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Herbstgartenpflege: Jetzt ernten, pflanzen und vorbereiten

Auch wenn die Tage nun wieder kürzer werden, ist es noch längst nicht Zeit, die Gartenschaufel einzuwintern. Viele Arbeiten im Herbst legen den Grundstein für den nächsten - blühenden - Sommer.

Der Garten zeigt sich im Herbst in farbenprächtigem Übergang. Die kürzeren Tage bedeuten keinesfalls, dass die Gartensaison vorbei ist.
Der Garten zeigt sich im Herbst in farbenprächtigem Übergang. Die kürzeren Tage bedeuten keinesfalls, dass die Gartensaison vorbei ist.

Wenn sich der Sommer langsam aus den Beeten und Gärten verabschiedet und der Herbst mit seinen leuchtenden Erdfarben Einzug hält, bricht für alle Pflanzenfreunde eine arbeitsreiche Jahreszeit an. Damit ist nicht nur Aufräumen und Einwintern gemeint, auch Aussaat- und Pflanzarbeiten sind im Herbst noch sinnvoll. Einige Blumen benötigen sogar niedrigere Temperaturen bzw. sogar Frost, weil nur dadurch die harte Schale ihrer Samen aufgebrochen werden kann. Hierzu zählen unter anderem Tulpen, Hyazinthen, Narzissen und Krokusse. Herbstzeit ist natürlich auch Erntezeit, deshalb ist es nun wichtig, die letzten Gurken, Auberginen, Schnittlauch, Rote Beten und Knollensellerie abzuernten. Tomaten und Paprika können bis zum ersten Frost warten, allerdings müssen Sie gleich danach die reifen zusammen mit den grünen Tomaten ernten.

Der Herbst ist die Pflanzzeit für Obstbäume

Im Herbst können alle winterharten Obstbäume heimischer Sorten gepflanzt werden. Der Grund: Obstbäume gehören zu den laubabwerfenden Bäumen. Im Frühjahr setzen die Bäume ihre gesamte Energie in das Blätter- und Blütenwachstum. Im Herbst hingegen kann im noch warmen Boden das Wurzelwachstum rasch beginnen. Auch die Niederschläge fallen im Herbst reichlicher aus, was sich wiederum positiv auf das Anwachsen der Wurzeln im Boden auswirkt.

Wertvolles Laub im Garten nutzen

Jedes Jahr aufs Neue werfen Bäume und Sträucher ihre Blätter ab, die dann auf dem Boden liegen bleiben. Das Laub einfach nur zu entsorgen wäre jedoch schade! Schlauer ist es, das Laub einfach dort zu platzieren, wo es auch einen Nutzen entfalten kann: Unter Bäumen, Sträuchern und Wildstauden verrottet es zu Humus, wärmt den Boden und gibt Nährstoffe an ihn zurück. Ein weiterer Pluspunkt: Für Igel, Insekten und andere Tiere ist ein Laubhaufen ein optimaler Ort, die kalten Wintermonate zu verbringen, denn das Laub isoliert und bietet damit einen gemütlichen Unterschlupf. Nach dem Winter wird das Laub von Tausenden Lebewesen abgebaut und in wertvollen Humus umgewandelt. Die Nährstoffe bleiben im Garten.

Unkraut jäten im Herbst

Auch wenn der Winter vor der Tür steht, sollte man im Herbst ein letztes Mal Unkraut jäten. Denn ein zu intensiver Wildwuchs entzieht dem Gartenboden während der Ruhepause unnötig viele Nährstoffe, die im Frühjahr den jungen Kulturpflanzen fehlen. Wer nicht bei den ersten warmen Sonnenstrahlen gleich wieder mit der Hacke ins Beet ziehen möchte, sollte sie an den letzten milden Tagen im November noch einmal herausholen. Besonders effektiv ist das Jäten nach etwas Regen, wenn die Erde aufgeweicht ist. Viele Pflanzen lassen sich dann einfach mit der Hand herausziehen. Wichtig ist vor allem, die Wurzeln zu erwischen. Gut geeignet ist dafür beispielsweise ein Spargelstecher aus dem Gartenfachhandel.

Rückschnitt, aber vorsichtig und vor dem ersten Frost

Vor dem ersten Frost ist es wichtig, viele Pflanzen für die Winterpause fit zu machen. Dazu gehört bei einigen Bäumen und Sträuchern auch ein Rückschnitt. Durch das Zurechtstutzen der Pflanzen kontrolliert man ihr Wachstum und fördert es gleichzeitig. Wichtig ist aber, dass diese Maßnahme unbedingt vor dem ersten Frost erfolgen muss. Nur so ist auch gewährleistet, dass die Pflanzen genügend Zeit haben, die Schnittstellen wieder zu verschließen. Wild draufloszuschneiden ist in keinem Fall eine gute Option. Die meisten Pflanzen benötigen zu dieser Jahreszeit keinen Radikalschnitt, sondern eine leichte "Maniküre".

Neben Obstbäumen verlangen auch bestimmte Sträucher (Haselnuss, Schwarzer Holunder) nach einem Rückschnitt, während Stauden und Hecken in der Regel vor dem Winter nicht beschnitten werden. Ebenso vertragen viele Kübelpflanzen wie Oleander nun einen Schnitt und können danach auch leichter ins Winterquartier übersiedelt werden. Anders ist es aber bei Rosen, wo der Rückschnitt erst im Frühjahr erfolgen sollte. Kletter- und Strauchrosen werden generell nicht geschnitten, es wird nur das mehrere Jahre alte Holz entfernt.

Schneiden und Rasenpflege vor dem Winter: Was wird wann geschnitten?

Blätter der Pfingstrosen, Glockenblumen, Phlox und alle Ziergräser sollten grundsätzlich erst im Frühjahr entfernt werden. Frühblüher wie z. B. die Winterkirsche, Sternmagnolie, Hasel, Ulme, Erle usw. werden dagegen gleich nach ihrer Blüte beschnitten. Spätblüher, wie der Mönchspfeffer, dürfen erst im Frühjahr geschnitten werden. Unbedingt auf die herbstliche To-do-Liste gehört auch die Pflege des Rasens. Es ist wichtig, das Laub regelmäßig von den Rasenflächen zu entfernen, sonst bekommt das Gras kein Licht. Dadurch entstehen wüste Stellen und es bildet sich Moos am Boden. Die beste Zeit für das letzte Rasenmähen im Herbst ist Anfang November. Dabei beträgt die optimale Länge für das Gras nicht weniger als fünf Zentimeter.

Ein schöner Herbstgarten

Der Herbstgarten hat seinen ganz eigenen Reiz.
Der Herbstgarten hat seinen ganz eigenen Reiz.

Die dritte Jahreszeit hat ihren ganz eigenen Reiz. Mit einer gut durchdachten Bepflanzung kann man die Besonderheit dieser Jahreszeit wunderbar betonen. Sogenannte Herbstblüher, also Pflanzen, die in den späten Sommer- und Herbstmonaten blühen, bewirken, dass der Garten noch lange prächtig bleibt. In diese Pflanzenkategorie gehören zum Beispiel Astern, Chrysanthemen, Herbst-Anemonen, der Sonnenhut, Sedum und viele andere. Diese Pflanzen sind aber nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch wichtige Nahrungsquellen für bestäubende Insekten, die auch in den späten Jahreszeiten aktiv sind. Herbstblüher tragen maßgeblich zur ökologischen Vielfalt im Garten bei und sind eine wertvolle Bereicherung für die späte Gartensaison.