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Der Traum vom Einfamilienhaus wird wieder greifbarer

Wunschobjekt. In einem Einfamilienhaus zu wohnen bleibt der Traum junger Menschen. Er könnte angesichts sinkender Zinsen jetzt wieder etwas realisierbarer werden.

Einfamilienhaus gesucht!
Einfamilienhaus gesucht!

Der Traum vom Einfamilienhaus lebt, aber er bleibt eine große Herausforderung. Vor allem junge Familien schätzen diese Form des Wohnens, allerdings waren sie in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Faktoren konfrontiert, die den Traum in weite Ferne rücken ließen: KIM-Verordnung, Inflation, Zinsanstieg, Baukostenanstieg, enorme Grundstückspreise.

Einfamilienhaus-Preise sinken deutlich

Doch seit es hier zu einer Wende gekommen ist, rückt auch der Traum vom Einfamilienhaus wieder in Reichweite. Dennoch waren die Zahlen in der jüngsten Vergangenheit rückläufig, wie eine Analyse von ImmoUnited, die vom Maklernetzwerk Remax veröffentlicht wird, zeigt.

Zuerst sind österreichweit die Mengen stark zurückgegangen, danach haben die Preise nachgegeben: 2021 und 2022 wurden noch 4763 und 4633 Einfamilienhäuser verbüchert, 2023 und 2024 jedoch nur mehr 3890 bzw. 3840. Die "Österreich-Preise" zum Halbjahr sind im Mittel von 347.313 Euro (2022) über 350.473 (2023) auf 329.829 Euro (2024) nach unten gegangen. Die Preise haben sich von 2019 bis 2022 im Schnitt jährlich um 10 Prozent erhöht, um 2023 auf 0,9 Prozent abzubremsen und 2024 um 5,9 Prozent nachzugeben.

Salzburg verzeichnet Anstieg bei Verkäufen

Im ersten Halbjahr 2023 verzeichnete Salzburg die geringste Anzahl an Einfamilienhaus-Verbücherungen (143) - im ersten Halbjahr 2024 dann ein Anstieg von 25,2 Prozent auf 179 Verbücherungen. Das Gleiche gilt für die Umsatzzahlen: Plus 23,7 Prozent ergeben eine Summe von 149 Mill. Euro und somit den zweithöchsten Umsatzwert nach dem Halbjahr 2022 und Rang fünf in der Mitte aller Bundesländer.

Einfamilienhäuser verzeichnen Preisrückgang

Der typische Preis je Einfamilienhaus ist hingegen um 7,4 Prozent auf 689.846 Euro gefallen. Die Bandbreite der Preise wird charakterisiert von den maximal 407.500 Euro als Obergrenze im günstigeren Viertel und den 866.000 Euro als Untergrenze für die top 25 Prozent. Die obere Untergrenze ist um 13,4 Prozent gesunken, die untere Obergrenze dagegen nur um 7,4 Prozent. Dazwischen, beim Median, gab es ein Sinken um 7,7 Prozent.

Heuer verzeichnen fast alle Bezirke ein Mengenplus, einzig der Flachgau liegt unter der Vorjahresmenge.

Am obersten Ende der Transaktionen liegt der Pinzgau mit 48 verbücherten Einheiten. Von 2015 bis 2023 führte zum Halbjahr regelmäßig der Flachgau. 2024 rangiert er mit 45 Einfamilienhäusern auf dem zweiten Rang, weil er als einziger Salzburger Bezirk im Minus (10,0 Prozent) liegt.

Mengenmäßig dicht beieinander liegen die Stadt Salzburg mit 27 Vertragsabschlüssen (+8,0 Prozent), der Pongau mit 25 (+19,0 Prozent) und der Tennengau mit 23. Der Lungau wiederholt sein Verkaufsergebnis aus den Jahren 2013 und 2019 mit elf Verbücherungen und steigert sich damit um 10,0 Prozent.

Hauspreise in der Stadt Salzburg steigen weiter

1,3 Mill. Euro (+13,9 Prozent) war im ersten Halbjahr 2024 den Käufern ein Einfamilienhaus in der Mozartstadt im Durchschnitt wert. Der Pongau überspringt mit 693.127 Euro erstmals die 600.000-Euro-Marke. Deutliche Preisminderungen gab es jedoch im Pinzgau mit 664.806 Euro (minus 23,4 Prozent) und im Flachgau mit 622.794 Euro (minus 19,7 Prozent). Der Tennengau pendelt sich preislich knapp unter den Rekordhalbjahren 2022 und 2023 ein und landet im ersten Halbjahr 2024 bei 586.672 Euro.

Der Einfamilienhauspreis stieg zwar um 6,0 Prozent auf 313.788 Euro an, der Lungau bleibt aber im Vergleich zu den anderen Salzburger Bezirken ein Schnäppchenbezirk, sowohl was den Preis als auch was die Menge betrifft.

Häuserpreise sinken in vielen Bezirken

Jedes vierte Einfamilienhaus im Bundesland kostete weniger als 407.500 Euro. Der Bundeslandmindestpreis von 866.000 Euro für ein Haus im oberen Preisviertel verändert sich bei Bezirksbetrachtung auf 355.000 Euro in Tamsweg bis zu einem Mindestpreis von 1,62 Mill. Euro in der Landeshauptstadt. Nach siebenstelligen Preisen im Jahr 2023 finden sich im ersten Halbjahr 2024 unter der Ein-Million-Euro-Grenze auch der Pinzgau (815.000 Euro) und der Flachgau (770.000 Euro) wieder.