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Salzburger Biobäcker macht Gin aus altem Brot

Aus dem Brot vom Vortag lässt ein St. Gilgener Biobäcker jetzt Gin machen. Beim Brennen kann man im BioArt-Campus Seeham künftig zusehen.

Biobäcker Gotthard Obauer mit seinem „Bio-Brotginsky“. Die 0,5-Liter-Flasche kostet rund 40 Euro.
Biobäcker Gotthard Obauer mit seinem „Bio-Brotginsky“. Die 0,5-Liter-Flasche kostet rund 40 Euro.
Mit einer 150-Liter-Brennerei ist Josef Farthofer in den neuen BioArt-Campus in Seeham eingezogen. „Dort werden wir künftig auch den Brotginsky herstellen“, sagt er.
Mit einer 150-Liter-Brennerei ist Josef Farthofer in den neuen BioArt-Campus in Seeham eingezogen. „Dort werden wir künftig auch den Brotginsky herstellen“, sagt er.

Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit sind dem St. Gilgener Biobäcker Gotthard Obauer schon immer ein Anliegen gewesen. Jetzt hat er eine Verwendung für übrig gebliebenes Schwarzbrot gefunden: In der Biodestillerie von Josef Farthofer wird daraus buchstäblich "Hoch-Brot-Zentiges". Nun ist die erste Charge von 700 0,5-Liter-Flaschen Gin fertig.

Das alte Brot muss nicht mehr weggeworfen werden

Zwischen 600 und 700 Kilo Altbrot aus seiner eigenen Bäckerei stecken in Obauers "Bio-Brotginsky" drinnen. In den kommenden Monaten sollen auch ein Brot-Ouzo und ein Wodka, der Brotka, entstehen. "Mir geht es um die Nachhaltigkeit, darum, dass wir kein Brot wegwerfen müssen", erklärt Gotthard Obauer. Der Brot-Gin lässt sich klassisch mit Tonic mixen oder auch - so wie ihn der Bäcker selbst bevorzugt - pur genießen.

Schon seit mehr als zehn Jahren produziert Josef Farthofer für die bayerische Biobäckerei Gottschaller Schnaps aus übrig gebliebenem Vollkorn- und Gewürzbrot. Die Zusammenarbeit mit der oberösterreichischen Bäckerei Aschauer brachte dann den "Brotginsky" hervor - dessen Markennamen nun auch Gotthard Obauer verwenden kann.

Es wird nur Biobrot aus der St. Gilgener Bäckerei verwendet

Er sei also nicht der erste österreichische Bäcker mit einem Brotginsky, aber er sei der erste mit einem Bio-Brotginsky. Denn die Produktion in der Destillerie Farthofer erfolgt streng getrennt. Somit ist sichergestellt, dass für den Obauer-Brotginsky nur Biobrot aus der St. Gilgener Bäckerei verwendet wurde.

Anders als viele Gin-Produzenten verwendet Josef Farthofer keinen zugekauften Reinalkohol als Basis für das Getränk. In einer Wodka-Kolonne stellt er aus dem Brot zunächst einen eigenen Wodka her. Erst in einem zweiten Schritt kommen Kräuter und Wacholder dazu, bevor daraus dann Gin gebrannt wird.

Diesen Destilliervorgang wird man künftig in Josef Farthofers Schaubrennerei im neuen BioArt-Campus in Seeham beobachten können. Die Anlage sei komplett aufgebaut, für die Inbetriebnahme fehle aufgrund von Lieferverzögerungen aber noch ein Sensor.

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