Rudolf Anschober hat am Dienstag seinen Rücktritt als Gesundheits- und Sozialminister bekannt gegeben. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) dankten in einer ersten Reaktion dem Bundesminister für die stets korrekte und konstruktive Zusammenarbeit.
"Ich schätze seine ruhige und sachliche Art in politisch und gesundheitspolitisch äußerst herausfordernden Zeiten und wünsche Rudolf Anschober für die Zukunft alles Gute und vor allem Gesundheit", sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer. "Die Pandemie hat uns vor noch nie da gewesene Herausforderungen gestellt, die gilt es vor allem, aber nicht nur in den kommenden Wochen und Monaten weiter zu bewältigen", sagte der Landeshauptmann.
Stöckl: "Stets offen für die Anliegen der Länder"
Ähnlich sieht es Gesundheitsreferent Christian Stöckl. "Die Zusammenarbeit mit Bundesminister Rudolf Anschober insbesondere in der Zeit meines Vorsitzes als Gesundheitsreferent der Länder 2020 und in den vergangenen Monaten war durch die wöchentlichen Abstimmungen über die Schritte im Kampf gegen die Pandemie sehr intensiv", sagte Stöckl.
Für Heinrich Schellhorn, Salzburgs Sozialreferent, zeigt der Rücktritt Anschobers viel Mut und ein hohes Maß an Verantwortung. "Als Sozialreferent schätze ich es, dass er seine gesundheitliche Verfassung thematisiert und damit Krankheit enttabuisiert", sagte Schellhorn.
Rücktritt des Ministers schaffe kein Vertrauen
Sebastian Huber (Zweiter Landtagspräsident der Neos in Salzburg) sieht den Rücktritt des Gesundheitsministers als einen notwendigen Schritt im Kampf gegen die Pandemie. "Man hat eigentlich seit Herbst vergangenen Jahres gemerkt, dass Rudolf Anschober die Zügel in seinem Ministerium nicht mehr in der Hand hat", sagte Huber. "Sei es der verschleppte Impfstart, die Nicht-Bestellung von ausreichend Impfstoff oder die teils groben Mängel in seinen Verordnungen. Jetzt muss die Chance genutzt werden, einen echten Gesundheitsexperten zu ernennen, der mithilft, Österreich aus der Pandemie zu führen", sagte Huber.
Die Salzburger Freiheitlichen wünschen Rudolf Anschober persönlich alles Gute. "Der Rücktritt eines Schlüsselministers in Pandemiezeiten schaffe allerdings wenig Vertrauen", heißt es in einer Aussendung am Dienstag. Parteiobfrau Marlene Svazek (FPÖ) forderte stattdessen, dass der Rest der Regierungsmannschaft ebenfalls zurücktrete. "Das Chaos rund um die Maßnahmen sowie die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen liegen in der Verantwortung der gesamten Regierung. Wenn Kurz nun glaubt, sich an Anschober abputzen zu können, irrt er sich gewaltig", sagte Svazek.