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Mediziner Wolfgang Mückstein wird Gesundheitsminister

Der neue Gesundheitsminister wurde bereits Dienstagmittag präsentiert. Der ehemalige grüne Ärztekammer-Funktionär Wolfgang Mückstein folgt Rudolf Anschober. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) präsentierte den Neuen.

 Wolfgang Mückstein
Wolfgang Mückstein
Vizekanzler Werner Kogler stellte den Neuen vor.
Vizekanzler Werner Kogler stellte den Neuen vor.
Wolfgang Mückstein bei seiner Vorstellung am Dienstag in Wien.
Wolfgang Mückstein bei seiner Vorstellung am Dienstag in Wien.

Wolfgang Mückstein wird das Amt von Rudolf Anschober übernehmen. Das teilte Vizekanzler Werner Kogler mit. Bevor er den Neuen vorstellte, bedankte er sich zuerst einmal beim scheidenden Gesundheitsminister. "Danke, Rudi! Was Rudi Anschober in den letzten 15 Monaten geleistet hat, ist unglaublich." Mit so viel Kompetenz habe er jeden Tag alles gegeben und "ohne Pause" für den Gesundheitsschutz der Menschen gearbeitet. "Es ist eine Herkulesaufgabe, und er hat in dieser Zeit sehr, sehr viele Entscheidungen getroffen, auch viele unpopuläre." Und er sei für jede dieser Entscheidungen gerade gestanden. Er bedankte sich auch für die Empathie seines (Partei-)freundes in dieser Ausnahmesituation für das Land.

Zum Anschober-Nachfolger sagte Kogler, er sei ein Mann der Praxis und geeignet, das Ruder zu übernehmen. Der Allgemeinmediziner Wolfgang Mückstein ist einer der Leiter des Primärversorgungszentrums im sechsten Wiener Gemeindebezirk. In der Wiener Ärztekammer fungierte der Mitt-Vierziger als Referent für Gruppenpraxen und neue Organisationsformen. Es gehe aber nicht nur um die Corona-Pandemie, sondern auch um soziale Fragen, ergänzte Kogler. "Ich habe vollstes Vertrauen in Mückstein, er kennt die Akteure und Akteurinnen, er hat medizinische Expertise, hat das Gespür, ist aber auch ein Macher. Das ist die gute Nachricht an dieser Stelle." Bundeskanzler und Bundespräsident seien informiert, die Angelobung solle am Montag erfolgen, bis dahin werde er die Agenden übernehmen.

Wolfgang Mückstein, Vater von zwei Töchtern, stellte sich selber vor. Er habe als Hausarzt in Mariahilf die Kollateralschäden durch die Pandemie gesehen. "Aber jetzt zu dem Zeitpunkt in Wien, ist sicher der Lockdown die einzige Möglichkeit hier gegenzusteuern." Er übernehme die Funktion des Gesundheitsministers deswegen, weil er in dieser schweren Zeit mithelfen wolle, "ich habe großen Respekt vor der Aufgabe, da können Sie sich sicher sein". Die Bewältigung der Pandemie sei eine historische Aufgabe, auf den Intensivstationen werde der Kampf um Leben und Tod geführt. Deswegen habe er großen Respekt vor der Entscheidung von Bürgermeister Ludwig und der niederösterreichischen Landeshauptfrau Mikl-Leitner, den Lockdown bis zum 2. Mai zu verlängern. "Es ist eine unpopuläre Entscheidung, aber zu diesem Zeitpunkt die richtige." Solche Entscheidungen werde er als Arzt auch treffen, so es notwendig sein werde.