In der Salzburger Radcommunity herrscht nach dem tödlichen Unfall einer 23-jährigen Radfahrerin auf der Eder-Kreuzung tiefe Betroffenheit. Die Südtirolerin, ihres Zeichens Landesmeisterin im Eiskunstlauf, wurde vergangenen Donnerstagnachmittag beim Zusammenstoß mit einem Lkw tödlich verletzt.
Viele Menschen drückten ihre Trauer aus, indem sie an der Unfallstelle Kerzen entzündeten. Die gut vernetzte Radgemeinde in der Stadt Salzburg stellte am Samstag ein weiß lackiertes Fahrrad an der Unfallstelle auf.
Die Tradition dieser "Ghostbikes" hat sich international entwickelt und wird auch in Österreich gepflegt. In Salzburg ist es nach einem in der Aglassingerstraße und der Vogelweiderstraße bereits das dritte, das aufgestellt werden musste. Es dient als Mahnmal und stilles Zeichen der Erinnerung an die getötete Person. "Ich fahre selbst jeden Tag an der Stelle vorbei und fühle mich sehr ohnmächtig angesichts der Geschehnisse", sagt Lukas Bernitz, Sprecher der Radcommunity.
Rund 20 Personen nahmen Samstag an dem Trauerzug teil, der radfahrend das weiße Rad aufstellte. Das Stadtgartenamt hat Bernitz rückversichert, das Geisterrad stehen zu lassen.
Neben dem Ausdruck der Trauer soll ein "Ghostbike" immer auch auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machen und ein Bewusstsein dafür schaffen, wie verletzlich Radfahrerinnen und Radfahrer sind. Die Eder-Kreuzung in Parsch wurde übrigens bereits 2019 in einem SN-Artikel unter den Top10 der Unfallhäufungsstellen gelistet.