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Coronaleugner: Der Widerstand wächst und wird radikaler

Die Proteste von Coronaleugnern und sogenannten Querdenkern werden größer. Dass Hintermänner teils radikale Ideen vertreten, wird beim Anprangern der "Coronadiktatur" gern vergessen. Doch es gibt alternative Protestformen.

Marian Smetana

Die Wiener Polizei rüstet sich für einen Großeinsatz am Wochenende. In Coronaleugner-Foren braut sich ein Sturm zusammen, der sich am Wochenende, so die Befürchtungen der Sicherheitsbehörden, in Wien entladen könnte. Es sind mehrere Demonstrationen mit insgesamt über 30.000 Teilnehmern angemeldet worden. Sie wollen demonstrieren, egal ob die Demonstrationen genehmigt werden oder nicht. Sogenannte Coronaleugner oder Querdenker mobilisieren seit Wochen, sprechen von "Coronadiktatur" und warnen vor "Chip-Implantaten durch Zwangsimpfungen". In ihren Parallelwelten gibt es keine Masken und keinen Abstand zum Schutz ...

KOMMENTARE (2)

Klaus Duschek

Ganz klar - man muss sich gegen die rechten (und linken) Spinner und Verschwörungstheoretiker abgrenzen - ABER es MUSS gestattet sein, seinen Dissens (für die bildungsfernen/regierungshörigen LeserInnen – Dissens bedeutet abweichende Meinung/Widerspruch zur diesfalls Regierungslinie) zur Zerstörung der Lebensgrundlage von über 95 % der Bevölkerung zwecks "Errettung" von einer sehr kleinen Gruppe Gefährdeter, zu äußern. Da dies die Medien nicht tun, müssen die Menschen zu diesem Mittel greifen. So gut wie sicher kommt jetzt Ihrerseits, Herr Smetana, der Einwand: Solidarität Ja – ein sehr guter Einwand, der jedoch nur gegenüber jenen greift, die unverschuldet in die Situation kommen, dass Covid zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung wird. All jene, die durch jahrelange Unsolidarität (sprich jahrelange Überernährung mit der Primärfolge Typ 2-Diabetes oder auch jahrelanges Rauchen) ihre Gesundheit wider besseres Wissen und trotz vielfältiger Hinweise auf die Schädlichkeit des Verhaltens geschädigt haben – zumeist wohl mit dem widerwärtigen Hintergedanken „…die Gesellschaft muss mich dann ja eh retten….“ – verdienen genau KEINE Solidarität. Die seit Monaten von Politikern geforderte Solidarität ist keine Einbahnstraße und auch keine Schönwetterveranstaltung, sondern ein lebenslanges Geben und Nehmen im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten. All jenen, die sich durch jahrzehntelanges (man gestatte mir diesen treffenden, wenngleich groben Ausdruck) „Fressen“ die eigene Gesundheit in beängstigender Weise ruiniert haben (siehe den Artikel in der SN vom 14/01/2021 mit Frau Univ. Prof. Dr. Kaser – Phase-zwei-Impfung für die Hochrisikogruppe der Diabetiker) rufe ich ohne jede Häme oder Schadenfreude zu: „Pech gehabt – auf die vielen Zurufe, den ruinösen Lebensstil zu überdenken, habt ihr nicht reagiert, jetzt rechnet Euer Körper mit Euch ab“ Wieso soll ein unschuldig z.B. an Pankreaskrebs Erkrankter keine Behandlung bekommen, nur weil das Intensivbett mit einem schwer übergewichtigen Typ 2-Diabetiker belegt ist, der von Covid an den Rand des Lebens gedrängt wird?? Die Entscheidung, wer von diesen beiden Erkrankten die Behandlung und das Krankenhausbett bekommt, fiele mir wäre ich Arzt extrem leicht, auch wenn das für den adipösen Typ 2-Diabetiker den sicheren Tod bedeutet! Er hat die Lebensgefahr sehenden Auges herbeigeführt und durch das jetzige Infektionsgeschehen kommt das System ins Kippen – so what! Andererseits sind die Maßnahmen der Regierung(en) hochgradig unsolidarisch, wenn dadurch Hunderttausende ihre Lebensgrundlage (die Hilfen verdienen in vielen Fällen nicht ihren Namen – uns so ganz nebenbei: WER ZAHLT DEN IRRSINN???) verlieren, nur damit sich dieser für Normal-Gesunde in vermutlich an die 90 % der Fälle harmlos oder symptomlos verlaufende Infekt nicht weiter ausbreiten kann. Man übersteigert seitens der Regierung(en) seit Monaten die Gefahren (für die wie dargestellt selbstverschuldete Risikogruppe) und negiert vollkommen die Verwüstungen, die von den Maßnahmen der Regierung(en) herbeigeführt werden. Verwüstungen ist dabei noch ein viel zu milder Ausdruck – die Verheerungen, die von den Vandalen in Rom seinerzeit angerichtet wurden, waren bildlich gesprochen dagegen noch das Säuseln im Walde. Die Regierung(en) zerstören seit 10 Monaten das Leben aller Kinder (von Kita/Kindergarten über Volks-/Mittelschule bis hin zu Oberstufe und Universität) – hier wird unwiederbringlich Bildung und Sozialkontakt verunmöglicht. Die Regierung(en) zerstören seit 10 Monaten das Leben aller Wirtschaftstreibenden (Angestellten und noch mehr deren Arbeitgebern) und vernichten so nicht nur Volksvermögen in MILLIARDENHÖHE (das wir dann wegen der Rückzahlungen vermutlich auf Anraten der Berater von Boston-Consulting und ähnlichen Instituten bei Schulen/Universitäten/Krankenversorgung einsparen) sondern unterbinden in jeglicher Hinsicht hochwichtige Sozialkontakte – auch hier ohne jede Chance, das nachzuholen! Und das Ganze auf Anraten von Simulationsforschern, deren Ergebnisse von derart vielen Unwägbarkeiten und selbstgewählten Prämissen abhängen, dass ein Blick in die Kristallkugel vermutlich deutlich präzisere Vorhersagen ermöglichen würde. Kürzlich brachte das Prof. Michael Hüther bei der Sendung „Hart aber fair“ angesichts der Forderung nach noch strengeren Lockdown-Maßnahmen auf den Punkt, als er meinte, die bisherigen Maßnahmen wurden von Simulationsforschern gefordert und es wurden von diesen „Sterndeutern“ positive Effekte vorhergesagt; jetzt nach vier bis fünf Wochen Lockdown festzustellen, dass die geweissagten Ergebnisse ausbleiben und man deswegen noch strenger Mittel bräuchte, statt festzustellen, dass wohl die Prämissen der Kaffeesudleserei nicht gestimmt haben, ist schlicht hanebüchen und dumm – von den Zerstörungen in Wirtschaft und Gesellschaft ganz zu schweigen (vgl. ARD Mediathek, Sendung vom 11/01/2021). Die Menschen demonstrieren nicht aus Jux und Tollerei, sondern schlicht und ergreifend, weil sie wollen, dass man die Situation endlich umfassend statt einseitig beurteilt und Maßnahmen so wählt, dass der Schaden für den Löwenanteil der Gesellschaft minimiert (statt wie derzeit – maximiert) wird. Sie wollen, dass ALLE Argumente gehört und offen abgewogen werden – statt nur von einer, noch dazu fachlich höchst fraglichen Stelle (RKI, Drosten etc.) immer den gleichen Müll zu hören. Die Menschen demonstrieren, weil sie die Chance haben wollen, zu leben und zu überleben – was vor dem evolutionären Hintergrund, dass nur das Überleben des Hauptteils einer Population wichtig ist, nicht das (im Einzelfall vielleicht bedauerliche) Schicksal Weniger oder Einzelner – jede(n) retten zu wollen mag heroisch klingen, ist aber illusorisch und vor dem oben dargestellten Hintergrund, dass die Rettung selbstverschuldet Gefährdeter weder sinnvoll noch geboten ist, absolut nutzlos! Daher habe ich mit jedem friedlichen Demonstranten nicht nur kein Problem – im Gegenteil, ich bewundere es, wenn Menschen für ihre ureigensten Rechte – auf Leben – aufstehen und in diesem Fall das Ende der ausgesprochen dummen Politik unserer Regierung(en) fordern.
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Tobias Kobler

Der Autor zeigt mit dieser "Analyse", dass er entweder nichts von dem Thema versteht oder bewusst alle Teilnehmer über einen Kamm schert, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. Allein den Ausdruck "Coronaleugner" für alle Demonstranten zu verwenden disqualifiziert ihn. Es ist traurig für so einen journalistischen Tiefflug auch noch bezahlen zu müssen... Damit ist ganz klar, dass mein Testabo nicht verlängert wird.
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