Mit seiner Vorstellung im Pressekonferenz-Raum der Red-Bull-Arena hat am Freitagvormittag die Ära Thomas Letsch in Salzburg offiziell begonnen. Der 56-jährige Deutsche hat Pepijn Lijnders auf dem Cheftrainersessel der Bullen beerbt und startet "voller Vorfreude" in seine neue Aufgabe. "Es fühlt sich gut an, wieder hier zu sitzen. Ich war vor einigen Jahren ja schon einmal da, seitdem ist aber viel passiert", sagte Letsch, der nach Trainerstationen bei Austria Wien, Vitesse Arnheim und Bochum von einer spannenden Aufgabe sprach, "die für Red Bull Salzburg nicht normal ist". Denn der einstige Serienmeister ist als Tabellenfünfter in der Jägerrolle. "Genau das macht ja den Reiz aus", meinte der neue Chefcoach.
"Genügend Zeit, den Rückstand aufzuholen"
In der Mannschaft stecke "sehr viel Potenzial": "Jetzt geht es in erster Linie darum, eine Einheit zu bilden, als Mannschaft, wir im Staff, als Verein. Wir wollen die höchsten Ziele erreichen." Ganz unverblümt gab Letsch den Meistertitel und den Cupsieg als Saisonziel aus, ungeachtet der katastrophalen Herbstsaison, die Lijnders letztendlich den Job gekostet hat. "Es ist noch genügend Zeit, den Rückstand in der Liga aufzuholen", sagte Letsch mit dem Blick auf die Tabelle, in der Salzburg aktuell zehn Punkte hinter Meister Sturm Graz liegt. Nach 22 Runden werden bekanntlich die Punkte geteilt.
Rückkehr zum typischen Red-Bull-Fußball
Erreichen will der Deutsche seine ehrgeizigen Ziele mit dem altbewährten Red-Bull-Fußball. "Diesen Ausdruck verwende ich selbst eigentlich nicht. Aber klar, der Fußball wird sicher wieder dem ähneln, was hier früher gemacht wurde. Ich bin als Trainer stark davon geprägt. Das heißt: aktiver Fußball, frühe Balleroberungen, klare Prinzipien und Spieler, die auf ihren besten Positionen zum Einsatz kommen."
Seonbuchner ist nicht mehr Sportdirektor
Stürmer Karim Onisiwo wird bis zum Testspiel gegen den FC Bayern am Montag (18 Uhr) der vorerst einzige Neuzugang bleiben, die Zeichen auf Abschied stehen hingegen bei Sorgenkind Fernando. Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder bestätigte den SN am Freitag, dass über eine Vertragsauflösung mit dem Brasilianer nachgedacht werde. Nicht mehr länger bei Red Bull Salzburg ist auch Sportdirektor Bernhard Seonbuchner, der Schröder in einer Übergangsphase noch unterstützt hatte, ab sofort aber wieder in der Lieferinger Nachwuchsakademie arbeitet.