Berchtold von Sonnenburg
Das Geschlecht der Berchtold von Sonnenburg war ein Salzburger Adelsgeschlecht, dessen bekanntester Angehöriger der fürsterzbischöfliche Pfleger Johann Baptist Berchtold zu Sonnenburg (* 1736; † 1801) als Ehemann von W. A. Mozarts Schwester Nannerl (* 1751; † 1829) war.
Familie

Erzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian erhob am 25. Jänner 1733 Johann Joseph Perchtold mit dem Prädikat "von Sonnenburg" in den salzburgischen Adelsstand. Bald darauf scheint der Geadelte gestorben zu sein, denn im selben Jahr bat nicht er, sondern sein Sohn, Franz Anton Virgil, um Publizierung des Adels, die am 7. November 1733 erfolgte.
Franz Anton Virgil Berchtold zu Sonnenburg hatte mit seiner Gemahlin Maria Anna Elisabeth Gschwendtner von Freyenegg acht Kinder, darunter die Söhne
- Johann Baptist Franz (* 1736; † 1801),
- Johann Nepomuk Martin (* 1737; † 1798) und
- Franz Anton Maximilian (* 1749; † 1809).
Die Söhne Franz Anton Virgils, Johann Baptist und Johann Nepomuk Martin, wurden 1792, während der Sedisvakanz, vom Kurfürsten Karl Theodor von Bayern in den Reichsfreiherrnstand erhoben.
Nur von Johann Baptist Berchtold zu Sonnenburg sind Eheschließungen und Kinder bekannt, und zwar hatte dieser
- mit Maria Margarethe Polis von Moulin († 10. November 1779) vier Kinder;
- mit Jeanette Maria Mayrhofer von Grünbichl († 15. April 1783) einen Sohn;
- mit Maria Anna Mozart (* 1751; † 1829) drei Kinder:
- Leopold Alois Pantaleon (* 25. Juli 1785; † 15. Juni 1840 Innsbruck)
- Johanna Maria Anna Elisabeth, genannt Jeanette (* 22. März 1789; † 1. September 1805 Salzburg), und
- Maria Barbara (* 22. November 1790; † April 1791)
Leopold Alois Pantaleon Berchtold zu Sonnenburg (* 1785; † 1840) wurde als Kind von seiner Mutter bei deren Vater Leopold Mozart in Pflege gegeben. Er wurde Kammerkontrolleur in Innsbruck. Es existiert ein Ölgemälde, das ihn als geigenspielenden Knaben zeigt.
Constant von Wurzbach vermerkt in seinem Mozart-Buch von 1869:
- "Träger des Namens Berchthold von Sonnenburg sind noch vorhanden. Von einem ihrer [Nannerls] Söhne oder Stiefsöhne stammt Henriette von Berchthold, welche mit einem Herrn Franz Forster (hie und da auch Forschter geschrieben), k. k. Verpflegsverwalter in Graz, vermält ist. In Salzburg aber sollen noch Berchthold's von Sonnenburg in dürftigen Verhältnissen leben."
Weitere Sonnenburg
- Elisabeth III. Gräfin von Sonnenburg, Äbtissin der Benediktinerinnenabtei Nonnberg von 1311 bis 1326
Quellen
- Weitthenhiller, Moriz Maria Edler von: "Der Salzburgische Adel " in J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, IV. Band., 6. Abteilung, S. 6, Tafel 3 (Nürnberg 1883).
- Ruth Halliwell: The Mozart family: four lives in a social context (Oxford University Press, 1998, ISBN 0198163711, 9780198163718); s. insb. S. 187 f: Graphik "Some interrelationships among the Berchtold von Sonnenburg, Polis von Moulin and Amann families in Salzburg"
- Ölgemälde "Leopold Alois Pantaleon von Berchtold zu Sonnenburg als Kind"
- Constant von Wurzbach: Mozart-Buch (Wien 1869), S. 291–294