Erich Schernthaner

Dr. med. Erich Schernthaner.

Dr. med. Erich Schernthaner (* 17. November 1870 in Rauris, Markt 3; † 20. November 1949 in Taxenbach) war Gemeindearzt von Taxenbach, Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der Sektion Lend-Dienten des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins.

Leben

Erich Schernthaner soll nach Recherchen von Margot Daum, Ururenkelin des Ignaz Rojacher, eines von vier ledigen Kindern von Rojacher gewesen sein. Seine Mutter war Elisabeth Schett, sein Adoptivvater hieß Adam Schernthaner.[1]

Am 19. März 1894 war Erich Schernthaner Mitbegründer der Sektion Lend-Dienten des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins.[2]

Am 23. Dezember 1896 wurde Erich Schernthaner an der Grazer Universität nach durchwegs mit Auszeichnung be­standenen Rigorosen zum Doktor der gesamten Heil­kunde promoviert. Ein Beweis seines eifrigen Studiums ist auch der Umstand, dass Schernthaner bereits nach elf Se­mestern promovierte.[3]

Am 14. Juni 1908 wurde er in den Gemeinderat von Taxenbach als Mitglied der deutschfreiheitlichen Partei gewählt.[4]

Ende Oktober 1911 wurde berichtet:[5]

In Aerztekreisen sowie unter der freiheitlichen Bevölkerung ruft eine Sache, die sich in der Gemeinde Taxenbach zutrug, nachhaltige Erregung hervor. Der Taxenbacher Gemeindearzt Dr. Erich Schernthaner hatte an die Gemeinde eine Eingabe ge­richtet. worin er verlangte, daß die Stelle der der­zeitigen Oberin im Armenspitale durch eine andere Schwester besetzt werde. Die Zustände im Armen­spitale unter der jetzigen Leitung spotten jeder Be­schreibung und seien völlig unhaltbar; er könne als Arzt und Mensch nicht mehr länger zusehen. Die Ge­meindevertretung hat darauf beschlossen, einen anderen Gemeindearzt zu bestellen. Gegen Dr. Schernthaner war ein regelrechtes Kesseltreiben veranstaltet worden, nachdem man unter der Bevölkerung das Gerücht ausgesprengt hatte, der Arzt wolle die Schwestern aus dem Spitale vertreiben. Dr. Schernthaner, der Ehrenbürgermeister von Taxenbach ist und sich auch als Schöpfer der dortigen Hochquellenwasser­leitung große Verdienste um die Gemeinde erworben hat, wird die Konsequenzen aus der Angelegenheit ziehen und den Ort seiner bisherigen Tätigkeit ver­lassen.

1925 war er der behandelnde Arzt des Taxenbacher Bürgermeisters Andreas Meißnitzer.[6]

1938 hatte er nach 41 Jahren als praktischer seine Arztpraxis seinem Sohn Siegfried übergeben.[7]

Dr. Schernthaner war auch "ein warmer Freund des Volksliedes", wie er anlässlich eines Besuches des Volksgesangsverein "Alpenrose" aus Saalfelden in Taxenbach am 28. Jänner 1911 bewies.[8]

Nach ihm wurde die Erichhütte, eigentlich Dr.-Erich-Schernthaner-Hütte am Hochkönigstock benannt.

Quellen

  1. Quelle Margot Daum, 19. November 2024 im Facebook
  2. Gruber, Sepp: "125 Jahre Alpenvereinssektion Lend/Dienten (1894–2019)", in: Informationen aus der Gemeinde Embach Lend, Nr. 94 vom September 2019, S. 20.
  3. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 29. Dezember 1896, Seite 3
  4. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 17. Juni 1908, Seite 5
  5. ANNO, "Ostdeutsche Rundschau", Ausgabe vom 31. Oktober 1911, Seite 7
  6. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 18. Juni 1925, Seite 8
  7. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 28. November 1949, Seite 5
  8. ANNO, "Das deutsche Volkslied", Jänner 1911