Kobler-Spängler-Briefe von 1877

In diesem Artikel werden die Kobler-Spängler-Briefe von 1877 aus einem Privatarchiv veröffentlicht.

Einleitung

Die Kobler-Spängler-Briefe bezeichnen eine umfangreiche Briefsammlung aus dem Besitz von Franz II. Xaver Gregor Spängler (* 1839; † 1912).

Über die Korrespondenz

Über seine Tochter Johanna Spängler (* 1882; † 1973), verheiratet mit dem Schuldirektor in Krems, Rupert Holzapfel (* 1868; † 1940), kam die Sammlung aus dem Nachlass von dessen Tochter Gertraud Holzapfel (* 1917; † 2001), verheiratet Saska in Krems, an Otto Holzapfel (* 1941) in Freiburg im Breisgau in Deutschland.

Die Briefe sind zum Teil übertragen, zum Teil zusammenfassend registriert; eine genauere Auswertung steht noch aus. Die ältesten Briefe stammen aus der Beziehung zwischen Franziska "Fanny" Kobler (* 1796; † 1886) und Franz Francesco Castelli (* 1796; † 1832). Deren Tochter Zäzilia Amalia Kobler wird 1821 geboren und heiratet 1846 Richard Franz Schlegel, stirbt aber bei der Geburt des ersten Kindes 1848. Diese Tochter, Franziska "Fanni" Schlegel (* 1848; † 1905), heiratet 1872 in der Stadt Salzburg den späteren Oberlandesgerichtsrat in Krems, den oben genannten Dr. Franz Xaver Spängler. Ein großer Teil des Briefwechsels spiegelt die besonders enge Beziehung zwischen Großmutter "Fanny" und Enkelkind "Fanni".[1]

1877

Brief vom 27. Jänner 1877 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler; ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsätze eingefügt)[2]:
Salzburg den 27/1 [18]77 Meine inigstgeliebten Theuren! [darunter auf dem Kopf:] Vom Otto Luise Herzliche Grüße. Mir kömmt es schon wider lange vor seit ich Nachrichten von Euch erhalten habe, auch kömmt es mir vor als hätte auch ich schon lange nicht mehr geschrieben; das beste dabey ist das doch eines oder das andere einen Brief erhält und man doch erfährt wie es Euch meine lieben geht. Ich bin nur froh das Fany so wohl sich befindet, und auch möglichst heiter ist – sie soll nur vorwärts schauen, und nicht zurück. Sie sieht so gut auß und ist so gut gebaut es geht gewiß alles recht gut von statten. Ich meine wen Fany sich einen Kinder palsamm [Balsam, Anm.] kaufen würde, und das Abends wie sie / im Bett liegt ein wenig um den Nabel herum etwas leicht einwaschen würde, oder in der Früh vor dem Aufstehen wie sie will, es braucht auch nicht täglich zu geschehen aber zuweilen es stärkt so die Kinder, sie wird sich selbst überzeugen das es sich gewöhnlich darauf mehr bewegt. Und ja täglich etwas Wein zu trüncken nicht außlassen. Ich freue mich schon zu hören das es ein recht frischer Franzl sey.[3] Der liebe Gott gebe seinen Segen dazu.

Die GroßmutterFanny Kobler, Anm.] ist nun Gottlob mit ihren Fuß nun auch viel beßer, jetzt kann sie doch schon den bewußten Socken tragen, so hat sie doch viel wärmer, und auch keine Schmerzen mehr. Gestern waren die Schneeberger und ich dort eingeladen. Die Loni welche sehr schlecht außsieht kamm um 5 Uhr auch hin, es war recht angenehm. / Die Ida ist nun auch endlich, nachdem sie über 4 Wochen da war, zurück nach Inspruck. Sie hat sich hier Zähne einsetzen lassen, dies brauchte viele zeit bis sie recht waren. Die Frau von Sattler reißte auch am Donnerstag wider nach Wien der F v Toda geht es heute viel beßer auch die Nacht war gut, vieleicht siegt ihre Natur, auch dießmal wider. Ich bin nun Gottlob mit meinen Befinden zimmlich zufrieden, ich halte mich freilich außer ordentlich, ich gehe nur auß, was ich muß um mich nicht zu verderben. Ich denke ich werde heuer mit Schwester Therese nach Baumkirchen ins Bad gehen, sie schreibt immer es thut ihr so leid das wir uns nie sehen, etwas muß ich für meine gesundheit thun, um mich für den kommenden Winter zu stärcken sonst möchte ich wider so ein gefrett haben wie heuer, ich nehme / halt auß der Sparkasse ein Geld herauß 50 fl [Gulden] habe ich zu diesen Zweck schon eingelegt, vieleicht bestehe ich mit 80 fl man muß halt etwas thun, um sich keine Vorwürfe machen zu müßen. dan gehe ich auf einige Tage nach Hall und Inspruck, und dan über Zell am See zu Hauße, so hätte ich es dermalen im Sinne, jedoch der Mensch denckt, der liebe Gott lenckt.

Recht herzlich danke ich für die daraufzahlung des doktors ich weiß nicht was es machte, weil er es zu Otto gerechnet hat, ich hätte es für 16 Gänge gehalten 10 fl habe ich hergegeben. Beyliegend schücke ich ein Zetterl vom Hubert Sattler[4] , er sagte du möchtest dieses Instrument so gut sein zu besorgen gezahlt wird es hier sogleich, vieleicht wen Otto nicht sobald hinunter [nach Wien, Anm.] kömt könte es Frau von Sattler mit herauf nehmen. Bamberger ist nun endlich defenedief Sudverwalter, und sind nun endlich alle Oben in Hallein. Lebt recht wohl. Es küßt Euch alle innig Eure treue Mutter Spángler.


Brief vom 18. Februar 1877 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler; ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsätze eingefügt); fragliche [?] Stellen:
Salzburg den 18/2 [18]77 Meine lieben Theuren. Recht erfreut war ich über Euren letzten Brief, ich sah darauß, das es Euch recht gut geht, daß bey der Fany alles in beßter Ordnung ist, und sie schon die Freude hat, das Leben des Kindes zu verspieren, sie soll nun sich der frohen Hoffnung hingeben, es geht, gewiß das nächste mal alles in beßter Ordnung, ich freue mich schon wen ich von einen frischen schreienden Franzl höre.[5] Eines meine ich du sollst vieleicht von der Langer dir ein Wückeltuch und ein Unterlegl geben lassen, und dir deinen darnach richten den ich habe es bey den wenigen was wir damals brauchten, es gar nicht nett [?] wen, du wirst es schon sehen wen du die selben mit andere ordentliche / vergleichest, ob es nicht ginge wen du auß 3 Stück 2 machen würdest. Es ist halt so lab [?] wen die Sache welche man so oft braucht nicht ist, wie es sein soll. Bey der König ging es wohl sehr schnel das sie ein Kleines bekamm den es wird ja erst im April ein Jahr, das sie geheurathet hat. Die Kaserer wird auch schon im April entbunden, alle haben sich sehr geailt. Ich wünsche nur das es bey allen recht gut vorbey gehen möge.

Die Toda hat es auch überstanden, gott habe sie sellig, sie starb recht gerne sie sah wohl wie hinfälig sie die letzte Zeit war, und so wurde ihr ihr [!] das Leben eine Last. Für die Mali ist es wohl schwer, aber sie hat doch gut zu leben, den der Anton sagte mir selbst das sie auf 6 bis 700 gulden das Jahr kömmt so ist sie nicht schlecht dabey. / und überdieß hat sie ja reiche Verwante, welche etwas thun könten. Der Spatzenegger hat es auch überstanden, er hat die letzten Tage recht viel gelitten. [6] Sie bleibt hier. Das es der Steiner gut geht freut mich den sie ist im ganzen ein schwaches Ding man hätte gar nicht geglaubt das sie im stande wäre, ein Kind selbst zu stillen. Ich hoffe schon du wirst dein Kindlein selbst stillen ["zu" gestrichen:] zu können. Trü[n]cke nicht zu viel Thee weil der nicht Milch anregend ist. Ich bin begierig wer früher entbunden wird du oder Koch – Louise jedenfals anfang Juny, die Koch fühlten erst am 21. Jener die erste Bewegung. Die Meineger [?] Sußi oder Haas hat einen recht starken Buben. Ich bitte die Nadel zu behalten bis sich eine gelegenheit ergibt / sie gehört für das Stubenmädchen von der Leopoldine Spángler.

Nun wird es sehr bald Jahreszeit das ich nach Wien gereist bin, ich denke wohl oft daran gestern war es ein Jahr das Herr von Duregger gestorben ist. Die Frau v Sattler welche noch diese Woche hier bleibt läßt Euch recht herzlich danncken für die freundliche Theilnahme es hat sie sehr gefreut das Ihr geschrieben habt. Lebt alle recht von Herzen wohl, seid inig gegrüßt und geküßt von Euerer Euch herzlichliebenden Mutter Spángler [darunter:] Die Großmutter ist Gottlob wohl, geht wider auß, und ihren Wege[n] nach, was sie sehr froh ist An alle Bekanten viele Grüße sowie an Pepi. [auf der Seite 1 oben auf dem Kopf:] Der Herr Erzbischof wird nun nächstens Cardinal Heute reiset er nach Wien. Für Morgen hatte er sich selbst zum Frühstück angesagt, und wie ich heute noch hören ging zu fragen [quer dazu in der Mitte der Seiten 1 und 4:] ob er Morgen gewiß komt hieß es er gehe heute Abends nach Wien. So wußte ich doch wie ich daran bin. [Seite 4 oben auf dem Kopf:] Otto und Louise grüßen Euch herzlich.


Brief vom 1. März 1877 von Richard Franz Schlegel an Fanni Spängler

1877 an Fanni Spängler (* 1848; † 1905; Nr. 19[7]): 1. März 1877, Brief aus Salzburg von Richard Schlegel (* 1811; † 1881, Vater von Fanni Richard Franz Schlegel):
Liebe Fanny! Ich sende dir hiermit die verlangte Vollmacht, u. Notar Kofler hat mir mitgetheilt, daß das Gericht Leitmeritz ein eigenes Dokument verfaßt habe, wodurch ich als Curator von ViXXenz [Vincenz/Vinzenz, Anm.] aufgestellt wurde XXX mit dem Akte erledigt habe, wo ich zum Erlage von 4 fl genöthigt wurde, Franz sagte es mir, daß die von dir angeführte Nachtrags Abhandlung nach der Antonia seiner Meinung nach überflüssig sey, weil Antonia todt ist, mithin nichts mehr erben kann. Ich verstehe von dem Ganzen gar nichts, nur kommt es der Louise sonderbar vor, daß eine so XXX Verlassenschafts-Abhandlung so viel Zeit u. Geld kostet. Was die bestehenden Auslagen betrifft, so überlasse ich das ganz deinem Ermessen, u. wenn du einen Vorschuß haben willst, so gib mir die Summe bekannt. Du verlangst von mir zu wissen, was Lorinser über den Fuß Eures kleinen Mastschweines[8] zu mir gesagt hat, gewiß nichts Anderes als was er Euch sagt, er äußerte sich dahin, daß der Zustand leicht geheilt werden wird, u. zwar hoffe er ohne alle Operation, u. wenn eine solche zur Beschleunigung der Kur wünschenswerth oder nothwendig seyn sollte, so braucht Ihr keine Furcht zu haben, es ist eine Operation die in einer halben Stunde der Operierte schon vergessen hat. Wir freuen uns, daß wir wissen, daß es Euch Allen gut geht, u. Hegenbarth XXX hat gesehen XXX, daß die Rosa sogar sehr dick sey. Uns geht es auch gut, nur die Marie hat mit ihrer Bleichsucht zu leiden, doch geht es auch besser. Lebt wohl u. bleibt gesund, Alle grüßen Euch herzlich, euer alter Vater Richard.


Brief vom 7. März 1877 von Fanni und Franz Spängler an Fanny Kobler

Brief von Franziska Spängler und Franz II. Xaver Gregor Spängler an Franziska Kobler; ein Bogen; / = Seitenwechsel; [Ergänzung]; // = Absatz:
Wien 7. März 1877. Meine liebe, gute Großmutter! Dein liebes Namensfest kehrt wieder und ich freue mich, daß du wolauf dasselbe feiern kannst. Zu den vielen Glückwünschen, welche anläßlich deines Namenstages zu dir gelangen, füge ich auch die meinigen. Sie kommen aus einem aufrichtig dankbaren Herzen. Wol bin ich immer der vielen und großen Wolthaten eingedenk, die ich Zeit meines Lebens von deiner Hand empfangen habe, aber lebhafter empfinde ich noch die Pflicht dir Dankbarkeit bei der Wiederkehr der häuslichen Festtage. Möge dir der liebe Gott noch lange Jahre reichlich durch Kraft und Gesundheit lohnen, was du mir und vielen Andern Gutes gethan hast, und noch thust. // Sehr hätte es mich gefreut, wenn es mir wäre vergönnt gewesen, dich, liebe Großmutter zu Ostern in Salzburg sehen zu dürfen, / doch da es dich beunruhigen würde, wenn ich die Fahrt wagen würde, und da auch der Vater es für rathsamer hält, wenn ich hier bleibe, so muß ich halt auf diese Freude verzichten.

Wenn der liebe Gott mir dießmal mein Kindchen am Leben erhält, so wird es sich schon machen, daß ich dir dein Krenkelchen aufführen kann. Ich meine, wenn die heiße Zeit vorüber sein wird, ist es dir vielleicht möglich uns hier zu besuchen; in der künftigen Wohnung werden wir ja mehr Platz haben, so daß, wenn auch meine Schwester bei uns ist, noch leicht ein Gast kann untergebracht werden. // Ich mache jezt schon Pläne, wie ich mir unsere neue Wohnung recht nett und ordentlich herrichten werde. Ich kaufe mir jezt gar nichts von Kleidung, damit ich, wenn notwendig, auch von meiner Einnahme etwas für die Wohnung verwenden kann. / Jedenfalls muß Einiges an den Möbeln geschehen. Zu meiner großen Überraschung erhielt ich gestern durch Anna Zillner die Nachricht daß Ida Braut sei; da Anna voraussagte, daß ich dieß schon weiß, nannte sie mir nicht einmal den Namen des Bräutigams. Heute nun erhielt ich die Verlobungsanzeige, bin aber nun so klug als wie zuvor, da weiter gar nichts auf der Verlobungskarte steht als

Ida Mayburger u. Moritz Schartl, Verlobte

Es würde mich sehr interessieren, zu wißen wer Idas Verlobter ist, und wo sie sich kennen gelernt haben. Hat d Ida ihn dir schon gebracht? Wie gefällt er dir? Vielleicht könnten du u. ich zusammen der Ida das Hochzeitsgeschenk geben, das hat übrigens noch Zeit, da Anna schreibt, daß erst im Juni die Hochzeit sein wird. Nun ich bin schon neugierig Näheres zu hören. /

Heute erhielt ich von der Frau Katzinger einen recht lieben Brief, es geht ihr im Ganzen gut, doch ihr Gehör ist schlecht wie immer. Ihre Kur scheint ihr nicht zu nützen. // Rosi küßt dir die Hand und wünscht dir zum Namenstag Gesundheit u. langes Leben. Die Theres grüßen Franzl und ich bestens, so auch alle übrigen Bekannten. Noch einmal alles Gute wünschend, bleibe ich deine dankbare Enkelin Fanni Spängler.

Liebe Großmutter! Zu deinem Namensfeste bringe auch ich Dir[9] die herzlichsten Glückwünsche dar; bleibe gesund u. behalte uns gerne. Vielleicht kannst Du heuer im Herbst zu uns, da Fanny wohl kaum wird nach Salzburg kommen können. Lebe recht wohl u. laß uns bald wieder etwas von Dir hören. Dein dankbarer Enkel Franz


Brief vom 7. März 1877 von Antonia Spängler an Fanni Spängler

Brief von Antonia Spängler an Franziska Spängler in Wien; ein Bogen; / = Seitenwechsel; // = Absatz; Leseabsatz eingefügt:
Salzburg den 7/3 [18]77. // Meine lieben Theuren! // Soeben erhielt ich der theuren Fany ihren würcklich Humoristisch geschriebenen Brief welcher mich sehr freute, den es zeucht mir deine heitere Gemüthsstimmung. Heute gielt der Brief eigentlich dir! Meine liebe Fany ich wünsche dir so viel gutes zu deinen Nammenstag, daß du es kaum zu ertragen vermöchtest, der liebe Gott möge dir, in jeder Richtung, geben, was dich, und dein glück dir erhöht, mir behalte ein Plätzchen in deinen Herzen. Die Großmutter[10] wünscht dir ebenfals alles gute. Es ist ihr sehr recht das Ihr abgekommen seid von der Entbindung herauf [nach Salzburg] zu kommen, den sie hätte sich sehr für Fany gefürchtet, sie ist nun darüber ganz ruhig. / Ein 2 Punckt worüber sie noch gewißheit haben möchte – ist ob du dir ja gewiß für den Zeitpunckt deiner Entbindung ja gewiß durch die Frau Batsche, oder sonst jemand verläßlichen, die eine ordentliche Beseherin[11] bestellt, welche dich, und das Kindlein versorgt, damit auch du, bey dieser gelegenheit dich einüben kannst, und alles sehen wie man es zweckmaßig bey den kleinen Kindern machen muß, damit sie gedeien könen, und auch du während dem Wochenbett eine verläßliche Person immer um dich hast welche in jeder Beziehung für dich Sorge trägt – damit auch dir nichts unrechtes zukömmt, und du die Beseherin erst dann entlaßest, wan du vollkommen dich erholt hast – und dich auf die Kindespflege gut ein- / geübt hast. Dan erst sollst du die Rosi hinunter [nach Wien] nehmen, und bist du und das Kindlein recht gesund und kanst du es selbst stillen, so glaubt die Großmutter köntet Ihr vieleicht im Herbst noch kommen, oder die Großmutter will dan wen Ihr nicht herauf köntet auf Besuch hinunter gehen. Sie hätte dir so gerne selbst geschrieben, aber sie sagt sie kann nicht, sie läßt dir alles gute wünschen zum Nammenstag, und dich recht schön bitten wenigstens auf 6 bis 8 Wochen eine Beseherin zu behalten. Ich denke die Großmutter wird dir schon etwas beystimmen, ich habe ihr, schon gesagt, sie soll dir 100 fl [Gulden] extra schücken, mit dem, daß du dir jemand ordentlichen nehmen kannst. Es wird mit Gottes Hülfe alles recht werden. Ich bethe oft ja Täglich für dich liebe Fany und segne auch Täglich wie Euch auch das kleine Kindlein. /

Du bist wohl recht schlim liebe Fany in deiner Bemerkung wegen Fräulein Rosalie[12], ich mußte recht herzlich lachen als ich es gelesen aber ich muß halt auch da, wie immer sagen hätte sie ein Licht genohmen über die Stiege zu ihrer Wohnung so wäre es ihr nicht geschehen. Es hat sich ein Trünckbold welchen schlecht geworden auf die Stiege gelegt, und wie sie die Stiege angehen wollte so stolperte sie sogleich und woll[t]e sich mit der rechten Hand stitzen, und verrenkte sich dieselbe natürlich ist sie au[c]h recht sehr erschrocken, es geht ihr aber nun beynahe ganz gut, wir waren so recht vergnügt beysammen, kanst dir dencken wie unlieb es mir war. Ich bedaure dich sehr wegen deines Unfall[s] mit den 4 fl [Gulden] man kann in Wien schon gar nicht behutsamm genug sein. Liebe Fany gieb ja recht obacht auf dich bey der Wanderung, die Angermayer wird dir gewiß behülflich sein, aufschauen kannst, du, das die Leute nichts fort schlagen. / [Seite 2 oben, auf dem Kopf:] Den Namenstag bringt die Großmutter und Therese bey mir zu. [Der Brief ist ohne Grußformel und Unterschrift, scheint aber nicht unvollständig zu sein.]


Brief vom 22. März 1877 von Antonia Spängler an Fanni Spängler

Brief von Antonia Spängler an Franziska Spängler in Wien; ein Bogen; / = Seitenwechsel; // = Absatz; Leseabsatz eingefügt; [?] = unsichere Lesung:
Salzburg den 22/3 [18]77. // Meine lieben Theuren! // Soeben war die Großmutter bey mir und bath mich Euch zu schreiben, das Ihr so gut seid, die Antwort, auf den Brief von Frau v Zillner an mich, und nicht zu Hauße hin, zu atresieren. Sie will allen Unannehmlichkeiten außweichen. Ich sehe es wohl, wie unangenehm es ist, das ich nicht mehr die feste Gesundheit besitze, um dir beystehen zu könen, alles wäre mit [unterstrichen:] demm abgethan, wen ich wie voriges Jahr, hätte hinunter [nach Wien] hätte gehen könen. Liebe Fany! die Großmutter hat gewiß nicht unrecht, wen sie wemm verläßlichen zu der Uberwachung des Wochenbettes, und der Kindspflege / bey dir wissen will, es hängt ja zu viel daran, bedencke [unterstrichen:] dein und des [unterstrichen:] Kindes Leben, es dauert ja keine ewigkeit, daß du wemm verläßlichen hast, die Hauptsache ist wenigstens die ersten 4 Wochen bis du selber wider so kräftig bist dich selbst in allen umzusehen, und du gelernt hast ein Kind zu baden und ordentlich einzumachen, und wen dem Kind etwas kleines zustoßt, dir zu helfen weißt, und das recht verwenden kannst. Wie schwer würde es dir die erste Zeit mit einfatschen[13] gehen, besonders wen es ein Knab ist welche oft aufwärts wischeln, und die Nabel fatsche naß ist, du mußt sie weg thun, sonst kann dir das Kind offen werden, und wie schwer würde sich jede von Euch thun, den[n] der kleinste verruck der Nabelschnur, kann dir das Kindlein für die ganze Nacht unruhig machen. das trüncken zu heiß – zu kühl geben – kurz die Kinder brauchen eine / geübte Hand besonders für die erste Zeit. Die Großmutter sagte es ja heute wider, sie will gerne den größten Theil der Kosten tragen wen Ihr nur jemand ordentlich erfahrenen nehmet, damit auch du liebe Fany davon lernen kannst, die Großmutter sagt sie wird nicht ruhig, bis sie dich für diese Zeit nicht in gutversorgten Händen weiß. Du weißt schon selbst liebe Fany es brauchte selbst bey dieser so leichten Geburt des Kindlein, doch eine zimliche Zeit, bis du dich erholt hast, und wie leicht erreitzt deine Nerven sind, wen dan gar niemand da ist der etwas rechtes versteht – so wirst du gleich verzagt.

Wegen der Rosi [Hausangestellte] wird es sich schon machen ich finde es für dich ganz angenehm wen du so ein Wesen um dich hast, welche dich in allen unterstützen kann, und welche dich dort und dahin begleiten kann, aber / für den wüchtigen Zeitpunkt würde ich dir schon rathen jemand zu nehmen. Dan bitte ich dich auch noch recht schön, wen die Zeit der Entbündung ist, für dich [unterstrichen:] ja alles mit [unterstrichen:] Butter kochen zu lassen, den für solche Zeitpunkte taugt dir [unterstrichen:] Schweinfette nicht. Dan möchte ich den lieben Franz noch bitten: die Frau von Sattler geht am Ostersontag nach Salzburg, wen möglich die Sontiernadel [?] mitzugeben und zugleich zu schreiben was die Nadel gekostet hat. Das in unsern Hauß beym Klonen [?] in seinen Schreibzimmer eingebrochen worden ist und auß der eingemauerten Eisernen Kasse, welche 6 Reiben [?] hatte, welche alle in ein Schloß gehen, aufgestemt wurde, und mehrere Hundertgulden entwendet worden sind, die Werthpapiere ließen sie alle liegen, noch ist nichts auf gekommen Lebt recht wohl mit 1000 Küßen Eure treue Mutter Spángler.

[erste Seite unten:] von Otto und Louise viele Grüße. [erste Seite oben, auf dem Kopf:] Dei[n]en lieben Brief welchen ich soeben erhalten danke ich, und werde dan selben nachtens beantworten Rosi viele Grüße


Brief vom 26. März 1877 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief von Antonia Spängler an Franziska Spängler; ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt):
Salzburg den 26/3 [18]77 Meine liebe theuerste Fany! Ich kann dir Heute nur beruhigendes schreiben. Ich war oben bey der Großmutter und habe ihr den Brief vorgelesen, sie ist nun bezüglich deiner ganz beruhigt. Auch ist es ihr recht wen Rosa früher hinunter [nach Wien, Anm.] geht, ich sagte zur Großmutter es wäre ja meines erachtens viel beßer du ließest Rosa einige Tage vor der Wanderung [Umzug, Anm.] kommen, damit sie dir helfen kann, und Ihr alles leichter über sehet, da man oft in der alten und neuen Wohnung zugleich sein soll, so kann eine dorthin – die andere da sein. Ich bin fest überzeugt daß sie dir bey dieser Gelegenheit, der / Wanderung unendlich gut taugen wird, ich kan sagen ich bin für dich vielmehr beruhigt wen ich Rosa bey dir weiß. die Großmutter glaubt du möchtest an die Mutter schreiben und sie ersuchen die Rosa [Hausmagd bei der Familie Schlegel, Anm.] auf diese Zeit zu schücken und zu gleich auf schreiben, das die Großmutter schon davon verständigt, und auch damit einverstanden ist. So ist Gottlob diese Angelegenheit ganz geordnet. Sie hat auch Heute wider gesagt, ja – ja ich werde schon dazu zahlen.

Liebe Fany Heut hat der Herr ErzbischofFranz de Paula Albert Eder, Anm.] und Fr v Duregger Emile Otto und Louise bey mir gefrühgstückt [!], wir waren alle sehr lustig, er erzählte uns auch wie Ihr ihm auß seiner großen Verlegenheit / geholfen habt, das er mit Euch hatte essen können weil er sonst nichts gehabt hätte, er wolte in kein Gast Hauß gehen. Er läßt Euch recht herzlich grüßen. Die Sattler gehen ja über Salzburg, sie dürfen die Nadel ja mir der Mali geben, dann bekomme ich sie ja wohl. Wir sind gottlob alle Gesund und grüßen und küßen Euch alle recht herzlich mit aller Liebe Eure Euch herzlich liebende Mutter Antonie Spángler [darunter:] von der Großmutter viele herzliche Grüße.


Brief vom 18. Mai 1877 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler; ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsätze eingefügt); fragliche [?] Stelle:
Salzburg den 18/5 [18]77 Meine lieben – lieben Theuren! Wie erfreut war ich, zu hören, das die Wanderung [Umzug, Anm.] Glücklich vorbey gegangen, – das Ihr recht zufrieden seid mit dem Tausch, der Wohnung, und das die gute Fany sich dabey nicht zu viel angestrengt hat. So kann nun Fany ruhig der Entbindung entgegen sehen. Bey uns hat der kleine Otto die Flecken, sind aber schon in abnehmen vor er dieselben bekommen hat war er zimlich unwohl er hatte erbrechen mehrere mahl auch einige Ublichkeiten [!] – aber seit sie herauß gekommen befindet er sich wohl, und düfte gewiß bald aufstehen, wen die Witterung beßer wäre. Der Louise geht es Gott seys / gedannckt um vieles beßer, sie hat doch das brenen vorne nicht mehr so, jetzt ist es mehr im Rücken, aber wen sie sich zurück lehnt irgend auf ein Soffa so ist au[c]h dieses nicht so empfindlich, auch fühlt sie sich nicht mehr so schwach. So Gott will wird alles glücklich vorüber gehen.

Die Ko[c]h hat sehr viel mit Zahnschmerzen zu leiden. Ich fühle mich gott seys gedanckt wohl – die Zeit rückt schon sehr nahe zur Badereise am 16 t[en] Juni denke ich hinein zu reisen. Nun ist die Frau von Schistl [Schiestl] hier, die ist auch immer leidend. Sie sieht aber dabey sehr gut auß. Vieleicht geht sie gar nach Wien zu doktor Spáth. Am Pfingst Dienstag feyert die Schlegelhofer [Schlögelhofer, Anm.] Ida ihre Vermählung Gott gebe das sie glücklich werden – muß ich sagen, von ihm soll ein Mädchen in der Hoffnung sein, deren Mutter nicht weit von Linz ist, diese soll / hierher gereist sein, und ihm ein rechtes Wetter gemacht haben, er wird halt dencke ich haben zahlen müßen, aber sonst scheint es hat sich nichts geändert, den ich habe sie vorgestern Abends mitsammen gehen gesehen, ganz vergnügt, und eilig. Die Großmutter wird wohl schwerlich, dencke ich, bey der Hochzeit sein, da sie dieser Tage etwas unwohl war, ist aber gestern schon wider in der Fleischbank geweßen, wo ich sie getroffen habe. Sie sieht au[c]h wider ganz gut auß, sie hat würcklich eine sehr gute Natur. Heute gehe ich Nachmittag hin um wegen Bettzeug etwas auß zu suchen, hat sie mich ersucht. Ich dachte schon lange daran, daß du etwas brauchen wirst, für eine Wärterin.

Denckt Euch nur, nun ist der Kopsa Pensioniert worden, er soll wohl die Jahre voll haben, aber er hätte doch noch seine Geschäfte verrichten könen, so verliert er 1000 fl [Gulden] im / Jahr mit allen was wegfählt [!]. kanst dir dencken wie schrecklich dieß für die Famile ist, noch so viele kleine Kinder, welche noch nichts verdiennen könen, mir erbarmt die armme Frau, wie wird diese sich anstrengen müßen, um im großen verdiennen zu könen, so Holz Wohnung und 2 Gärten weg fallen. und vieleicht noch manches andere. Gestern feyerte der Ad[j]unckt Reitlechner seine Hochzeit in Lenkfeln [?] mit einer Rauchenbü[c]hler sie ist recht hübsch.[14] Die kleine Emile ist eben bey mir und kocht, da geht es nicht mehr recht mit schreiben, den sie will alle Augenblück etwas anderes, sie läßt Onkl Franz, und Tante Fany schön grüßen trug sie mir eben auf. Lebt recht wohl und zufrieden bevor ich fortreise schreibe ich Euch gewiß noch. Mit aller Liebe Eure treue Mutter Spángler [Seite 1 oben auf dem Kopf:] An Rosi einen schönen Gruß. Otto und Louise grüen Euch herzlich.


Brief vom 20. Mai 1877 von Betti Katzinger an Fanni Spängler

Betti Katzinger [geb. Kobler[15]] an Fanni Spängler (* 1848; † 1905; Nr. 19): 20. Mai 1877, Brief aus Grein:
Liebe theure Fanny! Dein letztes herziges Schreiben mit der freudigen Mittheilung deines nahenden Mutterglückes hat mich sehr ja recht sehr erfreut; aber am größten wird meine Freude sein, wenn ich einmahl erfahre, Fanny hat einen frischen gesunden schlimmen Buben oder ein Mäderl bekommen, und hat den Schmerzenskampf glücklich überstanden, Mutter und Kindchen befinden sich wohl, der liebende Gatte ist überglücklich in seiner Vaterfreude ... "wenn du und das liebe Kindchen am Leben bleibt, gewiß wird der gütige Gott unser Aller Gebet erhören." ...Wohnungswechsel, deine Schwester; "Das unsere gute Großmutter sich jetzt immer außer den schlechten Augen so wohl befindet, bin ich ebenso erfreut"...; Bräutigam der Ida, die "volle Befriedigung des Herzens"... [eigene] Gesundheit nicht so gut, fühlt sich stets müde, traurig gestimmt, der Mann rät zu einem Arzt, aber kein Vertrauen zu dem hiesigen Doktor, wartet... "welche Freude ich und die gute Großmutter an dir hatten" "...deine alte treue Freundin Betti." Viele Grüße an Schwester Rosa.


Brief vom 23. Mai 1877 von Fanni Spängler an Fanny Kobler

Brief von Franziska Spängler an Franziska Kobler; ein Bogen; / = Seitenwechsel; [Ergänzung]; fragliche [?] Stelle; // = Absatz:
Wien 23/5 1877. Meine liebe Großmutter! Für dein großmüthiges Geschenk, welches der Vater[16] mir überbrachte, sage ich dir meinen und Franzl's innigsten Dank. Es ist nun mein inniges Gebet zu Gott, daß ich dießmal dein Pathengeschenk auch wirklich meinem Kind übergeben könne. Möge es mir vergönnt sein, dich, liebe Großmutter mit einem gesunden Kinderl auf den Armen, hier begrüßen zu dürfen. Ich hoffe zu Gott, daß uns Allen diese Freude werde. Der Vater dessen Besuch mich sehr freut, ist mit meinem Aussehen / recht zufrieden. Ich hätte mich schon gestern für deine große Güte bedankt, alleine gestern war ich eine ganz leichtsinnige Frau. Ich fuhr nämlich schon nach 10 Uhr Vormittags zu Dr: Lorinser[17], und holte den Vater dort ab, ging mit ihm in den Dominikaner Keller, und dann speiste der Vater bei uns. Sogleich nach Tisch fuhren der Vater und ich in den Prater, von wo wir erst gegen 8 Uhr Abends zurückkehrten. Es war gestern nach langer Zeit wieder einmal schön und zugleich warm.

Abends war ich ordentlich berauscht von der Luft, die ich genoßen hatte. Sei also nicht böse, daß ich erst heute meinen Dank abstatte, er ist deßhalb nicht minder aufrichtig. / Über einen Punkt muß ich mir eine Bemerkung erlauben. Es betrifft das Bett für die Wärterin. Den Zeilen der guten Mutter [Spängler] glaube ich zu entnehmen, daß du mir Bettzeug schicken willst. Für einige Leintücher und 2 Polster sammt Überzug würde ich sehr dankbar sein, mehr aber brauche ich nicht. Ich kann für die Wärterin, welche doch nur für einige Zeit da sein wird, dann auf der Chaise-longue ein ganz gutes Lager bereiten, das tagsüber wieder fortgeräumt werden kann. Eine Decke habe ich und ein Tuchet ist bei der jezigen Jahreszeit doch überflüßig. Auch weiß ich nicht, wo ich mehr Bettzeug aufheben soll.

Mit unserer Wohnung sind wir recht zufrieden, auch dem Vater gefällt sie recht gut. Es ist jezt recht hübsch bei uns. Auch meine Toilette konnte ich wieder aufrichten, ich habe einen Überzug von weißem Batist, rosa unterlegt, dazu gemacht, welcher recht hübsch ausfiel. Warst du bei Ida's Hochzeit? ich bin schon neugierig näheres zu hören. Wird das junge Ehepaar nach Wien kommen? Meine Schuld für das Hochzeitsgeschenk, bitte ich dich, dir gelegentlich vom Schwager Otto [Spängler] zahlen zu lassen, der verrechnet es dann mit Franzl. Indem ich dir nochmals[18] meines Mannes [?] meinen besten Dank sage und Franzl's beste Grüße entrichte, umarme ich dich als deine dankbare und dicke Enkelin Fanni Spangler // An Theres unsere Grüße


Brief vom 29. Mai 1877 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler; ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt); fragliche [?] Stellen:
Salzburg den 29/5 [18]77 Meine lieben – lieben Theuren! Ich schreibe Heute in meinen, und im Nahmen, des Otto, das Louise Heute Vormittag ½ 10 Uhr glücklich entbunden wurde mit einen Mädchen welches in der Heil Taufe den Nahmen Berta[19]erhielt. Beyde sind nach möglichkeit wohl. Nun muß ich erst erzählen, was wir diese Tage, außgestanden haben. Denckt Euch, Otto bekamm vor 3 Wochen die Flecken, sie verliefen zimmlich gut und er geht seit gestern in die Schule, aber es wurden die Kinder eines nach den anderen unwohl, eben so auch die große Louise, welche aber sehr kranck wurde, sie bekamm heftiges Fieber so das man eine Kreutzschwester / für Louise nehmen mußte welche die Nacht immer wachte bey ihr sie Hatte so erbrechen und Diaree. Ublichkeiten [Übel-, Anm.] – kurz sie war sehr krank, und bekamm dan endlich am Dienstag die Flecken, und zwar von innen und außen und einen so schrecklichen Husten das sie gar nichts enden [?] konnte, ohne von diesen Husten geplagt zu werden, gestern Hatte sie noch Fieber, und kleinweise stelten sich schon Sintomme von der Entbindung ein, kannst dir dencken wie uns allen zu muthe war, welche Angst uns alle besellte, und endlich ging es Heute glücklich vor sich, die Hebamme war seit gestern Früh bis dato um 4 Uhr noch da, der Kuhn [?] kamm [?] jetzt jeden Tag 2 mal, und war Heute von ½ 5 Uhr früh / bis ½ 12 Mittag da, und es wurden viele Mittel angewendet – um eine starke Blutung zu verhintter[n]. Die Flecken sind noch nicht ver schwunden, gott gebe das der weitere verlauf ein glücklicher ist, das Kind ist so enorben [?] groß und schwer, aber ganz blau, der docktor und die Hebamme, geben nicht viel für das Leben des Kindes. Die 3 Mädchen haben alle die Flecken sehr stark gehabt, aber sind schon wider beßer, liegen aber noch alle.

Bey liegend sende ich ein kleines Einbi[n]dgeld[20] für den kleinen Ankömmling, gott gebe das bey Euch alles ruhig und glücklich vorüber gehe. Der kleine Otto ist nun ganz bey mir dammit er in die Schule gehen kann. / Ich dachte mir, es wird Euch recht sein wen ich Euch alles beschreibe, den in der Ferne stellt man sich oft alles ganz anders vor. Gott gebe das bey dir alles glücklich vorbey gehe, für dich hal= [hoffent-?]lich viel weniger Sorge, weil du gottlob immer Gesund bist. Bey Franz Spángler bedauere ich sie [?] recht sehr, das er so unwohl ist – gott gebe eine baldige beßerung in ein paar Tagen werde ich wider Nachricht geben, von den Befinden, von [unterstrichen:] allen. Lebt recht wohl Gottes Segen uber Euch und Euren Kindlein, keinen Tag werdet Ihr vergeßen im Gebeth. Mit Tausend Küßen Eure treue Mutter Spángler. Otto läßt Euch recht herzlich grüßen.


Brief vom 14. und 15. Juni 1877 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler; ein Bogen; / = Seitenwechsel; fragliche [?] Stelle:
Salzburg den 14/6 [18]77 Meine Lieben Theuren! Recht herzlichen Dannck für Eure freundlichen Wünsche zu meinen Nammenstag. Der liebe Gott möge alle die frommen Wunsche erfühlen welche mir dargebracht worden sind, dann wird es mir gewiß gut gehen. Bey Louise geht es gottlob nun, gut sie erholt sich sichtlich sie ist gestern das erste mal aufgestanden – und hat heute schon bey der Mamma auf die Veranda herunter gesehen, der kleine Otto ist noch leidend an einer Lungenentzündung und Außschlag. Die Koch hat ein Mädchen mit nahmen Olgar [? Olga, Anm.] es geht ihr und dem Kindlein gottlob gut. Wir reisen am Sammstag den 16 t[en] von hier ab, und am Monntag / gehen wir nach Baumkirchen so gott will Ich glaube Ihr solltet die Atresse an die Therese machen weil diese dort beßer bekannt ist als ich. Ubrigens werde ich von dort auß schon schreiben, wie die Briefe zu schücken sind, wir bleiben im Bad 24 Tage dan gehe ich noch auf einige Tage nach Hall und Inspruck. Dan möchte ich über Zell am See nach Hauße. Gott gebe das es mir gut anschlägt den es kostet doch geld. Ich sehne mich schon nach Nachricht von den kleinen Ankömmling Ich bitte lasset mir ja öfter eine Nachricht von den Befinden der Fany und demm kleinen zukommen. Den beyden Rosa und Rosi dancke ich recht herzlich für die Glückwünsche, nebst / herzlichen Grüßen. Lebt recht wohl ich habe Heute sehr viel zu thun, bis man alles zusammen bringt. Mit Tausend küßen Eure treue Mutter Antonie Spángler

[darunter mit Bleistift:] den 15 t[en] Eben högen [höre] ich das Otto am Dinnstag den 19 t[en] nach Wien reisen wird und Euch besuchen wird ich schreibe nur damit die Fany nicht zu sehr dadurch überrascht wird. Lebt wohl Gottes segen mit Euch.


Brief vom 27. Juni 1877 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief [ohne Jahreszahl] von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler; ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt); fragliche [?] Stellen:
Baumkirchen den 27/6 [1877]. Meine inigstgeliebten Theuren! Wie riesig erfreute mich dein lieber Bief, mein guter Franz, wie von ganzen Herzen vergöne ich Euch die große Freude nun ein liebes Kindlein[21], auf Euren Armen wiegen zu können, besonders froh bin ich das Fany es kann trinnken lassen, sie soll nur recht viele Milch f[h?]arfeln Kindskoch aufgebessertes [?], milchnudel feine und dergleichen essen viel Bier trüncken, und dergleichen, dan wird sie immer mehr Milch bekommen. Sieht dieses Kindlein dem ersten Gleich?[22] ich bin sehr begierig dieß zu hören. Otto schrieb mir heute das das Kindlein bey dir recht nett, aber klein sey, dieß thut nichts / wachsen kann es schon auf der Welt. besonders ein Brustkind gedeiet ja ohnedies viel leichter, Heute glaube ich ist der 9 t[e] Tag vorbey, ist auch schon wider etwas gutes vorüber. Wie ist es den gegangen? habt Ihr eine Wärterin genohmen? oder habt Ihr es so zu wegen gebra[c]hat, Otto fand die Fany recht frisch. das bin ich schon sehr froh, es wird ihm freilich sehr wohl ethan haben die Fany so frisch gesehen zu haben, gegen der armmen Louise. Nun Gottlob erholt sich auch Louise schreibt sie.

Uns geht es hier ganz gut, die Umgebung ist wunderschön, es sind sehr hübsche spatziergänge, wir sind fast den ganzen Tag in freyen herum, wo ein Schatten ist lassen wir uns nieder, es sind viele hübsche Wege, da gehen wir, bald dort bald da.[23] Wie geht es den / mit deinen Urlaub zusammen mit meiner, heimreise, ich dencke am 14 t[en] Juli von Baumkirchen wegzugehen und dan in Hall noch einige Tage zu bleiben dan über Zell am See nachhauße zu reisen, mich dort einen halben Tag bey Lürzer Otto aufzuhalten dan über Werfen wo ich mich auch einen halben Tag aufhalten werde weil ich dort wider mein Dienstmädchen abholle vieleicht bleibe ich auch in Hallein eine[n] halben Tag dan nach Hauße ich dencke bis 26 t[en] Juli vieleicht nachhauße zu kommen. Lieber Franz! ich dencke schon du wirst da du allein kömmst bey mir wohnen, ich stelle mir vor es ist für dich viel bequemer und mich freut es ja unendlich dich wider einmal bey mir zu haben. / Der Frau Patsche bitte ich mich vielmal zu empfehlen. Bey Leithe bitte ich alle von uns recht herzlich zu grüßen, sie sollen nach Baumkirchen gehen es ist ein recht gutes heilsammes Bad hier, es kommen immer recht viele Leute, es ist auch nicht sehr teuer. Die Gegend wunder schön ich bin sehr gerne hier. Therese Grüßt Euch herzlich nebst vielen Glückwünschen zu den kleinen Ankömmling. Die Therese sieht recht gut auß. Lebt nun alle recht im Herzen wohl seid inig geküßt und gesegnet, [gestrichen: und ge] von Euerer Euch treu liebenden Mutter Spángler An alle Bekanten viele herzliche Grüße Rosa und Pepi werden viel zu thun haben beyde grüße ich herzlich.


Brief vom 3. und 4. Juli 1877 von Fanni Spängler an Fanny Kobler

Brief von Franziska Spängler an Franziska Kobler; zwei Bögen [zweiter Bogen nicht datiert, aber vom Inhalt her dazugehörig]; / = Seitenwechsel; // = Absatz; [Ergänzung]:
Wien 3/7 1877. Meine liebe Großmutter! Meine ersten Zeilen sollen an dich gerichtet sein, nun ich Gott sei Dank wieder kräftig und wol genug bin nach dem eben überstandenen Strauße, um ohne Ermüdung einen Brief schreiben zu können. Daß ich Alles recht gut überstanden habe und daß es mir und meinem Dirndl[24] recht gut geht, hat meine gute Rosa[25] schon berichtet, wie glücklich mich aber der Besitz meiner lieben Kleinen macht, kann weder meine Schwester noch ich genugsam beschreiben. / Mein guter Mann hat auch eine große Freude an unserem Weiberl und ist glücklich daß ich und die Kleine so wol sind. Meine Tochter, Franziska, Amalia, Rosa, Maria ist sehr bei Appetit und eine Schlafhaube wie ihre Mutter. Ihre Pflege macht mir und Rosa große Freud; heute haben wir mein Fannchen zum ersten Male allein gebadet, bisher kam immer noch Frau Batsy. Zu meiner allergrößten Freude nimmt unser [unterstrichen:] Dirndl recht hübsch zu, das Stillen geht recht gut, dafür habe ich auch einen sehr guten Appetit, halte sechs Malzeiten und trinke fleißig Bier.

Daß mein Weiberl hinreichend / Nahrung findet bei mir, wird bewiesen, indem die Kleine ganz gut ihre 2, manchmal auch 3 oder 4 Stunden aushält ehe sie ihre Mahlzeit fordert. Dieß geschieht aber dann sehr energisch und es ist eine Lust, wie gut sie es sich schmecken läßt. Wenn das Wetter günstig ist, werde ich sammt meiner Tochter am nächsten Sonntag zum ersten Male ausgehen. Wem unser Dirndl ähnlich wird, läßt sich natürlich noch nicht sagen, ihr Mund scheint meinem Munde nicht unähnlich und die Nase, bilde ich mir ein, gleicht der meines Vaters. Die Augen sind blau, im Ganzen sieht sie aus wie eben kleine Kinder meistens aussehen, doch sagen die Leute, daß sie schon groß sei für ihr Alter von 16 Tagen. /

4./7. 77. Liebe Großmutter nun kommt noch eine Bitte. Da deine Urenkelin bei so gutem Appetit ist und in Folge dessen deine Enkelin einen noch größeren Hunger hat, so ist Gefahr vorhanden, daß wir meinen Mann arm essen, denn hier ist Alles theuer, nun hatten wir durch die Wanderung und dann durch mein Wochenbett manche bedeutendere Auslagen, so daß wir dich bitten müßen, uns a conto meiner Zulage 130 fl. [Gulden] noch zu schicken, die Mutter wird schon so gut sein, das Geld mittels Postanweisung an uns gelangen zu laßen. Mit den 20 fl, die ich mir durch Schwager Otto a conto habe geben laßen haben wir dann 150 fl heraus genommen.

[zweiter Bogen:] Käme nicht mit 1. August auch noch der ledige Zins [Miete] , so wäre es nicht notwendig, daß wir dich um einen so bedeutenden Vorschuß bitten. Sei nicht böse, liebe Großmutter, wegen unsrer Bitte, wenn du, wie wir hoffen im Laufe des Sommers zu uns kommst, um unser Dirndl zu sehen, so werde ich dir mündlich ausführlich berichten, wo wir unser Geld hingethan haben. Noch muß ich dich bitten, den Vorschuß, wenn möglich, in der 2ten Hälfte Juli uns zu schicken. Alle Bekannten, die sich so freundlich nach mir erkundigen, und an meiner Freude Antheil nehmen, bitte ich dich, allerbestens zu grüßen. / Unsere Bekannten hier und in Mödling haben mir die freundlichste Theilname gezeigt. Ein ganzes Paket Gratulationsbriefe und Karten liegt bei uns, Viele haben sich selbst mehr als einmal herbemüht, um nach mir u. der Kleinen zu sehen. Bei Präsident Babitsch haben sie in den ersten 9 Tagen immer geschickt, die Frau Präsidentin war selbst 2 mal bei uns. Mehrere Male schon habe ich gesagt, daß sich so Viele über die Geburt meiner Kleinen freuen ist mir auch eine rechte Freude, möge es eine gute Vorbedeutung für das Leben meines lieben Mädchens sein. /

Von meiner Rosi soll ich dir viele Handküße entrichten, und ihren Dank für dein Geschenk. Auch ich danke dir dafür sowie für das Taufgeschenk für meine Kleine Fanni. Meinen Eltern von Franzl, Rosa und mir die besten Grüße, Franzl grüßt dich und Rosa küßt dir die Hand. Auch den Geschwistern unsere Grüße. // An die gute Mutter werde ich allernächstens schreiben Wie geht es denn dem Onkel Winzenz [Vinzenz Schlegel] ? ist er noch in Salzburg, und werden wir ihn hier sehen? Es würde mich sehr freuen. / Du wirst dich wundern, daß ich dir so viel geschrieben habe; ich bin gar nicht ermüdet davon, freilich habe ich mehrere Male begonnen mit Schreiben, öfters hat mich mein Dirndl abgerufen Indem ich endlich schließe, wiederhole ich meine Bitte, wegen des Geldes und freue mich, dich in nicht sehr langer Zeit hier begrüßen zu können. Bis dahin bleibe ich deine dankbare Enkelin Fanni Spängler. // Meine Tochter grüßt dich bestens sie würde selbst einige Zeilen beifügen, doch geruht sie dermalen fest zu schlafen.


Brief vom 25. und 26. Juli 1877 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler; ein Bogen, Prägedruck "A S" mit Kranz und Verzierung; Jahreszahl fehlt: erschlossen, liegt im Bündel "1877"; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt):
Salzburg den 25/7 Meine Lieben Theuren Franz und Fany! Eben sagte ich Heute zum Otto als wir in die Stadt gingen ich muß Heute den Franz schreiben und fragen wan sie bestimmt kommen – und sieh als wir um 12 Uhr nach Hauße kammen fand ich Eure lieben Briefe. Das Ihr erst so spät kommt habe ich nicht erwartet; Ihr macht wieder eine schöne Rundreise, für Euch ist es freylich sehr schön und angenehm. Aber wir müßen halt in Geduld warten. Ich kann schon sagen das ich mich sehr auf Eure Ankunft freue – und es wird bis dahin au[c]h selbst an schönen Tagen nicht mehr so heiß sein, es ist für Partien mehr geeignet, so gott will soll es für uns eine schöne / – frohe Zeit werden das gebe der liebe Gott. Ich ziehe Ubermorgen in die Stadt – ich hatte schon die Pepi bis dahin bestelt, und habe die meisten Sachen schon hinein geschückt es giebt auch drinen maches zu ordnen, waschen und dergleichen. Es wird auch diese Zeit bald wider vorüber gehen. Der Monath Juli hat sich mit der Witterung nicht so gut angelassen wie der Juni, wir hatten mehr schlechte, als gute Tage.

Die Kindlein gedeien doch Gottlob, die Emile ist hier laufend geworden, und hat auch dieser Tage 2 Zähne bekommen und hat nun 9 Zähne, und sieht recht gut auß. Otto kann es nun auch mehr genießen wen die Vakanz kömt. / Ich war sehr gerne hier im Hof, es hat mir Gottlob auch recht gut gethan. Wie froh bin ich für Franz, wen er auf Uhrlaub gehen kann, es ist keine kleinigkeit, in dieser so heißen Zeit, für 2 Arbeiten zu müßen, Gott gebe nur das es dir nicht schadet. Otto hat auch oft sehr viel zu thun, aber so sehr darf er sich doch nie anstrengen. Es ist gut das es nicht mehr lange dauert. Die Großmutter habe ich schon lange nicht mehr gesehen [darüber:] 26 t[er], weil mir, wen ich in die Stadt gehe, immer die Zeit zu kurz wird. Wegen Zeller Ludwick werdet Ihr sehr gestaunt haben, das er nun endlich würcklicher Brautigam ist, die Braut ist eine sehr niedliche Blühende Erscheinung. / Wie viel werden wir zu erzählen haben, wen Ihr einmal hier seid. Ich kan schon sagen das ich mich sehr darauf freue. Otto und Louise lassen Euch recht herzlich grüßen. Otto der kleine wird morgen von der Schule fertig und wird dan 2 t[e] [Klasse, Anm.] man darf zufrieden sein bey seiner Lebhaftigkeit. Ich dencke Ihr werdet die Kinder gewiß lieb gewinen. Lebt recht wohl Es küßt Euch von ganzen Herzen Eure Euch treu liebende Mutter Antoine


Brief vom 26. Juli 1877 von Fanni Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler

Fanni Spängler (Nr. 19) an Franz Spängler (Nr. 18): 26. Juli 1877; Brief ohne Umschlag, Wien, Fanni an Franz in Salzburg; das kleine Dirndl wird von der Hitze geplagt; trägt eine Schiene geduldig, Rosa [die Stiefschwester von Fanni] weint nicht mehr so viel wie sonst. "Der liebe Gott wird schon alles recht machen, ich vertraue auf ihn." [das Kind ist Franzi, die am 18. Juni 1877 geboren wird], nennt das Kind mehrmals "Mastschweinchen", ihre "Milchproduktion wird immer größer", sie freut sich. "Rosa grüßt dich, Rosi küßt die Hand".


Brief vom 29. Juli 1877 von Fanni Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler

Fanni Spängler (Nr. 19) an Franz Spängler (Nr. 18): 29. Juli [1877], Brief ohne Umschlag, Fanni in Wien: Franz kommt bald aus Salzburg zurück; ging mit dem Kind auch bei ‚Aprilwetter’ und "stoßweise" Wind spazieren, nur eine Stunde lang... "Ich bin schon so neugierig, wie es dir gefallen wird, mit unserm Dirndl im selben Zimmer zu schlafen. Ich denke mir, du wirst anfangs ängstlich sein, wenn das Kind schreit, wenn du aber die Überzeugung gewonnen haben wirst, daß es keine Gefahr hat, wirst du dich schon daran gewöhnen." Seit zwei Tagen wendet die Kleine, den Kopf, wenn jemand laut neben ihr spricht, ihr Lachen ist nicht mehr so unwillkürlich, wie in der ersten Zeit, "Mastschweinchen" ist jetzt 6 Wochen alt.


Brief vom 29. Juli 1877 von Franz Spängler an Fanni Spängler

Brief von Franz II. Xaver Gregor Spängler an Franziska Spängler. Ein Bogen; / = Seitenwechsel; // = Absatz; Leseabsatz eingefügt; [Ergänzung]; [?] = fraglich; XX = unleserlich:
Wien [!][26], 29 / 7 1877 // Liebe Fanny! // Heute endlich komme ich dazu Dir nicht bloß eine Correspondenzkarte, sondern einen Brief zu schreiben. // Ich si[t]ze noch immer in Salzburg, u warte u warte auf besseres Wetter; wenn es aber nicht bald besser wird so gehe ich tro[t]z schlechten Wetters wage u. gehe zuerst nach Taxenbach u St Johann um die Kitzloch klamm u. Lichtensteinklamm[27] anzuschauen u dann erst nach Lungau [?]. Für deine mir heute zugekomm[ne] Karte meinen besten Dank; es war noch lieb von Dir, dß du auch vorsichtsweise hieher schriebst. Meine TagesEintheilung ist nun eine Reihe von Variationen des Thema[s]: "Nichtsthun." Ich werde Dir einen kurzen Abriß meines bisherigen Treibens hier geben. // Am Mittwoch kam ich nach sehr bequemer Fahrt, bei welcher ich aber ausna[h]msweise wenig schlief, hier um ½ 9 Uhr an, wo mich Louise u Otto junior am Bahnhofe erwarteten; Vorm. ging ich noch zu den Eltern u zur Großmutter, dann mit dem Vater nach St Peter, speiste bei Louise u fuhr Nachm. mit dieser u den Kindern nach Hammerau, wo Otto Si[t]zung gehabt hatte Abends kam die Mutter hier an, welche wieder recht frisch ist u. sich ganz erholt hat. Am Sonnertag [!] Vorm. war ich mit Otto jun. im städtischen Museum, speiste bei der Großmutter zu Mittag; Nachm. machte ich einige Besuche (Tante Alois, Rudolf, Josef Spängler) u einen Spaziergang Abends war ich mit der Mutter u. Otto etc [?] bei Mama Duregger Freitags Früh, als ich eben aus dem Hause / gehen wollte, kamen Carele u Anna Payer[28] mit denen ich dann bei strömenden Regen über den Mönchsberg (Bürgermeister Loch)[29] zu einem pensioni[e]rten Rechnungsrath Richter (im KapitelXXhofe) ging, der eine sehr reiche Schmetterling sammlung hat. Payer Carele ist nämlich seit einigen Jahren Schmetterling XX, u. Anna seine treue Gehilfin Mittags speiste ich bei meiner Muter Nachm. war ich bei der Großmutter, die mir allerlei zu erzählen hatte, was sie dir ja ohnehin auch erzählen wird, u. der ich verschiedene Schriften durchsah u. aussuchte.

Bei dieser Gelegenheit theile ich Dir nur das eine mit dß der Prozes[s] hinsichtlich des Höfels nunmehr durch einen Vergleich mit Tomaselli beendet wurde, wozu die Einleitung des HochquellenWassers bei der Großmutter u. die Notwendigkeit der WasserAbleitung über den Grund Tomasellis den Anlaß gab. // Die Wasser Einleitung ist nun auch beendet. Die Großmutter erhält einen Auslaufbrunnen in der Küche.[30] // Gegen Abend ging ich zu Onkel Vinzenz[31], der sich gerade an diesem Abende minder gut befand; er läßt dich recht vielmals grüßen. Abends waren wir mit Payers, die inzwischen bei Palffy in Aigen dini[e]rt hatten, bei Otto [Spängler, Bruder vom Franz; Anm.] , wo es sehr lustig war. Wir haben auch auf Deine u der Kleinen[32] Gesundheit getrunken Anna hat noch eigens von Deinem lieben Briefe, den Du ihr anläßlich des Todes ihrer Eltern schriebst, erwähnt, u. sich wiederholt in höchst liebenswürdiger Weise über Dich geäußert. // Am Samstag Vormittags begleitete ich Payers zum Bahnhofe, da sie nach Hallein zu Bamberger fuhren. # [mit # am Rand angefügt:] # ging dann baden, u. besuchte hierauf Serhl [?], die Dich vielmals grüßen lassen // Samstag Nachm war ich mit der Mutter bei der Großmutter dann bei Fenzl u. bei Onkel Vinzenz / der mir dießmal viel frischer vorkam. Abends waren wir bei Mama Duregger geladen. Heute (Son[n]tags) machte ich Vorm einige Besuche Nachm brachte ich längere Zeit mit Präsident Mathes aus Linz u. seiner Familie im Cafe Lobmayer[33] zu, je[t]zt schreibe ich an Dich, u dann werden wir Tarok spielen. //

Allenthalben (eine Aufzählung der Namen unterlaße ich) erkundigt man sich um Dein Befinden, u das der Kleinen, u gratuli[e]rt mir. // Die Großmutter ist sonst ziemlich wohl das Sehen ist wohl schlecht, u. es ist nur zu wundern, dß sie überh[au]pt noch so viel thun kann, als sie noch immer thut. // Die WasserEinleitung hat ihr viele Gänge u. Verdrießlichkeiten verursacht; so dß sie wiederholt äußert, dß sie sich nach Ruhe sehnet. // Ueber die Modalitäten unserer Reise haben wir noch nicht verhandelt. Frau v Lorinser ist hier sammt Gisela Mathilde u Dora, u. wohnen alle bei Raith; ich bin für die Großmutter froh, dß Gisela nicht mehr bei ihr ist, da es ihr doch viele Arbeit machte. // Ich befinde mich hier recht wohl, aber auch [auf, Anm.] die Dauer wüßte ich bei schlechtem Wetter doch nicht mehr was anfangen; ich freue mich daher aus diesem Grunde auf die Besserung des Wetters. Ich denke wohl recht oft an Dich, u. rede mit der Mutter u. Großmutter oft von Dir u. unserer lieben Kleinen. Die Bertha des Otto, welche wohl um 3 Wochen älter ist, ist größer als die kleine Hannerl, sieht aber nicht zu gut aus u. ist auch nicht so voll, wie die unsere. / Ich freue mich schon sehr, wenn ich Dich wieder um mich habe; Du gehst mir hier oft ab, u. ich habe öfters Sehnsucht nach einem Kuße von Dir, mein lieber Scha[t]z. //

Weißt Du, warum man uns seinerzeit vom Tode der alten Laschensky keine Mittheilung machte.[34] Man (die Math. Schneeberger an der Spitze) fürchtete, es könnte in Deinem damaligen Zustande Dich die Nachricht zu sehr angreifen; ich konnte leider für diese Vorsicht nicht jenes Verständniß u. jenen Dank haben, wie man annahm. Rosa’s[35] brave Leistungen habe ich sowohl bei Großmutter u Mutter u. den Eltern gebü[h]rend hervorgehoben u. den le[t]zteren für die Ueberlassung Rosas gedankt. Bezüglich Mina, welche sehr groß u stark u. recht hübsch ist, ist also entschieden, dß sie nach Linz an die LehrerinnenbildungsAnstalt kommt, anfangs kostete es sie einige Thränen, je[t]zt ist sie aber mit dem Gedanken schon mehr vertraut. // Von allen die herzlichsten Grüße an Dich, u Rosa, der Kleinen gib für mich einige herzhafte Busserln. Bezüglich ihres Füßchens habe ich außer mit Großmutter u. nur ganz obenhin mit den Eltern, mit Niemanden gesprochen, auch zu meiner Mutter nichts erwähnt.[36] // Ich freue mich sehr, von Dir bald wieder etwas zu erfahren, u. glaube, dß es am zweckmäßigsten ist, den nächsten Brief als Einschluß an die Mutter od[er] die Eltern in solchem Verschluße zu schi[c]ken, dß er dann hier selbstständig mit Ergänzung der Adresse an den Ort meines Aufenthalts geschi[c]kt werden kann. // An Rosa u Rosi meine Grüße // Ich verbleibe mit herzlichem Gruße u Kuße // Dein treuer Franz


Brief vom 31. Juli 1877 von Fanni Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler

Fanni Spängler (Nr. 19) an Franz Spängler (Nr. 18): 31. Juli [1877], Brief ohne Umschlag, Fanni [Wien]: freut sich auf die "Schilderungen" von der Reise; "Frau Batsy [Name latein. geschrieben, sonst deutsche Schrift] machte mir und der kleinen feierlich ihren Besuch gestern, zum Schluß meiner Wochen." "Dann hörte ich die 12 Uhr Messe in St.Stefan. Ich habe für dich und der Kleinen recht herzlich gebetet. Sie schreibt während des Stillens; "Wenn mein Geschreibsel heute noch garstiger als sonst dir vorkommen sollte, so denke, daß Mastschweinchen noch immer sauft." "Ich habe schon von dir geträumt."


Brief vom 2. August 1877 von Fanni Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler

Fanni Spängler (Nr. 19) an Franz Spängler (Nr. 18): 2. August [1877], 2 Bogen Brief ohne Umschlag, Fanni in Wien: Mastschweinchen schläft; Rosi will heiraten und hat zum 1. Sept. gekündigt, freut sich für sie, hat Kündigung angenommen, "mit Gottes Hilfe werde ich schon wieder ein ordentliches Mädchen kriegen"; "wo Rosa [aus Salzburg mitgekommen] bei mir ist, ist mir gar nicht bange, wir werden mit der Arbeit schon fertig". Mögliches Hochzeitsgeschenk für Rosi; rede aber in Salzburg "vielleicht gar nichts vom Magdwechsel, sonst gibt es wieder 10.000 Befürchtungen". – Der Güterdirektor verlangt Wasserzins, sollen 2 fl 40 per Vierteljahr zahlen. – Erfreuliches, "daß Mastschweinchen sehr, sehr lieb u. brav ist." Morgen will sie mit Rosa zu Dr. Lorinser fahren, damit er das Füßchen anschaut "und mir sagt, ob ich die Schiene richtig anlege". Waren im Brünnlebad, die frische Luft hat dem Kind behagt; gehen im Rathauspark spazieren; "Mastschweinchen schickt ein unbewußtes Bußerl"


Brief vom 22. und 23. August 1877 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler; ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsätze eingefügt); fragliche [?] Stelle:
Salzburg den 22/8 [18]77. Meine inigstgeliebten Theuren! Es ist schon lange, seit ich an Euch geschrieben habe, ich habe wohl den Julius Spángler gebethen Euch von mir recht freundlich zu grüßen, und zu sagen, das es mir gottlob gut geht. Wir froh war ich zu hören das Franz mit der Großmutter glücklich hinab gekommen ist [nach Wien, Anm.]. Ist Franz sein Fuß ganz gut geworden? ich hoffe schon bey mehreren sitzen. Wie erstaunt war ich zu hören, das die Rosa schon fort ist, das ist sehr schnel gegangen, wen Ihr nur wider eine brave Person bekommen habt dan ich alles gut. Ich freue mich schon recht herzlich wen Ihr im nächsten Jahr mit der Kleinen / Fany hirher kömmt. Ich möchte sie jetzt schon in meine Armme schließen könen, Franz findet das sie nicht den letzten Kindlein gleicht. Vieleicht sieht diese mehr dir gleich liebe Fany. Nun wird es bey Euch zimmlich lebhaft sein, da Eure Fammile dermalen auß 6 Personnen besteht. Onkl Leopold ist nun seit ein paar Tagen hier mit Linna, er ist sehr gerne hier, und er befindet sich hier auch sehr wohl. Er läßt Euch recht herzlich grüßen. Sie gehen sehr viel herum, sie wollen sich die ganze Umgebung recht beschauen.

Lieber Franz es kamm mir recht öder vor als ich von dir geschieden bin, ja ich kann sagen, ich hatte ordentlich Herzweh – aber man muß sich wider in alles gewöhnen Die Großmutter wird eine rechte Freunde an der kleinen Fany haben. / Von allen Seiten höre ich das die kleine Fany gar so ein liebes Kindlein sey. Uns geht es Gottlob allen gut, wir gehen auch zimmlich viel spatzieren, das aber Ihr so weit mit der Kleinen gegangen seit wunderte mich sehr, wen man auch bis zum eingang des Prater fährt, so ist doch bis zum schwarzen Büren [?] zimlich weit, zu gehen. Wie ich von deiner Mutter höre so läßt sich deine neue Magd ganz gut an was ich für dich sehr froh bin.

[zittrige Schrift, wohl geführte Kinderhand:[37]] Lieber Onkl Franz! ich Emmile, Grüße dich recht herzlich, komme recht bald zu uns, mit der Tante Franz, und der kleinen. Deine Emile. [darunter:] Emilie welche eben da war, als ich schrieb wollte durchauß an Onkl schreiben, und hatte auch die größte Freude als ich sie schreiben ließ. / Immer werde ich unterbrochen im schreiben, es ist nun schon der 23 Nachmittag und ich bin noch nicht fertig, so will ich diesen Augenblück benützen um endlich fertig zu werden. Die Klaußnitz beauftragte mich ja wenn ich schreibe, ja an die Großmutter alles Schöne zu entrichten, die wird ganz dick, so gut schlägt es ihr hier an. Vorgestern hatten wir einen Sturm hier der allerorten die Bäume ganz auß, der Erde rieß, welche im Umfang bey den Wurzl eine[n] Klafter dick und nach mehr hatten Kupfer dächer abdeckte Rau[ch]fang einstürzte, Heuwägen umwarf, Steine von Mönchsberg auf, die Gräber vom St Peter schleuderte, und ein par Gruften ganz abdeckte, auch Bäume herabschleuderte, auch im duregger garten – ein glück das kein Menschen leben zu grunde gieng. Lebt recht wohl alle zusammen es küßt und grüßt Euch alle inig [Eure] treue Mutter Spángler. von Otto und Louise und Kinder viele herzliche Grüße.


Brief vom 1. Oktober 1877 von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler und Fanni Spängler

Brief von [Nr. 37] Maria Antonia Spängler (* 1803; † 1882) an den Sohn [Nr. 18[38]] Franz Spängler (Franz II. Xaver Gregor Spängler) und an Fanni Spängler [geb. Schlegel]:
Salzburg den 1. 10. [18]77: Meine inigst geliebten Theuren! Endlich ist es uns gelungen eine gute Gelegenheit für die gute Großmutter zur Rückreise zu erfragen. Die Fräulein Megenbacher reißt heute, mit einer Damme [!] welche auch nicht allein reisen will hinunter nach Wien, und geht in einigen Tagen wider zurück, da glaubten wir köne die Großmutter ganz gut mit reisen, nur eines muß ich sagen das sie 3 te Klasse fährt, aber ich bin am 28 Februar auch 3 te Klasse nach Wien gefahren und hat mir gar nichts gemacht. Die Fräulein Megenbacher hat die Adresse von Franz und wird Mittwoch zu Euch in die Wohnung kommen um alles weitere zu besprechen. - Am 10- oder 12 Oktober will auch die Frau von Klingler nach Wien reisen, und würde auch die Großmutter mit herauf nehmen aber, ob man da, sachen darauf nehmen kann, wissen wir nicht. Wir freuen uns schon, wen die Großmutter kömmt, damit sie uns recht viel von Euch, und der Kleinen erzählen kann. Jetzt ist auch die Witterung ganz gut zum reisen. Wie geht es Euch meine lieben? bey uns geht es allen gut, nur die kleine Paula ist oft sehr streitig, wir[r], und auch der Doktor glaubt es komme schon von den Zahnmachen, den sie hat kein Fieber, und wen dies vorbey ist, dan schaut sie recht frisch herum und lacht wider. Aber wer dabey sein muß, ist recht bänglich. Wir gehen nun bey dieser schönen Witterung recht fleißig spatzieren. Leopold ist nun glücklich in Hall angelangt. Er hat sich 3 Tage in Hall aufgehalten und 1 Tag in Zell am See, und fühlte sich ganz glücklich. Ropert [!] Spángler ist am Sammstag früh nach Wien abgereist, der wird Euch auch einmal besuchen. Hermman [!] wird auch den 10 gehen. Diese Jungen Leute haben es gut sie haben eine menge Verwante unten und könen bald dort, bald dahin gehen. Lieber Franz ich danke recht sehr für den Beytrag für meinen Lebensunterhalt. Lebt recht wohl ich möchte gerne den Brief recht bald der Post übergeben damit er so bald als möglich in Eure Hände gelange, damit sich die Großmutter zusammen richten kann. Gottes Segen sey mit Euch allen, bethen thue ich gewiß fließig für Euch. Mit aller Liebe Eure Euch treu liebende Mutter Spángler – An Alle viele herzliche Grüße, der kleinen Fany ein kräftiges Bußerl.

"kleine Fany": Die älteste Tochter, Nr. 9 a, Franziska Spängler, ist am 18. Juni 1877 in Wien geboren, siehe auch folgenden Brief vom 17. November 1877.


Brief vom 11. Oktober 1877 von Richard Franz Schlegel an Franz II. Xaver Gregor Spängler

11. Oktober 1877, Brief; Umschlag dazu [?] Marke herausgeschnitten, Stempel undeutlich bzw. abgeschnitten: Salzburg und Mödling, Siegel "Dr. R. S.". Von [Nr. 38] Richard Franz Schlegel (* 1811; † 1881) an [Nr. 18] Franz Spängler (* 1839; † 1912):
Lieber Franz! Du hast mir erlaubt die Akten betreffend der Verlassenschaftshandlung nach dem Tode meiner Mutter dir schicken zu dürfen, um das Nothwendige befragen zu können. Ich verstehe von dem ganzen Verlauf der Dinge gar nichts, ich weiß noch heute nicht, warum ich ans Gericht in Leitmeritz 40 fl[39] schicken mußte, u. wie u. wann ich zu diesem Geld wieder kommen werde etc. etc. Notar Kofler hat 2 Jahre gebraucht, um das zu erreichen, was ich dir hiemit sende. Nun ist diese langsame Procedur hauptsächlich deshalb sehr unangenehm, weil ich von den Kindern meines verstorbenen Bruders alle Augenblick um die Erbschaft geplagt werde. Sey also so gut, lieber Franz, u. thue das Nothwendige. – Daß die Großmutter gut angekommen ist, wißt Ihr aus der Correspondenzkarte der Kathi [Richard Schlegels zweite Frau Katharina Arrigler, Anm.], sie ist sehr zufrieden u. schwärmt in der Erinnerung an ihren Aufenthalt bei Euch, ist ganz verliebt in Eure Dirndel, beschreibt mir dasselbe als außerordentlich schön u. intelligent, nurr darf ich nichts nach dem Mastschweinerl fragen [so nennen die Eltern selbst ihre Tochter] . Bei uns ist alles so ziemlich im gleichen Gange, nur bin ich gegenwärtig von meinem Emphysem [Lungenbläschenblähung, Anm.] mehr geplagt, und durch den schnellen Uibergang zum Winter bedingt sind. Seit 24t. September muß bei mir geheizt werden. – Sey nicht böse, lieber Franz, daß ich deine ohnehin so knap zugemessene freie Zeit mit meiner Angelegenheit verkürze. – Bleibet gesund, zufrieden seyd Ihr ja. Alle grüßen Euch auf das herzlichste durch Euren alten Vater Richard. Salzburg am 11t. Oktbr [1]877.

Auf der Rückseite mit Bleistift von der Hand von Franz Spängler [?]: Vater gest 1845 / Vinzenz Curator & Rich / Josef + Henriette u. Clara / Antonia + gest Leitmeriz 8/10 1872 / Blure [?] + Wien VIII 5/10 1854 / Therese + Wien Mazleinsd[orf] 9 Jul 1856 / Friedrich gest Olmüz 22/8 1850 BgHer Leiter [?] – Namen und Daten offenbar aus der Familie Schlegel, Geschwister von Richard und deren Nachkommen, deren Einzelheiten ich [O. H.] bisher (bis auf "Vater gest 1845") nicht näher deuten kann. – Dabei: Briefumschlag dito [empfangen] Mödling 19. 12. [18]73 mit kurzen Notizen von Franz Spängler "5/2 1868 8/2 1868..." – Ebenfalls dabei: Briefumschlag, grob aufgerissen, an Franz Spängler, Mödling, ohne Datum, Marke abgelöst, Stempel "[Wie]n" [?] mit kirchlichem Siegel.


Brief vom 17. November 1877 von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler und Fanni Spängler

Brief von [Nr. 37] Maria Antonia Spängler (* 1803; † 1882) an den Sohn [Nr. 18] Franz Spängler und an Fanni Spängler [geb. Schlegel]:
Salzburg den 17. 11. [18]77: Meine inigst geliebten Theuren! Herzlichsten Dannck meine lieben für Euer theures Schreiben, und Erinnerung zu meinen 51 te Hochzeitstag- eine schöne Zeit- -. Wie viel Schmerzliches- - aber auch wie viel angenehmes- und wohlthuendes, hat sich mir entfaltet, Gott seys gedannckt, ich sehe deutlich, der liebe Gott ist mit mir,- Er schenckt mir die Ruhe, und Zufriedenheit, welches einem über vieles hinieber hielft. Ich empfehle uns Alle unendlich, Täglich den lieben Gott, arbeite was ich kann, und so lebe ich fort, bis der liebe Gott mich ruft; und dann wirds, so Gott will, auch recht werden. Wie leid thut es uns, das mein- und Ottos Luise [Briefe] , sind verloren gegangen, wir haben gewiß schon vor 14 Tagen geschrieben, jedenfall habe ich am Allerheiligen Tag angefangen zu schreiben, und bis Otto die Rechnung fertig brachte und den Brief fortschükte wurde es dan 3 te November. Ich habe so viel geschrieben das jedes kleine Fleckerl benützt geweßen Habe dir lieber Franz recht herzlich gedannckt für die Photografien, und für den Rock welcher mir zum Tepich strücken [!] sehr gut taugen wird [Arbeitsrock?] . Wie unendlich freue ich mich das die Kleine so gut gedeiht, die muß nun schon allerliebst sein, den die Brustkinder entwückeln sich gewöhnlich schneller, ich stelle mir sie so vor, als wen sie den ersten Kinderln gleiche, die war ja ganz so lieb. Jetzt hat sie gerade das Alter, wo sie jeden Tag neue Liebenswürdigkeiten entwükelt.

- Das Buch habe ich herauß gesucht, Otto wird es heute schücken, Wegen der Ida Schantl [?], habe ich Euch auch eine menge geschrieben im letzten Brief, die arme ist glaube ich schlecht daran, er hat kein Vermögen, sondern wie man hört Schulden, sie hat 1000 fl [Gulden] hergenohmen um sich die Außstattung herzurichten, nun darf sie sehen was sie bekömmt wen sie die Sachen verkaufen will, niemand wird etwas kaufen, weil die Leute sich so fürchten, Die Rothnerischen wo sie einen Hut für Ida richten mußten hat die Platern [Blattern] bekommen und die Pepi bey Pipan, welche ihr das Kleid ändern mußte, bekam auch die Platern, und eine Person welche ihr, im Hauß eine Kleinigkeit besorgte, bekamm sie auch, also kann man leicht denken wie sich alles schweut, etwas zu kaufen. - Otto glaubte er müße diesertage nach Wien reisen, aber die Sache hat sich so wider außgeglichen, dermalen geht er nicht, aber ich denke es wird doch nicht lange dauern bis er hinunter geht. Lebt recht wohl ich muß schließen damit das Buch weg kömmt. Mit Tausend Küßen und Segnungen küßt Euch herzlich Eure treue Mutter Antonia Spängler [mit "ä"]. Fany küße ich herzlich so wie ich Rosa freundlich grüße. Von allen hier viele herzliche grüße, auch von der Großmutter welche sich so pasabl befindet.

"die Kleine/das erste Kinderl": Wohl im März 1876 hat Fanni Spängler ein Kind, das (namenlos) stirbt (in den Briefen vom Dezember 1875 und März/April 1876 genannt); die älteste Tochter, Nr. 9 a, Franziska Spängler, ist dann am 18. Juni 1877 in Wien geboren.


Brief vom 1. Dezember 1877 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler; ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt); fragliche [?] und XX unleserliche Stellen:
Salzburg den 1/12 [18]77. Meine inigst geliebter Franz! Unser letzten Brief hoffe ich zu Gott wirst du, nebst den Buch erhalten haben. Uns war sehr leid das der vorletzte Brief ist verloren gegangen, wir haben so viel geschrieben. Vor allen bringe ich dir lieber Franz meine herzlichsten Glückswünsche[40] zum Nammenstag, der liebe Gott wolle Euch recht viele Freuden schencken, an Euren lieben Kindlein. – Euch Allen vor allen Unglück bewahren, Dir recht bald, eine beßere Stellung geben, damit du ruhig in die Zukunft schauen kanst, und dann das höchste [unterstrichen:] Gut die / Gesundheit – und Zufriedenheit, den ohne diese Güter ist der Mensch nicht glücklich. Die kleine Fany wird jetzt schon sehr lieb sein, und vieles unterscheiden, unsere Paula die jetzt schon recht brav TagXXl bekömmt zu Mittag verschiedene Supeln welche sie alle gerne isst. Dan kent sie die Maria schon recht gut, und kan einen schon tratzen, wie man zu ihr sagt, gehe her zu mir, dan thut sie, als wen sie ginge, und wen man glaubt, sie zu haben, so wendet sie sich um, und klammert sich an die Marie, ihren Nahmen kent sie auch schon recht gut, und spielt recht gerne, besonders läßt sich sich gerne Tührmme aufbauen von Stöckeln, um sie dann umwerfen / das freut sie sehr. Ich möchte die kleine Fany schon recht gerne sehen, ich freue mich schon recht sehr sie an mein Herz drücken zu könen. Wie ich höre so ist die Natalie wider in der Hoffnung, das wird eine große Freude sein, Gott gebe das alles glücklich vorüber geht. Ich lasse ihr herzlich glück wünschen. Ich denke die kleine Fany wird gewiß auch schon zu Mittag Fleischsupe bekommen, damit es der Fany nicht zu starck wird, sie ganz zu nähren. Und küferlt[41] die kleine auch schon, und wird recht brav. Die Koch Olgar [!][42] ist auch sehr ein starckes lebenskräftiges Kind, stärker noch als die Paula.

Wie ist es Euch den mit der Schantel [?] gegangen? Hier hat sie mit ihren herum gehen, mehrere Angesteckt, und / die Rothnerichnen [?], mußte würcklich sterben. Sechs Personen mit welchen sie in Berührung kamm bekommen die Platern [Blattern]. Alle Personen welche Kleider bey der Pipann [!] hatten als die F Pepi die Platern bekamm müßen 4 Wochen in die Luft gehängt werden, der Louise ging es mit 2 Kleidern so. Bey Pippan [!] mußten sie ein Kleid für die Schantl [!] zusammen richten, und 2 Personnen haben die Platern bekommen. [43] Lebt recht wohl, bringe deinen Nammenstag recht gut zu, die beiden Fany küße ich recht herzlich, und lasse der Fany sagen, sie möge nicht gar so sehr das Kind an sich allein gewöhnen, sonst wird sie zu niemand andren gehen wollen, und der Fany wird es zu stark werden. Die Rosa nimmt sie gewiß recht gerne. Lebt recht wohl, Mit aller Liebe Eure treue Mutter Spángler.

[Seite 1 oben auf dem Kopf:] Die Rosa und alle Bekante duregger Leite, Angermeier viele herzliche grüße. [dort richtig herum:] Fräulein Rosalie Henf wünscht alles gute nebst herzlichen gruß


Brief vom 18. Dezember 1877 von Antonia Spängler an Franz Spängler

Brief von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien; ein Bogen; / = Seitenwechsel; // = Absatz; Leseabsatz eingefügt; [?] = unsichere Lesung:
Salzburg den 18/12 [18]77. // Meine lieben Theuren! // Recht herzlichen Dank für Euer liebes Schreiben. Viele Freude machte mir die Beschreibung der kleinen Fany, die muß schon recht brav sein wen sie schon allein auf den Boden sietzt, und auf den Töpferl, unsere Pertel [Berta] müsten wir schon noch halten, auf den Boden zu sitzen ist wohl noch keine Ide[e], im Korb, in Betterl sietzt sie ganz gut, mit Pölsterln umgeben, stehen thut sie, wie, ein Baum, so fest. Das Ihr samt der kleinen Fany alle wohl seit freut mich sehr, der liebe Gott, wolle Euch ferner Gesundheit und alles Glück, und großen Segen verleihen – besonders, an der lieben kleinen Fany! / Ich wünsche Euch ebenfals glückliche Feyertage, und auch zugleich ein glückliches Neujahr, und danke Euch für alles was ich empfangen habe. Für die kleine Fany lege ich einen 1 fl [Gulden] bey, und bitte ihn darum eine zweckmäßige Spielerey zu kaufen. Dann für dich liebe Fany einen Chockolad, und Franz bitte ich 6 Stück Krägen zu kaufen, damit ihr doch auch von mir ein Lebenszeichen habet. Ich möchte oft ein Vöge[r]l sein, um mitten unter Euch zu sein, um mich an Eurem Glück zu weiden, welches Ihr genießet, mit der lieben kleinen Fany. Wie wird sie schauen wen sie den beleuchteten Christbaum sieht. Eben so wird die kleine Pertal [Berta] schauen. Nun haben wir hier Schne[e], aber es ist nicht kalt dabey, ich fürchte er hält nicht. /

Die Schantl [?] wie wir hören war gar nicht in Wien, sie war glaube ich bey Linz, und geht erst – wen hier alles in Ordnung gebracht ist nach Wien zu ihren Bruder, und will dan sich um Arbeit umsehen, was recht gescheid ist. Sie ist in dieser Zeit seit sie Braut war und geheurathet hat, um einen zimmlichen Theil armmer geworden, und hat wie ich höre, von seinen Seiner Seite, keinen Ersatz bekommen. Die wird sich nun immer schwerer thun, weil ihre Einnahme immer kleiner werden wird, sie hat wohl sehr hübsche Sachen, an Kleidern, Muff und dergleichen, aber gerade diese Sachen sind es welche immer wieder etwas neues an sich ziehen. Die Großmutter schückt dir beyliegend auch ½ M [Pfundzeichen] Chockolad, nebst herzlichen Gruß. / Sie freut sich unendlich das die kleine so wohl gedei[h]t, sie ist nun Gottlob zimlich wohl, sie kann nun wieder ihre gewohnten Wege gehen, was ihr recht wohl behagt. Die Ida Schiestl ist gestern angekommen sie sieht ganz gut auß. Die alte Ko[c]h ist sehr schwach, erholt sich aber immer wider. Die Natalie wird schon im März entbunden, sie soll sich recht wohl befinden. Ich dancke allen für die herzlichen Grüße und nachfragen, wie ich höre soll es den Fenzl Leuthen beßer gehen, es wäre ihm wohl zu wünschen, ich bitte mich ebenfals freundlichst zu entrichten. // Lebt alle recht wohl seid herzlichst geküßt und gegrüßt von Eurer Euch herzlichliebenden Mutter Spángler // Otto und Louise grüßen Euch herzlich der Rosa viele herzliche grüße.


Brief vom Ende Dezember 1877 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler

Brief von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler; ein Blatt, undatiert, lag im Bündel "1877" an dieser Stelle; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt); fragliche [?] Stelle:
Meine liebten theuren! Recht herzlich dancke ich Euch für die lieben Brief welchen ich heute erhalten habe. Ich bedaure Euch recht herzlich wegen der Steigrung der Wohnung, es trieft leider alle Leute den man hört auch hier nun immer von steigern der Wohnungen. Auch hier ist alles schon hinauf gestiegen was wird es noch werden wen die Lebensmittel so steigen. Mehl ist auch sehr gestigen viel kan man nicht von kauffen weil es oft zusammensteht. Es ist kein anderes Mittel als einschrencken wo man kann, den Wohnen und essen muß man, Ich bedaure die Fany das nun die Kathi Heurathet[44], es ist unangenehm wider jemand andere zu nehmen. Ich hätte Euch gerne die Pepi gegeben aber ich muß es offen gestehen für Euch ist sie noch zu wenig abgerichtet / ich fürchte sie kömmt mit der Arbeit noch nicht zu rechte, den wo ein Man ist das giebt es doch vielmehr zu thun, und auch beim Kochen es geht recht gut mit dem was ich habe, wo ich meistens alles herrichte, aber allein kann sie noch zu wenig, meines erachtens braucht es schon noch ein Jahr bis ich sie für reif halte in einen ordentlichen Platz zu geben. Otto sagte er habe mit dir schon abgerechnet er laßt Euch gleich der Louise recht schön grüßen dencke dir, der Rezzi [?] Anton[45] ist am 21 t[en] Jäner gestorben nach kurzen leiden. die Zeller befindet sich dermalen wohl, und hoft wider gesund zu werden[46] Lebt recht wohl seid inig geküßt von Eurer treuen Mutter Spángler [daneben:] Alle bekante grußen Euch recht herzlich


Einzelnachweise

  1. Trotz unterschiedlicher Schreibweise in den Briefen vereinheitliche ich [O. H.] zu Großmutter "Fanny" [Kobler] und Enkelin "Fanni" [Schlegel-Spängler].
  2. Zu generellen Problemen mit der Übertragung der Briefe von Antonia Spängler siehe zum Brief vom 18. April 1870, Einzelnachweis; siehe Kobler-Spängler-Briefe von 1870, und ebenso zu den Briefen vom 24. Jänner 1873 und vom 8. Jänner 1875. Zusätzlich fällt im Laufe der Übertragungen auf, dass die Unterschiede zwischen "k" und "ck", ebenso zwischen "h" und "ch" so minimal sind, dass man Zweifel an der korrekten Übertragung hat. Manchmal ist vor dem "k" und dem "h" nur ein winziges Häkchen angedeutet.
  3. Sie erwartet einen Jungen; das Mädchen Franziska (Franzi) Spängler wurde am 18. Juni 1877 in Wien geboren.
  4. liegt nicht bei
  5. vgl. Anmerkung zum vorigen Brief vom 27. Jänner 1877
  6. Leopold Spatzenegger, gestorben am 10. Februar 1877
  7. "Nr. 19" bezieht sich auf die Kekulé-Sosa-Nummerierung in der Aufstellung des Stammbaums bei Geneanet oholzapfel' (de.geneanet.org).
  8. Franziska (Franzi) Spängler, * 18. Juni 1877 in Wien
  9. Generell sind die "d" bei Fanni nicht zu unterscheiden, sie sind alle klein geschrieben. Doch Franz schreibt deutlich an die (Schwieger-)Großmutter ein großes (höfliches) "Du". Fanni macht übrigens auch keinen Unterschied zwischen großem und kleinem "f"; ich [O. H.] übertrage, wie es "richtig" wäre.
  10. Fanny Kobler
  11. Grimm, Deutsches Wörterbuch, online, Beleg des 16. Jahrhunderts: "Beseherin, f. in Österreich die wärterin einer kindbetterin, weil sie auf das kind zu sehen, es zu warten hat."
  12. In den Briefen ist häufig von "Fräulein Rosalie" die Rede. Ob es sich dabei, hier ebenfalls, um "Rosalie Henf" bzw. "Hempf" handelt, ist [mir, O. H.] unklar.
  13. Fatschen: Wickeln in der früheren Säuglingspflege
  14. Elisabeth Rauchenbichler (* 1854; † 1884), verheiratet mit Dr. Josef Reitlechner, Bezirksrichter in Frankenmarkt, Landgerichtsrat
  15. Vgl. Briefe 1844 und 1845 ff.
  16. Richard Franz Schlegel, † 1881
  17. Minna Lorinser, eine Tochter von Dr. Friedrich Lorinser, ist eine Freundin aus Fannis Schulzeit in Salzburg. Die Familie wird in den Briefen seit 1850 mehrfach erwähnt. Dr. Lorinser, Arzt in Wien, betreute die Spänglerkinder.
  18. ergänze: auch im Namen?
  19. Bertha Spängler (* 29. Mai 1877; † 16. September 1971), am 1. Mai 1905 verheiratet mit Adolf Stierle senior
  20. Patengeschenk zur Taufe
  21. Franziska (Franzi) Spängler, * 18. Juni 1877 in Wien.
  22. Wohl im März 1876 hat Fanni Spängler ein Kind, das (namenlos) stirbt (in den Briefen vom Dezember 1875 und März/April 1876 genannt).
  23. zu Baumkirchen vgl. den Brief vom 2. Juni 1880
  24. Franziska Spängler, * 18. Juni 1877 in Wien
  25. die Halbschwester Rosa Schlegel, * 1857
  26. Aus dem Inhalt geht hervor, dass es "Salzburg" heißen müsste.
  27. Kitzlochklamm und Liechtensteinklamm bei St. Johann im Pongau
  28. Von "Payer" ist mehrmals die Rede, vgl. die Briefe vom 2. Oktober 1871, vom 19. und 21. Juli 1872, vom 18. Februar 1875, vom 6. Juli 1878, vom 7. Februar 1883 und vom 27. Februar 1883. Diese Personen kann ich nicht näher identifizieren. "Geneanet" weist [August 2025] mehrere Payer in Salzburg nach 1800 in den Kirchenbüchern nach, vor allem in St. Andrä, Mülln und in der Dompfarre, aber keine Person will zu den vorliegenden Angaben passen.
  29. Bürgermeisterloch
  30. Die "Höllbräuin" Franziska Kobler wohnt im Haus Alter Markt 10, neben dem Café Tomaselli, Alter Markt 9. Vgl. allgemein dazu Wasserversorgung der Stadt Salzburg.
  31. Vincenz Schlegel (* 1810; † 28. Juni 1878 in der Stadt Salzburg), pensionierter Pfarrer, vorher in Dresden und Leipzig.
  32. die älteste Tochter Franziska Spängler, * 18. Juni 1877 in Wien
  33. Café Lobmayr
  34. Cäcilia Laschensky, † 22. April 1877 mit 84 Jahren
  35. Rosa Schlegel (* 1857; † 1936), wie Mina Halbschwester der Fanni; sie hilft in Wien.
  36. Die Stellung des einen Fußes wird mit einer Schiene korrigiert.
  37. Emilie Spängler wurde am 18. Februar 1874 geboren, ist also 3 Jahre und 6 Monate alt.
  38. "Nr. 18" bezieht sich auf die Kekulé-Sosa-Nummerierung in der Aufstellung des Stammbaums bei 'Geneanet oholzapfel'.
  39. im Brief vom 1. März 1877 dagegen 4 Gulden
  40. Wieder hier mit "s", nachdem sie eine Zeit lang "Glückwünsche" schreibt.
  41. vielleicht "kübeln" = "gierig trinken" (oesterreichisch.net)
  42. vgl. Brief vom 14. Juni 1877
  43. Zum obigen Absatz mit den fraglichen Namensformen vgl. auch den Brief vom 17. November 1877.
  44. Von einer Hausangestellten "Kathi" ist in den Briefen seit 1870 häufig die Rede (vgl. Anmerkung zum Brief vom 21. und 23. Juni 1873). Von ihren Heiratsplänen wird auch bereits 1873 berichtet (vgl. Brief vom 30. November und 1. Dezember 1873), aber nach dem Brief vom 5. Juni 1874 verzögert sich das. Der Sachverhalt hilft also nicht, den vorliegenden Brief zu datieren; er könnte von "1877" sein. Insgesamt jedoch belegen diese Hinweise, welch große Rolle (für Antonia Spängler) eine Hausangestellte spielt und wie sie darüber denkt, dass eine solche eine gute Ausbildung bei ihr bekommt.
  45. unbekannt
  46. Auch dieser Hinweis auf "Zeller" ist zu allgemein, um bei einer Datierung zu helfen; auf die Familie Zeller wird in den Briefen häufig verwiesen; eine Marie Zeller, geborene Bolland, starb 1873.

Quelle

Korrespondenz der Familien Kobler und Spängler