Fritztaler Berge

Die Fritztaler Berge bilden den Ostteil der Salzburger Schieferalpen. Sie liegen teils im östlichen Pongau, teils (Ostteil) im Steirischen Ennstal (Bezirk Liezen) im Nordosten des Bundeslands Steiermark.

Namensgebung

Die Bezeichnung der Gebirgsgruppe ist hauptsächlich in der österreichischen Hydrographie und Geologie verbreitet, weniger in der Bergliteratur, da sie kaum alpinistische Ziele bietet. Der Name bezieht sich auf das quer durch die Gruppe ziehende Fritztal. Veraltet findet sich auch "Gründecker Berge", nach dem höchsten Gipfel, dem Hochgründeck (1 827 m ü. A.).

Geografie

Die Fritztaler Berge erstrecken sich vom Salzachtal, dem Pongauer Becken von Bischofshofen und St. Johann im Pongau (Salzachpongau) bis an den Oberlauf der Enns (Ennspongau und Schladming). Sie erheben sich zwischen den Niederen Tauern im Süden und dem Tennengebirge im Norden bis an den Südfuß des Dachsteinmassivs im Osten. Dort läuft die Gruppe zwischen Nördlichen Kalkalpen und Zentralalpen spitz aus.

Wie die ganzen Schieferalpen sind die Fritztaler Berge von Mittelgebirgscharakter, kuppig mit ausgedehnten Gratzügen, mit Höhen unter 2 000 m ü. A., im Unterschied zu den Pinzgauer Grasbergen des westlichen Pongau, Pinzgau und Tiroler Oberlands aber bis in die Gipfelflur bewaldet. Auch sonst zeigen sie in Klima und Vegetation die typischen Charakteristika des Salzburger Mittelgebirges.

Umgrenzung und benachbarte Gebirgsgruppen

Nach der Gebirgsgruppengliederung nach Trimmel[1] trägt die Gruppe die Nr. 1430 (in 1400 Nordtiroler-Salzburger Schieferalpen) und wird folgendermaßen umgrenzt:

Gliederung und Gipfel

Die Gruppe zerfällt in vier Untergruppen, jeweils vier inselbergartige Massive, durch wenig markante Talpässe getrennt:

  • Hochgründeck (1 827 m ü. A., Trimmel 1431), Bergstock im Westen, zwischen St. Johann, Wagrain und Flachau, der höchste Gipfel der Gruppe, einer der höchsten bewaldeten Berge Europas, mit einigen Gratgipfeln
  • Rossbrand (1 770 m ü. A., Trimmel 1432), zentraler, West-Ost-streifender Kamm zwischen Altenmarkt-Eben im Pongau, Radstadt und Filzmoos, Aussichtsberg (Seilbahn von Filzmoos) mit markanter Sendeanlage
  • Gerzkopf (1 728 m ü. A., Trimmel 1433), Stock im Norden, zwischen Filzmoos und Lungötz im Lammertal, schon der Fuß des Dachsteinmassivs an den Bischofsmützen, bis zum Gipfel bewaldetes sanftkuppiges Kalkmassiv, aber landschaftlich den anderen Bergen der Gruppe ähnlich, Natura 2000- und Naturschutzgebiet (Europaschutzgebiet Gerzkopf)
  • Ramsau Leiten[17] (Rittissberg[18] 1 565 m ü. A., Trimmel 1434), Hochplateauartiger kleiner, teil besiedelter Zug im Osten zwischen Schladming und der Ramsau

Geologie

Der Hauptteil der Schieferalpen wird geologisch zur Grauwackenzone gerechnet. In den Fritztaler Bergen liegen im Kernbereich ausschließlich Schattberg-, Löhnersbach- und Jausern-Formation (Ordovizium–Devon). Der gesamte Gerzkopf bildet sich aber aus Werfener Schichten (Untertrias), wird also als deren Grundgebirge gesteinskundlich schon zu den Kalkalpen gezählt, Schollen dieses Systems finden sich am Hochgründeck. Dort liegen auch die typischen West–Ost-streichenden Adern der Silikatgesteine des Silurs und Oberdevons, die etwa die Salzburger Sonnenterrasse im Westen auf der anderen Seite des Salzachtals bauen. Dazwischen, und auch am Altenmarkter Feuersang, greift die Grauwacke südlich der orographischen Grenzen aus, gegen Süden schließen an der Salzach-Ennstal-Störung[19] die komplexen Schladming-Seckau- und Radstädter Deckensysteme (Ostrand des Tauernfensters) an.

Die gesamte Ramsau Leiten liegt südlich der Störungslinie, die den Südfuß des Dachsteinmassivs anschneidet, und baut sich an der Oberfläche aus Sedimenten des Würm auf, im Untergrund aus dem Ramsaudolomit[20], der sich ostwärts bis zum Sonnwendkogel[21] zieht. Halserberg [22] (1 398 m ü. A.) und Saumerberg[23] (1 229 m ü. A.) am Mandlingpass sind offener Dolomit. Insofern kann dieser Teil auch als Vorlage des Dachstein gesehen werden. Den Eibenberg (Eibenbergkopf 1 405 m ü. A.) südlich bis Forstau, der ebenfalls zum Dolomitzug der Ramsau gehört, könnte man geoglogisch noch zu dieser Gruppe rechnen, orographisch ist er durch die Enns signifikant getrennt, und wird meist den Schladminger Tauern zugerechnet.

Fremdenverkehr

Die Fritztaler Berge sind als einfaches Wandergebiet sehr gut erschlossen. Der Westen zählt zur Tourismusregion Salzburger Sportwelt, der Osten zur Urlaubsregion Schladming-Dachstein[24], der Norden zum Lammertal. Erstere beide sind auch Mitglied des Skiverbunds Ski Amadé, hier finden sich auch einige kleinere Skigebiete (Monte Popolo in Eben am Rossbrand, Filzmoos auf Rossbrand und Gerzkopf, Hahnbaum-Lifte in St. Johann am Hochgründeckfuß). Die Berghütten sind durchwegs privat und meist mit dem Auto erreichbar.

Durch die Gruppe führen zwei Weitwanderwege, der Arnoweg (Etappen 50 Radstadt – Rossbrand – Filzmoos, 51 Filzmoos – Hofpürglhütte – nach Annaberg), hier auch Salzburger Almenweg (Etappen 27 & 28),[8] und der St. Rupert Pilgerweg (Etappen Hüttau – Hochgründeck – Bischofshofen).

Quellen

Einzelnachweis

    • Lukas Plan: Verbale Beschreibung der Umgrenzung der Teilgruppen des Österreichischen Höhlenverzeichnisses, Stand Dezember 2022, Verband Österreichischer Höhlenforscher, als pdf auf http://hoehle.org/
  1. siehe Ennstalwiki → Kalte Mandling
  2. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs
  3. siehe Ennstalwiki → Schildlehenbach
  4. siehe Ennstalwiki → Ramsau
  5. siehe Ennstalwiki → Ramsaubach
  6. siehe Ennstalwiki → Weißenbach (Haus)
  7. siehe Ennstalwiki → Miesberge
  8. siehe Ennstalwiki → Gleiming
  9. siehe Ennstalwiki → Pichl-Preunegg
  10. siehe Ennstalwiki → Forstaubach
  11. siehe Ennstalwiki → Hochwildstelle
  12. siehe Ennstalwiki → Sölktal
  13. siehe Ennstalwiki → Untertal (Untertal)
  14. siehe Ennstalwiki → Steirische Kalkspitze
  15. siehe Ennstalwiki → Obertal (Tal)
  16. siehe Ennstalwiki → Ramsau Leiten
  17. siehe Ennstalwiki → Rittissberg
  18. siehe Ennstalwiki → Ennstal-Störung
  19. siehe Ennstalwiki → Ramsaudolomit
  20. siehe Ennstalwiki → Sonnwendkogel
  21. siehe Ennstalwiki → Halserberg
  22. siehe Ennstalwiki → Saumerberg
  23. siehe Ennstalwiki → Urlaubsregion Schladming-Dachstein