Bei der seit 1. Juli geltenden NoVA-Amnestie für leichte Nutzfahrzeuge sind die Pick-ups per Sonderregelung in letzter Minute doch noch durchgefallen - für sie fällt weiterhin die gleiche Sonderbesteuerung an wie bisher. Damit fährt der Ranger als erster Plug-in-Hybrid auf dem Markt und ähnlich drehmomentstarke, aber steuerbegünstigte Diesel-Alternative punktgenau richtig vor. In Europa betrug der Marktanteil von Fords seit 1982 in aktuell vierter Generation gebautem Dauerläufer im vergangenen Jahr mit 60.400 Stück beeindruckende 43,6 Prozent.
Damit der Teilzeit-Stromer von den vorrangig gewerblichen und auch den wenigen privaten Kunden akzeptiert wird, darf er bei Leistung, Nutz- und Anhängelast, Ladefläche sowie Offroad-Talenten keine Kompromisse verlangen. In den Abmessungen gibt es keine Unterschiede, mit einer Systemleistung von 281 PS und 697 Newtonmetern Drehmoment liegt der PHEV gegenüber dem stärksten V6-Diesel auf dem Papier leicht vorn. In der Praxis wiegt der Gewichtsnachteil durch den dualen Antrieb das im reinsten Wortsinn wieder auf, die Fahrleistungen sind entsprechend ähnlich. Bei der Zuladung herrscht mit 900 Kilogramm ebenso Gleichstand wie in der Anhängelast von 3,5 Tonnen.
Ford verbessert Antrieb für Doppelkabinen
Ford bietet diese Antriebslösung ausschließlich in der Doppelkabinen-Ausführung mit zwei Sitzreihen an. Kombiniert werden dafür der auch in anderen Modellen verbaute 2,3-Liter-Ecoboost-Vierzylinder-Turbobenzinmotor und die ebenfalls bekannte 10-Gang-Automatik mit einem 102 PS starken E-Motor plus Lithium-Ionen-Akku mit 11,8 kW Nettokapazität mit eigenem Kühlkreislauf. Das Zusammenspiel der Systeme funktioniert nahtlos, eventuell mit ein paar Gedenk-Zehntelsekunden beim Antritt. Die Betriebsart kann manuell gewählt werden: automatisch, Solo-Elektro oder Benziner und Auflademodus, damit bei Bedarf ein voller Akku zur Verfügung steht. Entweder für das emissionsfreie Zurücklegen von maximal 43 Kilometern oder als Strom für die beiden Steckdosen auf der Ladefläche zum Anschließen externer Geräte. Der Wattverbrauch im E-Modus beträgt 23,2 kWh, der insgesamt durch den WLTP-Zyklus schöngerechnete Spritverbrauch 3,1 Liter je hundert Kilometer. In der Praxis fielen im gemischten Hybridbetrieb etwa zehn Liter an, womit der Plug-in auch hier auf dem Niveau des Diesels liegt. An einer herkömmlichen Haushaltssteckdose ist der Akku in rund vier Stunden wieder vollständig geladen. Der Ansteck-Ranger wird in beiden Ausstattungen XLT und Wildtrack angeboten, der Umfang an Individualisierungen und Optionen für den Arbeitseinsatz ist gleich weitreichend wie bei den Diesel-Geschwistern. Die Preise starten bei 54.936 Euro und damit etwa gleich hoch wie beim Selbstzünder mit 170 PS.