino-Kunden keine Gedanken machen, denn bei 45 km/h ist Schluss. Die Höchstgeschwindigkeit wird der kleine Italiener wohl selten erreichen, denn das Revier des 2,53 Meter langen E-Mobils ist ohnehin die enge Großstadt. Der fröhliche Topolino kommt neben der geschlossenen Standardausführung auch in der luftigen Dolcevita-Variante, die neben Faltdach und Türseil mit eingebauter Dusche kommt und so ideal für einen Badeausflug gerüstet ist. Während die kleinen Konzerngeschwister Opel Rocks-e und Citroën Ami dem heimischen Markt verwehrt bleiben, kommt der Topolino um rund 7500 Euro nach Österreich.
600e: Der Familienfreundliche Elektro-Flitzer mit beeindruckender Reichweite
Deutlich größer, aber auch teurer ist der neue 600e, der sich an der viel gelobten Elektroplattform des Jeep Avenger bedient und mit einer Länge von 4,17 Metern deutlich familienfreundlicher als der Fiat 500 ist. Die 54 kWh große Batterie sorgt für eine WLTP-Reichweite von 400 Kilometern und soll im urbanen Zyklus sogar die 600-Kilometer-Marke sprengen. Wie auch der Avenger leitet der kompakte Fiat 156 PS an die Vorderachse und meistert den Sprint auf Tempo 100 in glatten neun Sekunden. Der Akku wird mit 100 kW geladen und der Kofferraum mit maximal 360 Litern beladen. Beides solide Werte, die einen guten Alltagsnutzen ermöglichen. Im Innenraum finden die Insassen minimalistische Bedienelemente vor und erfreuen sich an echten Tasten und geradlinigen Anordnungen. Das Platzangebot ist in der ersten Sitzreihe mehr als ausreichend und für Kinder ist die Rückbank des 600e allemal groß genug. Auch die Modellvielfalt des 600e ist auf das Wesentliche fokussiert, denn der Stromer wird lediglich in zwei Varianten angeboten. In Kooperation mit der bekannten HIV-Stiftung bildet die Version "(RED)" die Einstiegsvariante und ist für 36.000 Euro erhältlich. Nobler wird es in der Topversion La Prima, die für 41.200 Euro erhältlich ist. Beide Modellvarianten verzichten auf die Farbe Grau, stellen knallige Farben in den Vordergrund und wollen Fiat zu altem Flair verhelfen.

