In historischen Gebäuden können sie spektakulär wirken, die soliden Tramen und die oft jahrhundertealten Holzdecken. Doch dunkle Holzdecken lassen Räume kleiner und niedriger erscheinen. Sie können überdies erdrückend wirken, den Bewohnerinnen und Bewohnern buchstäblich "auf den Kopf fallen" und sich vor allem bei großen Flächen negativ auf die Raumatmosphäre auswirken.
Lignin im Holz baut sich ab
Holz dunkelt nach, weil sich die natürliche Pigmentierung im Laufe der Zeit ändert. Auch das Licht und die Luftfeuchtigkeit spielen eine Rolle, dadurch wird das Holz dunkler und es wirkt älter. Wenn es der Sonne ausgesetzt wird, reagiert das Lignin darauf. Dieses Lignin ist ein wichtiger Bestandteil des Holzes, der ihm seine Festigkeit und Langlebigkeit verleiht. Durch die UV-Strahlung, die die Sonne abgibt, wird das Lignin in den oberen Schichten des Holzes abgebaut, was eben das Nachdunkeln des Holzes zur Folge hat. Dieser Prozess ist bekannt als Photodegradation. Ein weiteres Problem, das durch UV-Strahlung verursacht wird, ist die Veränderung der Oberflächenstruktur des Holzes. Dies kann zu einer Abnutzung des Holzes führen und letztendlich zu einer Verringerung seiner Haltbarkeit und Langlebigkeit. Um dies zu verhindern, empfehlen Fachleute, der Sonne ausgesetztes Holz regelmäßig zu warten. Auf diese Weise können die negativen Auswirkungen der UV-Strahlung reduziert werden. "Dazu empfiehlt sich beispielsweise Kiefernharz. Harz ist ein natürlicher Stoff, der von Bäumen stammt und dem Holz etwas zurückgibt", weiß Marlene Puchner, Geschäftsführerin von Natural Naturfarben der Scherzenlehner Harze GmbH.
Holpflege mit Bienenwachs
Natürliche Pflanzenöle, Naturharze wie Kiefernharz oder natürliche Wachse wie jenes von Bienen oder der Carnaubapalme - ein nachwachsender Rohstoff - sorgen für Schutz und Pflege des Holzes. Um finstere Räume wieder etwas freundlicher zu gestalten, empfiehlt Marlene Puchner eine Deckenbehandlung mit Bienenwachsbalsam in Zartweiß oder - für stärker nachgedunkelte Oberflächen - einem besser deckenden Altweiß. "Der Bienenwachsbalsam ist eine Wasser-Wachs-Emulsion, die mit natürlichen Pigmenten aus vermahlenen Mineralien vermischt ist", sagt die Expertin. Je nach Verschmutzungsgrad ist zuvor das Abreinigen vonnöten, aber nicht unbedingt ein Abschleifen, auch wenn es sich um bereits sehr altes Holz handelt. Ein Anrauen der Holzoberfläche mit feinem Schleifpapier, entweder per Hand oder mit einem Schleifgerät, kann vorteilhaft sein, es bewirkt einen besseren Haftungsprozess. Für die Aufhellungskur selbst braucht man weiter nichts als eine Rolle oder einen für wasserbasierte Anstriche geeigneten Aquapinsel. Die fein gespreißelten Borsten gewährleisten, dass alle Bestandteile gut an den feinen Haaren haften.
"Die Emulsion ist einfach aufzustreichen und sie ergibt eine schöne neue Optik. Dabei handelt es sich um Lasuren, die die Maserung des Holzes durchscheinen lassen. Das Holz kann atmen, weil es offenporig bleibt, und sorgt damit für ein gutes Raumklima. Der Anstrich ist schadstofffrei, Natural verzichtet gänzlich auf synthetische Inhaltsstoffe und macht alle Rezepturen durch freiwillige Volldeklaration jederzeit und für jeden überprüfbar. Ebenso wirkt die Emulsion antistatisch im Gegensatz zu einem Lackauftrag." Möglich ist ebenso, den Bienenwachsbalsam aufzuspritzen. Das erlaubt ein ansatzfreies Arbeiten an den Kanten und Ecken.
Schutzlasur wirkt viele Jahre
Am besten wird mit geringem Druck von 0,8 bis 1,2 Bar gearbeitet, dafür genügt eine einfache Spritzpistole aus dem Baumarkt. Geeignet sind die Produkte für jedes Holz - Fichte, Kiefer, Eiche oder Lärche - und können so mit einem modernen Look ein neues Wohngefühl erzeugen. Die Bearbeitung ist einfach und für alle geeignet, die selbst Hand anlegen wollen. Eine Nachbehandlung ist auch nach Jahren nicht nötig, da das Weißpigment als UV-Schutz wirkt und erneutes Nachdunkeln des Holzes verhindert. Zusätzlich ist es möglich, zum Bienenwachsbalsam "UV-Protector" zu greifen, um damit von vornherein und dauerhaft das Vergilben und Nachdunkeln von Holzflächen zu vermeiden. Auf diese Weise geschützt, bewahrt das Holz seine Optik und sieht noch nach vielen Jahren aus wie frisch gestrichen.
Die heutzutage sehr beliebten Akustikpaneele - sie helfen, akustische Herausforderungen in Innenräumen zu bewältigen, indem sie Schallwellen effektiv absorbieren - sind ebenfalls bestens für eine Behandlung mit Bienenwachsemulsion geeignet. "Wir bieten sie in vielen Farbtönen an, die alle untereinander mischbar sind, um für den individuellen Stil im Heim zu sorgen. Man kann die Farben genau abstimmen, damit sie zu den Wänden oder zur Küche passen", schlägt Marlene Puchner vor. Sogar für Deckenverkleidungen sind Akustikpaneele geeignet. Neben anderen Materialien wie beispielsweise Stoff werden sie vorzugsweise aus Holz hergestellt. Sie habn ebenso eine poröse und dämpfende Struktur, was zur Verbesserung der Akustik in einem Raum beiträgt. Die absorbierten und gedämpften Schallwellen tragen zu einer angenehmen und ruhigen Umgebung bei - beispielsweise in einem Musikzimmer.