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Krimi in Thalgau: Anif macht Abstiegskampf der Salzburger Liga spannend - Trainer jubelt auf dem Hügel

Trainer Andreas Berktold sah nach seinem Ausschluss aus der Ferne, wie sein Team das Spiel in Thalgau drehte. Der Tabellenvorletzte hat den Anschluss geschafft.

Laurenz Angerer (Mitte) und Co. konnten jubeln.
Laurenz Angerer (Mitte) und Co. konnten jubeln.

Im Abstiegskampf der Salzburger Liga rückt alles noch näher zusammen. Denn der Tabellenvorletzte Anif hat am Samstag einen enorm wichtigen Sieg errungen und mit dem 3:2-Erfolg in Thalgau den Rückstand auf den SAK auf einen Punkt verringert. Zudem liegen nur sechs Punkte zwischen dem ehemaligen Regionalliga-Dominator und dem Tabellenachten Golling. Das unterlegene Thalgau verpasste einen großen Schritt zum Klassenerhalt und hat als Tabellenelfter fünf Punkte Vorsprung auf Anif.

Mrkonjic trifft zur Führung

Anfangs hatte der Gastgeber alles im Griff. Franz Mrkonjic zog nach einem geklärten Einwurf außerhalb des Strafraums ab, Josef Stadlbauer, der ins Anifer Tor zurückgekehrt war, konnte den Ball nicht aus der Ecke fischen - 1:0 nach zwölf Minuten. Dafür vereitelte der Routinier nach 18 Minuten den zweiten Thalgauer Treffer. David Wendlinger scheiterte im Eins-gegen-Eins. Und wenig später kippte das Spiel. Anifs Trainer Andreas Berktold brachte Offensivspieler Tobias Moser für einen Verteidiger, stellte auf eine defensive Dreierkette und sechs offensiv ausgerichtete Spieler um.


Anifs Umstellungen fruchten

Das wirkte sofort. Moser tauchte mit seinen Aktionen zwei Mal vor Tormann Martin Nemeth auf, der aber stark parierte. Auf der anderen Seite rettete Stadlbauer bei einer Mrkonjic-Doppelchance. Das aktivere Team war nun jedoch Anif, das die Formation so verändert hatte, dass überall auf dem Feld Eins-gegen-Eins-Duelle entstanden. Vor allem im zentralen Mittelfeld bekam Thalgau dadurch Probleme. Anif-Flügel Finn Ratzer vergab nach 35 Minuten nach einem Stangler von Justin Mühlbauer freistehend vor Nemeth. Das Abschlussglücklich kehrte unmittelbar vor dem Pausenpfiff zurück. Mühlbauer schoss vom Strafraumeck flach ins lange Eck, Nemeth verspekulierte sich bei diesem haltbaren Ball wohl.

Thalgaus Kapitän Andreas Rottensteiner (links) baute im Laufe des Spiels gegen Anif ab.
Thalgaus Kapitän Andreas Rottensteiner (links) baute im Laufe des Spiels gegen Anif ab.


Anif hadert mit Schiedsrichtern

Mit diesem Elan gingen die Gäste auch in den zweiten Durchgang. Patrick Schober traf in der 50. Minute nach einer feinen Kombination aus kurzer Distanz zur vermeintlichen Führung. Den Abseitspfiff konnten die Anifer gar nicht nachvollziehen. Danach setzte Melvis Memic einen Kopfball neben die Stange. Noch bitterer: Gegen den Spielverlauf traf Thalgaus Jasmin Muminovic nach einer Flanke von rechts mit Kopf und Schulter per Bogenlampe über Stadlbauer zum 2:1 (52.). Zum Drüberstreuen sah Berktold wegen wiederholter (vermeintlicher) Schiedsrichterkritik Gelb-Rot und konnte das Spiel danach nur mehr aus der Ferne von einem Hügel mitverfolgen.


Beide Teams haben Entscheidung auf dem Fuß

Zu diesem Zeitpunkt schien es, als habe sich viel gegen den Nachzügler verschworen. Doch die Anifer Kicker ließen sich nicht beirren und spielten nicht wie ein Absteiger. Sie drehten das Spiel, profitierten dabei aber von weiteren Thalgauer Unachtsamkeiten. Memic überraschte den erneut schlecht positionierten Nemeth mit einem Linksschuss (62.). Und nachdem Moser für Anif und Jakob Sedlinger für Thalgau die Entscheidung auf dem Fuß gehabt hatten, setzte die Berktold-Elf spät den Lucky Punch.

Joker Moser trifft zum Sieg

Bei einem Einwurf waren Stjepan Jagic und Co. nicht bei der Sache. Der Ball landete vor den Beinen von Moser. Und der quirlige Offensivspieler, der viel Schwung in das Spiel gebracht hatte, versenkte die Kugel von der Strafraumgrenze unhaltbar im langen Eck (82.). Danach überstanden die Anifer noch bange Schlussminuten und feierten danach den ersten Dreier im Frühjahr. Nun warten harte Gegner: Nach dem Landescupduell gegen St. Johann am Montag, fordern die Anifer Kuchl und Seekirchen. Thalgau muss am nächsten Freitag nach Hallein.

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