Pflanzliche Ernährung schützt das Herz und senkt Krebsrisiko
Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch gut für die Gesundheit.

Laut einer neuen Studie, die von Forschenden der Harvard T. H. Chan School of Public Health geleitet und in der medizinischen Fachzeitschrift "JAMA Internal Medicine" veröffentlicht wurde, sind Ernährungsmuster mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln mit einem geringeren Risiko für einen vorzeitigen Tod verbunden.
Für die Studie zogen die Wissenschafterinnen und Wissenschafter Gesundheitsdaten von 75.230 Frauen und 44.085 Männern heran, die über einen Zeitraum von 36 Jahren an der sogenannten Nurses' Health Study bzw. an der Health Professionals Follow-Up Study teilgenommen hatten. Alle Teilnehmenden waren zu Beginn der Studie frei von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs und füllten alle vier Jahre Fragebögen zu ihrer Ernährung aus.
Ihre Angaben wurden anhand von vier speziell definierten, gesunden Ernährungsmustern bewertet. Alle haben Schlüsselkomponenten wie Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte gemeinsam - das heißt einen hohen Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln. Die Einhaltung mindestens eines dieser Ernährungsmuster, also eine höhere Punktezahl bei mindestens einem dieser Ernährungsmuster war mit einem geringeren Risiko für einen vorzeitigen Tod insgesamt sowie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Atemwegserkrankungen verbunden.
Geringeres Risiko für Darmkrebs
Diese Studie fügt sich in eine wachsende Zahl an Forschungsergebnissen ein, die auf die gesundheitlichen Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung hinweisen. So zeigte auch eine kürzlich in der Fachzeitschrift "BMC Medicine" veröffentlichte Studie, dass eine pflanzliche Ernährung, die reich an Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten ist, bei Männern mit einem um 22 Prozent geringeren Risiko an Darmkrebs zu erkranken verbunden ist. Eine andere in der Fachzeitschrift "Frontiers of Public Health" veröffentlichte Studie ergab, dass eine pflanzliche Ernährung vor einer Reihe von Krebsarten des Verdauungssystems schützen kann, darunter Bauchspeicheldrüsen-, Dickdarm-, Enddarm-, Magen- und Leberkrebs.
Mehr pflanzliche Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren und im Gegenzug dazu den Anteil tierischer Produkte zu reduzieren, stellt einen wesentlichen Eckpfeiler einer gesunden Ernährungsweise dar. Versuchen Sie, gezielt pflanzenbetonte Gerichte zu kochen oder im Restaurant zu wählen. Planen Sie fix einen fleischlosen Tag in der Woche ein. Obst oder Gemüse sollten generell bei jeder Mahlzeit enthalten sein. Essen Sie jeden Tag eine Portion Obst oder mehr Gemüse als bisher. Diese kleinen Akzente können ein wichtiger Schritt im Vergleich zu der österreichischen Hausmannskost mit überwiegend tierischen Lebensmitteln sein.
Friedrich Hoppichler ist ärztlicher Leiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Salzburg und Vorstand von SIPCAN - Initiative für ein gesundes Leben.