SN.AT / Leben / Mobilität

Volkswagen bringt 2026 vier elektrische Kleinwagen auf den Markt

Volkswagen kündigt gleich vier elektrische Kleinwagen von drei Marken für 2026 an. Die "Electric Urban Car Family" klingt nach Zukunft, setzt dabei aber auf traditionelle Werte. Florian T. Mrazek

Das Comeback bewährter Modellnamen: ID. Polo und ID. Cross kommen 2026, und auch die Sportversion darf wieder GTI heißen.
Das Comeback bewährter Modellnamen: ID. Polo und ID. Cross kommen 2026, und auch die Sportversion darf wieder GTI heißen.
Das Comeback bewährter Modellnamen: ID. Polo und ID. Cross kommen 2026, und auch die Sportversion darf wieder GTI heißen.
Das Comeback bewährter Modellnamen: ID. Polo und ID. Cross kommen 2026, und auch die Sportversion darf wieder GTI heißen.

Wie viel Unterschied doch einige Tage machen können. Am Rande der Premiere der Audi-Designstudie Concept C vor zwei Wochen in Mailand hatte Porsche-CEO Oliver Blume im vertraulichen Gespräch gegenüber den SN noch die großen Herausforderungen geschildert, mit denen die frühere Cashcow des Konzerns aktuell konfrontiert ist. Der Einbruch der Verkäufe in China einerseits, die US-Zölle andererseits, dazu die vielen Millionen, die in den vergangenen Jahren in die eigene Akkuproduktion geflossen sind und die nun - zumindest mittelfristig - keine Renditen abwerfen werden.

Porsche-Krise beschäftigt Vorstand weiter

Die Krise bei Porsche ist tatsächlich nicht wegzudiskutieren. So ernst der Vorstandsvorsitzende des Sportwagenherstellers bei seinen Schilderungen auch wirkte, am Ende des Gesprächs hellte sich sein Gesicht dann auf: "Warten Sie auf Sonntag", warf Oliver Blume zum Abschied in die Runde, und plötzlich - nachdem er innerlich in die Rolle des Volkswagen-CEOs gewechselt war - wirkte der Chef des größten Autokonzerns in Europa plötzlich wieder optimistisch.

Volkswagen liefert vier elektrische Kleinwagen

Mittlerweile kennt jeder, der sich nur entfernt für Autos interessiert, den Grund für die gute Laune von Oliver Blume. Am Sonntag, 7. September 2025, noch vor der offiziellen Eröffnung der diesjährigen IAA Mobility in München, präsentierte Volkswagen seine "Electric Urban Car Family". Und kommt nach vielen Jahren des Planens und Ankündigens nun endlich in die Phase des Ablieferns. Binnen Jahresfrist wird die "Markengruppe Core" rund um VW, Seat/Cupra und Škoda gleich vier vollelektrische Kleinwagen auf den Markt bringen.

Die größte Aufmerksamkeit zieht dabei der ID. Polo auf sich

Die größte Aufmerksamkeit zieht dabei der ID. Polo auf sich: Quasi als Beweis der Rückbesinnung auf die Kernkompetenzen der Marke VW hatte man bereits einige Tage zuvor verkündet, die traditionsreichen Modellnamen der beliebtesten Verbrennermodelle mit der Elektrobaureihe ID zu verschmelzen. Der ID. Polo soll demnach eine Art Neustart markieren, einen Wandel zum Besseren für all jene, die mit den vollelektrischen ID.-Modellen aus Wolfsburg noch gefremdelt hatten. Auf Basis des weiterentwickelten Modularen E-Antriebsbaukastens gebaut, stellt der ID. Polo tatsächlich eine spürbare Weiterentwicklung gegenüber den letztlich äußerst erfolgreichen Modellen ID. 3 oder ID. 7 dar. Neben bis zu 450 Kilometern Reichweite, einem für Kleinwagenverhältnisse geradezu riesigen Kofferraum (440 Liter) sowie dem deutlich weniger avantgardistischen Design findet die echte Revolution im Innenraum statt: Ein mittiger Dreh-drück-Schalter, beleuchtete, haptische Knöpfe anstatt unergonomischer Slider-Flächen und sogar Tasten für jeden einzelnen Fensterheber - bei VW hat man den Kritikern aufmerksam zugehört.

"Der ID. Cross zeigt, dass wir jetzt liefern."
Oliver Blume
CEO Volkswagen AG

Volkswagen startet bedeutendste Modelloffensive der Markenhistorie

Ungeachtet der kleinen, für die Autokäufer aber umso wichtigeren Details nimmt man bei Volkswagen gerade Anlauf für eine der bedeutendsten Modelloffensiven der Markenhistorie. Neben dem ID. Polo wird der Konzern im Verlauf des kommenden Jahres noch drei weitere elektrische Kleinwagen auf den Markt bringen. Neben dem Kompakt-SUV-Ableger ID. Cross (quasi einem elektrischen T-Cross) bekommen auch Škoda mit dem Epiq sowie Cupra mit dem Raval attraktive Einstiegsmodelle im wichtigen Marktsegment ab 25.000 Euro. Gebaut werden alle Fahrzeuge in Spanien, ID. Polo und Cupra Raval in Martorell, ID. Cross und Škoda Epiq im Werk Pamplona. Bis Ende des Jahrzehnts sollen jährlich 800.000 Autos vom Band laufen.