Restaurant des Salzburger Hauptbahnhofs
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Der hier beschriebene Betrieb oder die Einrichtung existiert in dieser Form nicht mehr. Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte. |
Das Restaurant des Salzburger Hauptbahnhofs war ein Restaurant in der Elisabeth-Vorstadt in der Stadt Salzburg.
Geschichte
Das Restaurant befand sich am Mittelsteig des Hauptbahnhofs, vom Hauptaufgang links gesehen. Zentraler Bereich war der denkmalgeschützte Marmorsaal.
Um 1890 war Franz Jores Bahnhofsrestaurateur.
Am 7. Dezember 1924 übernahm Anton Pfletschinger als Pächter das Restaurant. 30 Jahre später, am 7. Dezember 1954, feierten der mittlerweile zum Kommerzialrat ernannte Anton Pfletschinger und sein Sohn Dipl.-Kfm. Walter mit 370 Gästen das 30jährige Pächterjubiläums des Restaurants des Salzburger Hauptbahnhofs.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden immer wieder Züge mit Heimkehrern festlich am Hauptbahnhof empfangen. Die Heimkehrer erhielten dann 50 Schilling "Handgeld", 20 Zigaretten und ein "richtiges Essen" im Bahnhofsrestaurant.[1]
Anlässlich eines solchen Heimkehrerzuges sprach Landeshauptmann Josef Rehrl 1949[2]
im großen Saal der Bahnhofsrestauration dann tief empfundene und zu Herzen gehende Begrüßungsworte, die von den Heimkehrern mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden. Nach den herzlichen Begrüßungsworten von Bürgermeister Neumayr dankte einer der Heimkehrer, Architekt Paul Geppert, für die Begrüßung, die die Erwartungen aller Kameraden übertroffen habe. Architekt Geppert, der älteste Sohn des geschätzten Salzburger Architekten Baurat Geppert, wies darauf hin, daß die kriegsgefangenen Österreicher in Jugoslawien ihrem Vaterland keine Schande gemacht haben; sie seien als Arbeiter sehr geachtet gewesen und man habe sie nur ungern scheiden lassen. Ihre volle Arbeitskraft wollen die Heimkehrer, so versicherte der Redner namens seiner Kameraden, nun mit ganzer Freude der österreichischen Heimat widmen.
Im Restaurant fanden neben Tanzabenden auch Treffen von Vereinen oder politischen Parteien statt, wie beispielsweise am Sonntag, den 11. Dezember 1988 ein Treffen der "Vereinten Grünen Österreichs" (VGÖ). In Salzburg gab es damals nur wenige VGÖ-Vertreter. Einer von ihnen war der Heimatdichter Rupert Reiter.[3]
In den 1980er-Jahren waren die "Wagon-Lits" Pächter des Restaurants,[4] Johannes Wasmeyer (* 1923; † 2020) war 19 Jahre lang der Geschäftsführer. 1984 waren 100 Mitarbeiter beschäftigt, 1983 wurde mit rund 60 Millionen Schilling (rund 4,4 Mill. Euro) ein Rekordumsatz erwirtschaftet.[5]
Am 25. März 1981 wurden im Rahmen einer Feier langjährige Mitarbeiter geehrt:
- 35jährige Dienstzugehörigkeit: Oberkellner Franz Ulreich
- Nach 46½ Jahren Dienstzeit im Betrieb trat Albert Hölzl, gelernter Kellner und zuletzt Geschäftsführer-Stellvertreter, in den Ruhestand;
- Josef Peer, seit 1948 (= 33 Jahre Betriebszugehörigkeit) Buffetverkäufer
- Susanne Stelzhamer, seit 1958 (= 23 Jahre Betriebszugehörigkeit) Kassierin
Alber Hölzl erhielt vom Bürgermeister Josef Reschen das Silberne Stadtsiegel der Stadt Salzburg überreicht.[6]
Der Restaurantkritiker Rudolf Bayr schrieb 1987 in der Rubrik "Tischlein deck dich in den Salzburger Nachrichten "Man zog von hinnen, nicht gerade erbost, aber mit gelangweiltem Magen."[4]
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts hieß es "Rosenkavalier", wie auch ein Schnellzug nach Wien hieß.
Weblinks
Quellen
- Salzburgwiki-Einträge
Einzelnachweise
- ↑ Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 13. September 1947, Seite 2 (ANNO)
- ↑ Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 19. Jänner 1949, Seite 3 (ANNO)
- ↑ www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 12. Dezember 1988, Seite 7
- ↑ 4,0 4,1 www.sn.at, SN-Archiv, 31. Dezember 1987, Seite 24
- ↑ www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 3. Februar 1984, Seite 6
- ↑ www.sn.at, Archiv SN, 27. März 1981, Seite 6