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Polestar 4: der Tesla-Jäger ohne Heckscheibe

Das SUV-Coupé Polestar 4 punktet mit Leistung, Purismus und seinem schneidigen Design.

 Weiß steht dem Polestar 4 ganz besonders gut.
Weiß steht dem Polestar 4 ganz besonders gut.

Aufzufallen ist heutzutage oberstes Gebot, das gilt auch und vor allem für die Autobranche. In dieser Kategorie ganz vorne mit dabei ist die schwedisch-chinesische Marke Polestar. Während aus Göteborg zuletzt vor allem Negatives zu vernehmen war (CEO Thomas Ingenlath weg, Designchef Maximilian Missoni weg, Österreich-Chef Thomas Hörmann weg), geht es jetzt endlich wieder mal um neue Autos. Von den beiden Neuankömmlingen, die dieser Tage praktisch zeitgleich nach Österreich kommen, ist zunächst das SUV-Coupé Polestar 4 an der Reihe.

Digitaler Rückspiegel nur kleines Detail eines großartigen Elektroautos

Der 4,8 Meter lange Fünftürer ist zweifelsohne das bislang schönste Modell der Marke. Das liegt auch - aber nicht nur - an der fehlenden Heckscheibe. Tatsächlich verzichtet man bei Polestar freiwillig auf die hintere Glasscheibe und kompensiert dieses Manko durch einen digitalen Rückspiegel, dessen Inhalt von der obligatorischen Heckkamera gespeist wird. Um das Thema abzukürzen: Ja, auf den hinteren Sitzen hat man dadurch tatsächlich mehr Platz. Und nein, der mittige Minimonitor kann den konventionellen Spiegel nicht vollwertig ersetzen. Schon allein deswegen nicht, weil man damit beispielsweise nicht die hinten sitzenden Kinder im Auge behalten kann.

Im Endeffekt ist es aber zu viel Aufregung um ein kleines Detail eines ansonsten großartigen Elektroautos. Das Gesamtpaket aus skandinavischem Design, minimalistischer Ergonomie im Innenraum und beeindruckenden Fahrleistungen würde den Polestar 4 zum Tesla-Jäger ersten Ranges machen - wäre da nicht der Preis. Denn mit einem Startpreis von knapp unter 60.000 Euro ist der Schwede deutlich teurer als das günstigste Model Y.

Im Test: Polestar 4 LR Single Motor

SUV-Coupé, fünf Sitze. E-Motor (200 kW/272 PS), Heckantrieb, Einganggetriebe. 2230 kg, Kofferraum 526-1536 l, Akku 94 kWh (netto), max. Ladetempo (AC/DC) 22/200 kW, WLTP-Verbrauch 18,1 kWh, im Test 21,1 kWh, Preise ab 59.990 Euro, Testauto 67.890 Euro.

Was am Polestar 4 gefällt: Der Mut zum konsequenten Weglassen - innen wie außen.

Was am Polestar 4 weniger gefällt: Nicht alles muss über den Touchscreen bedienbar sein. Das Handschuhfach gehört sicher nicht dazu.

Was am Polestar 4 überrascht: Die fehlende Heckscheibe ist nach kurzer Zeit kein Thema mehr.

Der Polestar 4 ist perfekt für: Alle, die Elon nicht mehr mögen.