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Outdoor Living: Wohnen und arbeiten im Freien

Ob Lounge oder Garden Office - der eigene Garten wird mit praktischen Konstruktionen unabhängiger von Witterung und Jahreszeit.

Klassischerweise wird eine Konstruktion als Pergola bezeichnet, die einen seitlich und oben offenen Raum bildet.
Klassischerweise wird eine Konstruktion als Pergola bezeichnet, die einen seitlich und oben offenen Raum bildet.

Ganz klar: Wem ein Garten zur Verfügung steht, der genießt und nutzt diesen, sooft es geht, zur Erholung. In den letzten Jahren hat sich diese Einstellung bei vielen Gartenbesitzern sogar noch intensiviert. "Outdoor Living" nennt sich ein Konzept, bei dem immer mehr angestammte "Indoor-Bereiche" ins Freie wandern. Neben gemütlichen Sofalounges, coolen Outdoor-Küchen und feinen Wellnessbereichen im Grünen wird der Garten längst auch schon als Garden Office, sprich als grünes Büro genutzt. Wer seinen Aufenthalt in der Natur noch unabhängiger von Wetter und Jahreszeit gestalten möchte, kann sich dabei mit Anbauten und Konstruktionen helfen: So schaffen etwa Wintergärten, Terrassendächer oder Pergolen unterschiedliche Möglichkeiten, in der Natur und dabei trotzdem vor der Witterung geschützt zu sein. Ob offenere oder geschlossene Ausführung, hängt dabei von den eigenen Vorlieben ab. Von einer leichten Pergola bis zum beheizten Wintergarten stehen alle Varianten frei. Wir haben einige Beispiele für Sie zusammengestellt und kurz erklärt.

Sommer- oder Wintergarten
Ein Wintergarten ist ein verglaster, geschlossener Anbau, der (meist) direkt ans Haus anschließt. Ist ein Wintergarten das ganze Jahr nutzbar, spricht man von einem Wohnwintergarten. Mit einer Temperatur über 19 Grad herrscht ganzjährig ein Klima, das einen angenehmen Aufenthalt möglich macht. Ein mittelwarmer Wintergarten ist schon kühler, in der Heizperiode wird er auf etwa 12-19 °C beheizt Ein kalter Wintergarten ist ein Glasanbau, der gering oder gar nicht beheizt wird. Wird er zur Überwinterung von nicht winterfesten Pflanzen genutzt, muss eine entsprechende Mindesttemperatur sichergestellt werden. Die Nutzung als Wohnraum beschränkt sich damit auf die wärmere Jahreszeit, dementsprechend werden solche Konstruktionen auch als Sommergärten bezeichnet.

Pergola frei stehend oder als Element am Haus
Die Ursprünge dieser Überdachungen reichen bis in die Antike zurück: Schon in den Gärten römischer Villen wurden diese Elemente als begrünte Laubengänge genutzt. Bis heute ist die Pergola ein beliebtes Element der Gartengestaltung geblieben. Allen Pergolatypen ist eigen, dass sie nach oben hin weitgehend offen sind. Meist sind es rechteckige Konstruktionen mit Pfosten und Querbalken. Eine Pergola schafft halbschattige Bereiche und wirkt besonders harmonisch, wenn sie mit Kletterpflanzen begrünt wird. Traditionell werden die Pergolen aus Holz gebaut, heute aber auch aus Aluminium oder Stahl gefertigt. Sie können frei stehend im Garten oder am Haus angebracht sein.

Terrassenüberdachung und Lamellendach
Die Terrassenüberdachung ist eine fest installierte Dachkonstruktion, die direkt am Haus angebracht wird. Sie schützt zuverlässig vor Regen, Schnee und starker Sonneneinstrahlung. Häufig besteht sie aus Glas, Polycarbonat oder Aluminium und wird von stabilen Pfosten getragen. Seitlich bleibt sie in der Regel offen, kann aber mit Schiebeelementen oder Wänden ergänzt werden. Dadurch wird die Terrasse wetterunabhängig nutzbar.

Ein Lamellendach ist eine Form der Terrassenüberdachung. Statt fester Platten besteht es aus drehbaren oder verschiebbaren Lamellen aus Aluminium. Diese lassen sich je nach Wetterlage öffnen oder schließen, sodass der Lichteinfall, Schatten und die Belüftung individuell reguliert werden können. Manche Modelle sind auch komplett wasserdicht und kombinierbar mit Glaswänden, LED-Beleuchtung oder Heizstrahlern.

Der Pavillon und das österreichische Salettl
Ein Pavillon ist ein frei stehendes Bauwerk im Garten, das meist ein Dach und offene Seiten besitzt. Es dient als gemütlicher Sitz- und Aufenthaltsbereich im Freien. Traditionelle Modelle sind rund oder achteckig, moderne Varianten rechteckig und klar gestaltet. Pavillons bestehen aus Holz, Metall oder Stoffdächern und können dauerhaft oder mobil aufgebaut werden. Mit Seitenwänden wird der Schutz vor Wind erhöht.

In Österreich und Bayern wurden kleine offene Gartenhäuschen und Pavillons auch als Salettl bezeichnet. Bauten dieser Art fanden sich oft in Gastgärten.

Gartenlaube
Eine Gartenlaube ist ein kleiner, oft frei stehender überdachter Bau in einem Garten oder einer Grünanlage, der als Rückzugsort oder zur Erholung dient. Sie kann aus Holz, Metall oder anderen Materialien gebaut sein und bietet Schutz vor Witterungseinflüssen. Gartenlauben werden oft mit gemütlichen Sitzmöglichkeiten, Pflanzen und Dekorationen ausgestattet und dienen als Ort der Entspannung, zum Lesen oder für gesellschaftliche Zusammenkünfte. Sie können auch als Lagerort für Gartenwerkzeuge oder als kleiner Arbeitsbereich genutzt werden.

Informationen zur Genehmigungspflicht eines Kleingebäudes

Ob für das Errichten eines Kleingebäudes eine Baugenehmigung erforderlich ist, regeln die jeweiligen Landesgesetze. Kleinere Konstruktionen sind meist verfahrensfrei oder "nur" anzeigepflichtig - die genauen Regelungen unterscheiden sich jedoch von Bundesland zu Bundesland. Und Achtung: Auch wenn die geplante Konstruktion vonseiten des Bundeslandes genehmigungsfrei ist, ist es möglich, dass eine Gemeinde dennoch eine Baugenehmigung verlangt.

Grundsätzlich werden folgende Arten von Bauvorhaben unterschieden:

1.Geringfügige bzw. anzeige- und bewilligungsfreie Bauvorhaben
Je nach Bundesland können das sein: Maßnahmen zur Instandhaltung, Verbesserung und Sanierung wie beispielsweise Fassadenrenovierung, Geräteschuppen, Tausch von Türen und Fenstern etc.

2. Anzeigepflichtige Bauvorhaben
Je nach Bundesland können das sein: Änderungen in der Raumeinteilung und Raumwidmung, Badeinbau, Loggienverglasung, Errichtung oder Änderung eines kleinen Gebäudes, etwa eines Gartenhauses, einer Garage, einer Umzäunung, eines Wintergartens, einer Terrasse etc.

3. Bewilligungspflichtige Bauvorhaben
Errichtung eines neuen Gebäudes (z. B. Wohnhäuser, Einfamilienhäuser), aber auch Zubauten und größere Umbauten an solchen Baulichkeiten.