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Vipava: Das slowenische Weinstädtchen ist immer noch ein Geheimtipp

Sie liegt in direkter Nachbarschaft zu den großen Attraktionen der Region: Karst, Adria, die Stadt Triest, die Soča. Doch die kleine Stadt Vipava, ihr Fluss und ihr Tal sind immer noch ein Geheimtipp. Ein wenig zu Unrecht.

Blick auf die St.-Stephans-Kirche in Vipava.
Blick auf die St.-Stephans-Kirche in Vipava.

Denn das liebliche Land rund um das Städtchen galt schon in der K.-u.-k.-Monarchie als kleiner Garten Eden, mit Obst- und Gemüsegärten sowie viel Weinanbau. Bis heute steckt das Tal voller versteckter Schätze. Auch trinkbare solche. Der weiße Pinela, der fruchtige und der sonnenverliebte Zelen, aber auch Blaufränkisch und Schioppetin stehen auf den Weinkarten.

Vipava: Auf den Spuren von Kaiser Theodosius und Adelsfamilien

Wer sich auf historische Spuren begibt, wird in Vipava schon nach wenigen Metern fündig. Sogar beim Speisen. Das gutbürgerliche Gasthaus Gostilna Theodosius bei Vipava wurde benannt nach dem gleichnamigen Kaiser, der sich hier im September 394 gegen seine Widersacher Eugenius und Arbogast in einem höchst blutigen Gemetzel durchgesetzt hatte. Jahrhunderte später lockten Wasser, Klima und fruchtbare Böden angesehene Adelsfamilien nach Vipava. An sie erinnern heute noch die malerischen Überreste der alten Burg, die seit Ende des 11. Jahrhunderts über der Stadt thront.

Panoramablick und Geschichtstrunkenheit: Der Charme von Vipava

Ein gemütlicher Fußweg führt hinauf, oben belohnt ein grandioser Rundblick auf das sich weit öffnende Vipava-Tal. Beim Spaziergang über die Brücken wiederum grüßt mitten in der Altstadt der Baumkircher-Turm, einer der Türme der befestigten Burg Tabor, der die Geschichte vom berühmten Baron Andreas Baumkircher erzählt, einem Militärbefehlshaber des österreichischen Kaiserreichs.

Barockschloss Lanthieri: Eleganz und Geschichte in Vipava

Doch das schönste Erbe der Aristokratie von Vipava ist das Barockschloss Lanthieri mit seinem Weinbaumuseum. Die Fassade im typisch venezianischen Stil dominiert den Hauptplatz der Stadt und den Schlosspark mit seinen Putten und Steinskulpturen. Die Rückseite grenzt an die größte Quelle des Flusses Vipava. Unweit davon: das Gasthaus Podfarovž, gleich neben jenem romantischen Plätzchen mitten in Vipava, wo eine der sieben Quellen des Flusses direkt aus dem Felsen plätschert. Diese deltaförmige Quelle - Karstwasser, das aus den Steilhängen des Nanos hervorsprudelt und gemeinsam den Fluss Vipava formt - ist einzigartig in Europa und verleiht dem Ort einen besonderen Charme: Über die vielen Quellen und Flussarme wurden in den vergangenen Jahrhunderten nicht weniger als 25 Brücken gebaut.

Kulinarischer Genuss und Spiritualität

Noch eine weitere Spur führt zur Familie der Lanthieris: In ihrem nahe gelegenen, einstigen Landgut Zemono im Stil der Renaissance ist heute das vielfach ausgezeichnete Gourmetrestaurant Pri Lojzetu auf der Burg Zemono, wo Tomaž Kavčič virtuos mit regionalen Zutaten spielt. Und wer hier über die Stränge schlägt, kann danach in der wunderschönen St.-Stephans-Kirche Abbitte leisten.

INFO & ADRESSEN

Essen & Trinken:
Gostilna Podfarovž, Essen an der Quelle, www.podfarovz.si
Gostilna Theodosius, Gasthaus mit Historie&Aussicht, gostilna-theodosius.si
Gostilna pri Lojzetu - Dvorec Zemono, Fine Dining im Herrenhaus, schöne Fresken, www.zemono.si/en
Vinoteka Vipava, gute Auswahl an Weinen des Tals, www.vipava.si

Information zur Region:
www.vipavskadolina.si/de, www.slovenia.info