"Jahrhunderthochwasser": Als Oberndorf unter Wasser stand
Bei einem verheerenden Hochwasser im September 1899 wurde Oberndorf schwer getroffen. Der Ort musste sogar verlegt werden. Warum das Ereignis die Gemeinde auf lange Sicht aber gerettet hat, hören Sie in dieser Podcastfolge von "Schattenorte".
Nach andauernden Regenfällen im September 1899 trafen Überschwemmungen die Gemeinde Oberndorf schwer. Der Pegelstand stieg auf über zehn Meter. Ganze Häuserblöcke wurden weggespült. Ein auf dem Fluss treibendes Haus riss die Brücke, die Oberndorf mit Laufen verband, mit sich. Es sei ein "Dolchstoß mitten durchs Herz", hieß es in einem Bericht vom 18. September im "Salzburger Tagblatt". Und: "Neu entstehen wird Oberndorf kaum wieder."
Diese Prognose sollte sich zum Teil bewahrheiten. Denn der Ort musste verlegt werden. Wie zäh dieser Prozess voranschritt und ob Oberndorf auch danach von Überflutungen betroffen war, schildert Josef Standl im SN-Podcast "Schattenorte". Der ehemaliger Journalist ist mittlerweile Vizepräsident der Stille-Nacht-Gesellschaft und Kustos im Stille-Nacht-Museum in Oberndorf. Dort hat er eine Ausstellung mit dem Titel "Als sich Oberndorf neu erfinden musste" zu genau diesem Thema kuratiert. Diese ist noch bis Ende Juni 2023 zu sehen.

Podcast: Schattenorte
In der Podcast-Serie "Schattenorte" widmen sich die SN-Redakteurinnen Anna Boschner und Simona Pinwinkler den dunklen Kapiteln in der Geschichte in und um Salzburg. Haben Sie Fragen oder Anregungen zu dieser Episode - oder kennen Sie Schattenorte in Ihrer Heimat, die es Wert sind, beleuchtet zu werden? Dann schreiben Sie uns an podcast@sn.at.
Eine vergessene Schlacht am Walserberg: Im Dezember 1800 ließen zehntausende Soldaten vor den Toren Salzburgs im Kampf gegen Napoleonische Truppen ihr Leben. Mit dramatischen Folgen für die Salzburger Bevölkerung.
"Das Jahr ohne Sommer": Als ein Vulkanausbruch im Jahr 1816 Salzburg in die Hungerkrise trieb.
Prozesse um "Werwölfe" im Lungau: Wer hat Angst vor dem bösen Wolf? Bettlern im Lungau wurde einst vorgeworfen, dass sie sich in in blutrünstige Wölfe verwandeln könnten.
Prostitution in Salzburg: Wo sogenannte Lustdirnen ihre Kunden anlockten. Und welche Rolle Kupplerinnen dabei spielten. Ein Streifzug durch die Geschichte des "Laufgeschäfts" in Salzburg.
Wie starben die Römer? Salzburger Forscher begeben sich auf die Spuren der Gräber in Lauriacum - und entdeckten bereits Erstaunliches.
Ende April 1818 zerstörte das Feuer die rechte Altstadt. Wer den Brand entfacht hat, blieb erst geheim. Doch dann fiel der Verdacht auf eine Soldatenfrau.