René Benko, 48 Jahre alt und Gründer des sich in Konkurs befindlichen Immobilienunternehmens Signa, muss auch am Mittwoch wieder auf dem Anklagesessel im Landesgericht Innsbruck Platz nehmen. Der Prozess gegen den Tiroler wird um neun Uhr fortgesetzt. Wie lange wird dieses Mal verhandelt? Und was ist geplant?
René Benko muss sich wegen des Vorwurfs der betrügerischen Krida vor Gericht verantworten. Ihm wird zur Last gelegt, kurz vor der Signa-Pleite Vermögen verschleiert zu haben, um es vor dem "Zugriff der Gläubiger" zu schützen. Das wirft ihm die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft vor. Bei diesem ersten Prozess gegen Benko geht es um eine Schadenssumme von 660.000 Euro - es ist wahrscheinlich, dass wohl in den kommenden Jahren weitere Prozesse folgen werden.
Wie verantwortete sich Benko am ersten Prozesstag? Das lesen Sie
Doch auch bei diesem ersten Prozess am Dienstag und Mittwoch in Innsbruck geht es um viel. Benko droht im Fall einer Verurteilung eine Haftstrafe bis zu zehn Jahren. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Der zweite Prozesstag beginnt genauso wie jener zuvor: Wieder ist René Benko kaum zu sehen, als er um kurz nach neun den Gerichtssaal betritt. Wieder begleiten ihn Justizwachebeamte in schusssicheren Westen, die ihn an Körpergröße weit überragen. Einen Unterschied gibt es: Benko trägt am Mittwoch eine blaue Krawatte zum dunklen Anzug, am Tag zuvor war diese rot.
Seit Jänner sitzt Benko in Untersuchungshaft, das sieht man ihm an. Augenringe, blass. Auch am Mittwoch bleibt der Tiroler erst einmal stehen, setzt sich noch nicht hin, so lange, bis die Richterin die Strafsache aufruft und alle Kameramänner und Fotografen den Saal verlassen müssen. Auf dem Anklagesessel sitzend will er sich offenbar auch am Mittwoch nicht ablichten lassen.
Urteil am Mittwoch erwartet: Saal ist bis 20 Uhr reserviert
Dieses erste Urteil wird mit Spannung erwartet und dürfte bereits am Mittwoch fallen. Offiziell ist für die Verhandlung der Saal im Gericht bis 20 Uhr reserviert, es ist jedoch wahrscheinlich, dass der Prozess schon früher beendet wird.
Am Mittwoch befragt das Gericht sieben Zeugen. Die Mutter und die Schwester Benkos sind nicht darunter, beide machen als Angehörige des Angeklagten von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Die Verteidigung beantragte zuletzt noch die Befragung eines weiteren Zeugen, der Benkos Unschuld untermauern soll.
Geladen sind außerdem laut Medienberichten: Andreas Grabenweger, der Masseverwalter in Benkos persönlichem Konkursverfahren, der frühere Signa-Finanzchef Manuel Pirolt, der einstige Signa-Holding-Geschäftsführer Markus Mühlberger, ein ehemaliger Controller aus den Reihen der Signa und eine Ex-Mitarbeiterin von Benko - eine zweite habe sich krankgemeldet.
Was bisher geschah - den Liveblog vom ersten Prozesstag lesen Sie hier nach.