Naturkatastrophen, wie sie sich in den vergangenen Tagen im Süden Salzburgs ereignet haben, sind für die Opfer einschneidende Erlebnisse. Aus dem Nichts ist die eigene Existenz bedroht. Wenn sich Hänge in Bewegung setzen, wenn sich kleine Bäche plötzlich in reißende Flüsse verwandeln und Keller geflutet werden oder gleich das ganze Haus mitgerissen wird. Der braune Schlamm, der sich nach so einem Erdrutsch ausbreitet, rundet die Tristesse noch ab.
Trotz der aussichtslos erscheinenden Situation lässt sich bei solchen Ereignissen auch Positives beobachten. Dann zeigt sich nämlich, dass die Betroffenen nicht alleingelassen werden. Auch wenn immer wieder davon die Rede ist, dass die Menschen generell ignoranter, egoistischer geworden sein sollen. Solche Behauptungen widerlegen zumindest Tausende ehrenamtliche Helfer jedes Mal wieder, wenn sich ein Unglück ereignet. Sei es im Dienste der Feuerwehren, des Roten Kreuzes, der Bergrettung oder anderer Einsatzorganisationen.
Und auch die Nachbarschaft rückt im Krisenfall enger zusammen. Dann stehen Menschen schnell und unaufgefordert mit einer Schaufel bereit oder bringen eine Jause zur Stärkung vorbei. Obwohl man davor nur einen Gruß füreinander übrig hatte, wie es ein freiwilliger Helfer bei einem Lokalaugenschein im Gasteiner Tal beschrieben hat.