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Wie Wärmekissen helfen, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken

Lösungen für hohen Heiz- und Kühlbedarf von Gebäuden sucht die Fachhochschule Salzburg.

Ein Wärmekissen für Häuser: Daran forschen Wissenschafterinnen und Wissenschafter der FH Salzburg. Im Bild: Thomas Schnabel und Jakub Grzybek.
Ein Wärmekissen für Häuser: Daran forschen Wissenschafterinnen und Wissenschafter der FH Salzburg. Im Bild: Thomas Schnabel und Jakub Grzybek.

Wie können biogene Materialien wie Holz den Energieverbrauch beim Wohnen senken?

Dieser Frage geht ein internationales Forschungsteam nach. Thomas Schnabel, Projektleiter am Campus Kuchl der Fachhochschule Salzburg, sagt im Gespräch mit den SN, dass Versuche erfolgversprechend seien. Mit Ergebnissen dürfte bald zu rechnen sein. Deren Dringlichkeit zeigt sich, wenn man bedenkt, dass der Heiz- und Kühlbedarf von Wohngebäuden rund ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs weltweit ausmacht. Deshalb sehen sich die Forschenden an, wie Gebäude optimal Wärme speichern und effizient nutzen können. Ein Schlüssel liegt im Einsatz von "biobasierten Phase-Change-Materials" (PCM) zur Steigerung der Speicherfähigkeit. Schnabel: "Ähnlich wie bei einem Wärmekissen verwandeln sich diese Materialien durch Änderung ihres Aggregatzustands - etwa von Feststoff zu Flüssigkeit. Sie können so Wärmeenergie speichern und beim Abkühlen wieder abgeben." Durch die Imprägnierung des Holzes mit PCM werde die begrenzte Speicherfähigkeit des Holzes überwunden und eine effiziente Wärmespeicherung ermöglicht.

Praxis-Check: Boden mit imprägnierten Kiefer-Mittellagen verzögern Temperaturschwankungen

Damit es nicht nur bei der Theorie bleibt, prüften Schnabel und sein Team ihre Theorien in großen weißen Kuben am Campus Kuchl, um Messungen unter realistischen Bedingungen durchführen zu können. Schnabels Fazit: "Wir konnten beobachten, dass die Böden mit imprägnierter Mittellage aus Kiefer die Temperaturschwankungen in unseren Kuben deutlich verzögern. Hier liegt großes Potenzial."