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"Jahrhunderthochwasser": Als Oberndorf unter Wasser stand

Bei einem verheerenden Hochwasser im September 1899 wurde Oberndorf schwer getroffen. Der Ort musste sogar verlegt werden. Warum das Ereignis die Gemeinde auf lange Sicht aber gerettet hat, hören Sie in dieser Podcastfolge von "Schattenorte".

Simona Pinwinkler
Von Oberndorf aus mit Blick in Richtung Laufen: Heute greift der Hochwasserschutz an der Salzach.
Von Oberndorf aus mit Blick in Richtung Laufen: Heute greift der Hochwasserschutz an der Salzach.
Früher stand hier die Kirche St. Nikola im alten Ortszentrum von Oberndorf. Heute befindet sich hier die Stille-Nacht-Kapelle nebst dem Wasserturm aus dem 16. Jahrhundert.
Früher stand hier die Kirche St. Nikola im alten Ortszentrum von Oberndorf. Heute befindet sich hier die Stille-Nacht-Kapelle nebst dem Wasserturm aus dem 16. Jahrhundert.

Nach andauernden Regenfällen im September 1899 trafen Überschwemmungen die Gemeinde Oberndorf schwer. Der Pegelstand stieg auf über zehn Meter. Ganze Häuserblöcke wurden weggespült. Ein auf dem Fluss treibendes Haus riss die Brücke, die Oberndorf mit Laufen verband, mit sich. Es sei ein "Dolchstoß mitten durchs Herz", hieß es in einem Bericht vom 18. September im "Salzburger Tagblatt". Und: "Neu entstehen wird Oberndorf kaum wieder."

Mehrmals im Jahr trat die Salzach in Oberndorf aus den Ufern und überschwemmte die Ortsteile Altoberndorf und Altach.
Mehrmals im Jahr trat die Salzach in Oberndorf aus den Ufern und überschwemmte die Ortsteile Altoberndorf und Altach.
Die Spuren, welche das Hochwasser von 1899 in Oberndorf, im Bild an der alten Brücke, hinterließ, waren so groß, dass der gesamte Ort verlegt werden musste.
Die Spuren, welche das Hochwasser von 1899 in Oberndorf, im Bild an der alten Brücke, hinterließ, waren so groß, dass der gesamte Ort verlegt werden musste.
Die Spuren, welche das Hochwasser von 1899 in Oberndorf, im Bild an der alten Brücke, hinterließ, waren so groß, dass der gesamte Ort verlegt werden musste.
Die Spuren, welche das Hochwasser von 1899 in Oberndorf, im Bild an der alten Brücke, hinterließ, waren so groß, dass der gesamte Ort verlegt werden musste.
Das Hochwasser traf sowohl Oberndorf als auch Laufen: Im Bild ein Blick vom Stadtberg Laufen auf das Almerische Stadttor, durch das nicht einmal mehr Zillen fahren konnten.
Das Hochwasser traf sowohl Oberndorf als auch Laufen: Im Bild ein Blick vom Stadtberg Laufen auf das Almerische Stadttor, durch das nicht einmal mehr Zillen fahren konnten.

Diese Prognose sollte sich zum Teil bewahrheiten. Denn der Ort musste verlegt werden. Wie zäh dieser Prozess voranschritt und ob Oberndorf auch danach von Überflutungen betroffen war, schildert Josef Standl im SN-Podcast "Schattenorte". Der ehemaliger Journalist ist mittlerweile Vizepräsident der Stille-Nacht-Gesellschaft und Kustos im Stille-Nacht-Museum in Oberndorf. Dort hat er eine Ausstellung mit dem Titel "Als sich Oberndorf neu erfinden musste" zu genau diesem Thema kuratiert. Diese ist noch bis Ende Juni 2023 zu sehen.

Josef Standl, Kustos im Stille-Nacht-Museum und Vizepräsident der Stille-Nacht-Gesellschaft.
Josef Standl, Kustos im Stille-Nacht-Museum und Vizepräsident der Stille-Nacht-Gesellschaft.

Podcast: Schattenorte

In der Podcast-Serie "Schattenorte" widmen sich die SN-Redakteurinnen Anna Boschner und Simona Pinwinkler den dunklen Kapiteln in der Geschichte in und um Salzburg. Haben Sie Fragen oder Anregungen zu dieser Episode - oder kennen Sie Schattenorte in Ihrer Heimat, die es Wert sind, beleuchtet zu werden? Dann schreiben Sie uns an podcast@sn.at.

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