Der Andrang in den meisten Wiener Wahllokalen dürfte sich in Grenzen halten, denn im Vorfeld wurden 382.214 Wahlkarten ausgegeben - ein Rekord. Trotzdem liefern Wahlbeisitzer der Wien-Wahl interessante Einblick in die Wahllokale. Unter dem Twitter-Hashtag #beifunk werden den ganzen Tag über skurrile, spannende und unterhaltsame Beobachtungen bei der Stimmenabgabe geteilt.
Trotz der widrigen Umstände in Coronazeiten haben sich wieder zahlreiche Beisitzer bereiterklärt, ihren Sonntag zu opfern. Inklusive Beisitzern, Vertrauenspersonen und Wahlzeugen der Parteien sind laut Rathaus rund 13.000 Menschen bei der Wahl im Einsatz.
Coronatests für die Wahlhelfer
Die Stadt bietet für alle an der Wahl und an der Auszählung beteiligten Personen - also für die städtischen Bediensteten und auch die Beisitzer - eine freiwillige Testung im Rahmen eines Screeningprogramms an. In Summe werden rund 13.000 Menschen zur Teilnahme eingeladen, sie erhalten vor und nach der Wahl einen Gurgeltest.
Aufregung um Maskenverweigerer
Kurzfristig Aufregung gab es offenbar in einem Wahllokal auf der Wieden, wo eine aus Oberösterreich angereiste FPÖ-Wahlbeisitzerin ohne Maske, aber dafür mit einem ärztlichen Attest erschienen war, wie Twitter zu entnehmen war. Ein anderer Wahlbeisitzer aus Wieden postete dabei ein Foto des Attests. Der User teilte später mit, dass die Frau von der Wahlbehörde des Wahllokals verwiesen worden und ein Ersatzbeisitzer der FPÖ anwesend sei.
Auch die Frage, wie mit Wählerinnen und Wählern umgegangen werden soll, die die Maske verweigern, beschäftigt das Netz.
Sonst keine Zwischenfälle
Laut einem Sprecher der Wahlbehörde befolgen die Wählerinnen und Wähler zum Großteil die Sicherheitsbestimmungen. Aus den knapp 1500 Wahllokalen seien bisher keine Zwischenfälle gemeldet worden. Der Ablauf gestalte sich problemlos, hieß es.
"Die Wienerinnen und Wiener halten sich gut und diszipliniert an die Corona-Maßnahmen", sagte der Sprecher. Dafür wolle man den Wählern auch danken, betonte er.
In den Wahllokalen sind Besucher heuer mit Ordnern, die unter anderem die Befolgung der Abstandsregeln im Auge haben, und mit Plexiglas-Paravents konfrontiert. Hintergrund der Spezialvorrichtung ist, dass im Wahllokal prinzipiell ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss. Allerdings müssen Wählerinnen und Wähler diesen zwecks Identifikation vor der Wahlbehörde kurz abnehmen. Die durchsichtigen "Identifikationsparavents" sollen dabei Schutz bieten.