Und ein Blick ins Archiv zeigt, dass der Mitgliederschwund seit dem Jahr 2018 noch gewaltiger ist: Damals zählte die Partei noch rund 180.000 Mitglieder.
Der Schwund dürfte auch daran liegen, dass einige SPÖ-Landesparteien zuletzt ihre Mitgliederlisten bereinigt haben. Und zwar indem jene Mitglieder, die etwa seit zehn oder 15 Jahren keine Beiträge mehr gezahlt haben, von den Listen gestrichen wurden.
Das Durchschnittsalter der Parteimitglieder zeigt, wer an der SPÖ-Basis das Sagen hat: Es liegt laut SPÖ bei 63 Jahren, sehr viele Mitglieder sind also bereits in Pension. Die meisten deklarierten Unterstützer hat die SPÖ Wien mit rund 34.000 Mitgliedern. Die zweitgrößte Landesgruppe ist Niederösterreich mit rund 30.000. Auch in der Steiermark und in Oberösterreich ist die SPÖ traditionell stark an Mitgliedern. Das Burgenland, das als Heimat von Hans Peter Doskozil wohl auch massiv für ihn mobilisieren wird, zählt rund 12.000 SPÖ-Mitglieder - wohingegen das etwa gleich große Vorarlberg, wo die SPÖ traditionell schwach ist, laut APA-Recherchen nur rund 1100 Mitglieder hat. In Salzburg sollen es 8000 sein. 2020 war noch von 6000 die Rede - wie passt das zusammen? "Weil es Werbeaktionen gegeben hat", hieß es aus der Landespartei.
Wer erst jetzt der SPÖ beitritt, wird an der Befragung nicht teilnehmen können. Laut Statut muss man dafür seit einem Jahr Mitglied sein. Aus der Parteizentrale wie aus dem Burgenland hieß es, dass man bei der Präsidiumssitzung kommende Woche auch einen für alle akzeptablen Stichtag festlegen könne.
Rund 140.000 stimmen über SPÖ-Führung ab
140.000 Mitglieder können laut Auskunft der Bundesparteizentrale darüber entscheiden, wer die SPÖ in die Zukunft führt. Das sind um rund 18.000 weniger als bei der letzten Mitgliederbefragung 2020, als die Parteichefin der Basis die Vertrauensfrage stellte.

BILD: SN/APA/ROLAND SCHLAGER/ROLAND SCHLA
Zwei zur Auswahl für die Mitglieder