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"Schäm dich, Kloppo": So reagiert das Netz auf den Wechsel von Jürgen Klopp zu Red Bull

Das Netz ist gespalten - die einen freuen sich über den Gewinn für Red Bull, andere Fans wiederum sind enttäuscht bis entsetzt. Von Käuflichkeit und einem herben Verlust des Legendenstatus ist die Rede.

Jürgen Klopp ist der neue starke Mann im Fußballkosmos von Red Bull. Das gefällt nicht allen.
Jürgen Klopp ist der neue starke Mann im Fußballkosmos von Red Bull. Das gefällt nicht allen.

"Was für eine Sensation!", "Made my day". Diese Reaktionen von Leserinnen und Lesern unter einem Posting der SN auf Instagram über den nun fixen Wechsel von Kulttrainer Jürgen Klopp zu Red Bull sind eindeutig. Ein SN-Leser kommentierte unter einem Artikel sogar: "Das ist wirklich ein genialer Coup. Einen der weltbesten Manager und Sympathieträger zu verpflichten ist großartig."


In Salzburg scheint man sich durchaus über den Gewinn zu freuen - anders sieht das teilweise in Klopps Heimatland aus. "Aura verspielt auf einen Schlag", schrieb ein User auf X. Ein anderer Fußballfan schlägt in eine ähnliche Kerbe: "Ich habe gerade nichts weniger als den Glauben an das Gute verloren." Das Fußballmagazin "11 Freunde" hält ernüchternd fest: "Muss ja jeder selber wissen."

Red Bull dementierte - nun die Kehrtwende

Die SN berichteten bereits vor vier Monaten über den Wechsel. Red Bull dementierte und ließ verlautbaren, das sei "völliger Quatsch". Vier Monate später ist klar, was damals der Wahrheit entsprach. Das musste nun auch der eine oder andere Kollege zugeben. Guido Schäfer, Chefreporter der "Leipziger Volkszeitung" (und gut mit Jürgen Klopp bekannt), tat die Nachricht vom Wechsel damals noch mit den Worten "Wahrscheinlicher ist, dass ich das Bistum Mainz übernehme und dort viereckige Mozartkugeln herstellen lasse" ab. Nun musste er zugeben, falschgelegen zu haben. "Asche auf mein Haupt, liebe SN."

Viele Fans unterstellen Klopp Käuflichkeit. "Der Typ, der mal für Herzblut und echte Emotion stand, verkauft sich jetzt an den blanken Kommerz? Das ist nicht nur ein Schritt zurück - das ist Verrat am Spiel." Oder: "Seele verkauft? Bestimmt lukrativ ...", spekuliert ein Instagram-Nutzer. Das Geld spielt keine Rolle, meint hingegen ein anderer User: "Alles richtig gemacht. Kommerz gehört zum Fußball."
Die Enttäuschung über den Wechsel Klopps zu den Bullen scheint bei vielen Fans tief zu sitzen. "Der größte Downfall des deutschen Fußballs seit Jahren" und "Ein weiterer Teil Fußballromantik ist gestorben", ist man sich sicher. "Legendenstatus zum Abschuss freigegeben", ist in einem Posting der Seite "Faszination Fankurve" zu lesen. "Weil er es leid war, von ganz Deutschland geliebt zu werden: Klopp fängt bei Red Bull an", witzelte der deutsche "Postillon" in einem Satirebeitrag.

Auf Facebook ging die Diskussion am Mittwoch heiß her. "Der Fußball hat heute erneut verloren! Schäm dich, Kloppo!", schrieb eine BVB-Fanseite. "Das zeigt nur, wie kaputt der Fußball ist", kommentierte ein User. Ganz einig ist man sich aber scheinbar selbst unter den Hardcorefans nicht. "Hört auf zu jammern", beschwichtigt der eine. "Es ist nur ein Job. Entspannt euch mal" und "Lasst die Kirche im Dorf. Ein Trainer wie Klopp, mit internationalem Erfolg, ist für den Fußball und seine Jugendarbeit ein Geschenk", stimmten ihm weitere User zu.

Jürgen Klopp erklärt sich: "Red Bull gibt mir die perfekte Plattform"

Was SN-Sportredakteur Michael Unverdorben über den Wechsel denkt, lesen Sie hier:

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