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Gemeinsam das Paradies im Garten erschaffen

Freude, Kraft tanken, experimentieren, abschalten - Ulrike und Heimo haben sich mit viel Leidenschaft ihre eigene Oase geschaffen.

Hier beobachten Heimo und Ulrike gerne den Sonnenuntergang.
Hier beobachten Heimo und Ulrike gerne den Sonnenuntergang.
Auch einen Naturpool gibt es.
Auch einen Naturpool gibt es.
Hier haben Ulrike und Heimo ihr Paradies erschaffen.
Hier haben Ulrike und Heimo ihr Paradies erschaffen.

Die Abendsonne hüllt den Garten in warmes Licht, ein Mäusebussard zieht tiefe Runden am Himmel, eine Eidechse lugt zwischen Sträuchern hervor, Bienen umkreisen die Zweitblüte des Lavendels und der Rosen. Schon bald färbt der Sonnenuntergang den Himmel vis-à-vis über Michaelbeuern in sanfte Orangetöne. Genau in diesen malerischen Abendhimmel haben sich Ulrike und Heimo verliebt, als sie das Grundstück in Nußdorf das erste Mal besichtigt hatten.

2004 lernten sich die beiden bei einem beruflichen Seminar kennen. "Ich war gleich interessiert an Ulrike, aber bei ihr hat es etwas gedauert", erzählt der 56-Jährige. "Er hat gut um mich gekämpft und mich von Vorarlberg zurück nach Salzburg gelockt", sagt sie lachend. 2008 heiratete das Paar und lebte anfangs in St. Gilgen. "Wir wohnten an der Rückseite des Zwölferhorns, dort gab es keine Abendsonne. Das hat uns hier in Lauterbach gleich gefesselt", meint Heimo. Mit viel Liebe und Geduld haben sie sich hier ihr Gartenparadies geschaffen.

Jeden Tag beschäftigt sich die 55-Jährige mindestens ein bis zwei Stunden mit dem Garten, am Wochenende investiert sie im Schnitt sieben bis acht Stunden in ihr Paradies. Auch ihren Heimo hat sie mit ihrer Leidenschaft angesteckt. "Mittlerweile ist er vom Knecht zum Oberhilfsgärtner aufgestiegen", sagt Ulrike schmunzelnd. Gemeinsam den Garten zu bewirtschaften und zu genießen ist das große Hobby der beiden. "Garteln ist für mich pure Freude und Entspannung. Wenn mich im Büro etwas aufgeregt hat, dann schneide ich zum Abreagieren gerne etwas im Garten ab oder jäte Unkraut", erzählt Ulrike. Bei Heimo stehe das Genießen etwas stärker im Fokus, aber auch er kennt sich mittlerweile sehr gut aus und weiß genau, was und wie viel er abschneiden darf. Bei dieser Größe sei die Gartenarbeit gar nicht allein zu bewältigen.

"Im Winter ist immer die Inspirationsphase. Ulrike leiht sich Bücher aus und neue Projektideen werden geboren. Vor den vielen Vorhaben erzittere ich dann immer schon", witzelt er. Und davon galt es schon viele umzusetzen. "Wir haben einen naturnahen Garten. Das ist immer eine Gratwanderung zwischen wachsen lassen und im Zaum halten", erklärt Ulrike. Das Ehepaar bewirtschaftet den Garten außerdem so natürlich wie möglich - als Dünger verwenden sie den Kompost, nur für die Blumenkisten kaufen sie Dünger zu. Im Garten blühen je nach Jahreszeit Wildobststräucher, Obstbäume, verschiedenste Blumen. In Beeten und im Gewächshaus bauen die beiden Gemüse an, im Sommer kann von Beerensträuchern genascht werden.

Zwischen Mai und Juli blüht der Garten am buntesten.
Zwischen Mai und Juli blüht der Garten am buntesten.
Zwischen Mai und Juli blüht der Garten am buntesten.
Zwischen Mai und Juli blüht der Garten am buntesten.
Zwischen Mai und Juli blüht der Garten am buntesten.
Zwischen Mai und Juli blüht der Garten am buntesten.
Hier bauen sie Gemüse an.
Hier bauen sie Gemüse an.
Hier bauen sie Gemüse an.
Hier bauen sie Gemüse an.
Der Abendhimmel hat Heimo und Ulrike überzeugt.
Der Abendhimmel hat Heimo und Ulrike überzeugt.
In der Hainbuchenecke kann man sich zurückziehen.
In der Hainbuchenecke kann man sich zurückziehen.
In der Hainbuchenecke kann man sich zurückziehen.
In der Hainbuchenecke kann man sich zurückziehen.
Verschiedene Elemente gestalten den Garten abwechslungsreich.
Verschiedene Elemente gestalten den Garten abwechslungsreich.

Ein Naturpool und eine große Feuerstelle bilden zentrale Orte. "Am Feuer ergeben sich die besten Gespräche", betont Heimo. Gerne laden sie auch Freunde in den Garten ein, die hier die Ruhe und Idylle besonders schätzen.

Stück für Stück hat sich ihr Kraftort entwickelt. "Es braucht viel Gefühl bei der Gestaltung - wo gehört ein Ausgleich geschaffen oder wo fließen die Energieströme? Der Garten ist ein Lehrmeister der Geduld, man lernt jedes Jahr Neues dazu", sagt Ulrike. Sie selbst ist großer Fan der englischen Gartenkultur und lässt sich davon inspirieren. "Blickachsen sind dabei ein wichtiges Element. Wir haben darauf geachtet, dass man von jedem Sitzplatz aus einen schönen Zielpunkt fürs Auge hat", erklärt sie. Zum Beispiel blickt man von einem Bankerl im unteren Teil hinauf zur Magnolie. Hainbuchen bilden das typische wiederkehrende Element. In einer rund gepflanzten Hainbuchenhecke kann man sich gut zurückziehen. "Hier ist es stiller und kühler als im restlichen Garten, da kann man mal ganz verschwinden", erzählt Ulrike.

Sich selbst bezeichnet sie als Baumfanatikerin, Heimo reizen kompliziertere Pflanzen. Aber auch die Blumenwiese liegt ihnen am Herzen. "All die Insekten und sonstigen Tiere im Garten zu entdecken und einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten ist ein schönes Gefühl", betont er. Natürlich besichtigen sie auch im Urlaub gerne Gärten. Um sich Inspiration zu holen und um das Mysterium - wie Ulrike den Garten gern bezeichnet - noch weiter zu verstehen. Die Zeit zu Hause genießt das Ehepaar allerdings am meisten. "Wir haben uns hier unsere kleine Oase geschaffen. Wenn wir den Garten betreten, können wir richtig durchatmen."