Die Autobranche startete mit einem Turbo ins neue Jahr. Nach einem Zulassungsplus von 6,1 Prozent im Jahr 2024 haben die Pkw-Neuzulassungen im Jänner 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,5 Prozent auf 20.448 Neuautos zugenommen. "Das ist der beste Jahresstart seit 2020", so die Statistik Austria am Dienstag.
Über die Hälfte der Neuautos hatte alternative Antriebe, das Zulassungsplus lag in dem Segment bei 29,9 Prozent. Besonders kräftig war das Plus bei reinen E-Autos mit einem Anstieg von 35,4 Prozent.
Von allen neu zum Verkehr zugelassenen Pkw erreichten rein elektrisch betriebene Fahrzeuge im Jänner einen Anteil von 18,7 Prozent (Jänner 2024: 16,1 Prozent), Benzin-Hybrid-Pkw kamen auf 27,7 und Diesel-Hybrid-Pkw auf 6,8 Prozent.
Die zum Jahresauftakt deutlich gestiegene Nachfrage nach reinen Elektroautos (BEV) dürfte auch auf das Auslaufen der Kaufprämie von 5000 Euro für Private zurückzuführen sein - und die nicht gesicherte Fortsetzung. Über ein Nachfolgemodell müsste die künftige Bundesregierung entscheiden.
Der Fördertopf ist mittlerweile jedenfalls - früher als geplant - leer. Das Klimaschutzministerium von Leonore Gewessler (Grüne) verkündete vor wenigen Tagen den Abschluss der E-Mobilitäts-Offensive, über die im Vorjahr 25.000 Ladepunkte sowie 18.000 Fahrzeuge gefördert worden seien. Seit 2020 wurden demnach insgesamt knapp 160.000 Förderanträge für Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur gestellt.
Trotzdem sind rein batteriebetriebene Fahrzeuge in Österreich immer noch unbeliebt, wie die aktuelle Ausgabe der "Global Automotive Consumer Study" von Deloitte zeigt. 31.000 Menschen in 30 Ländern wurden dafür befragt, 1000 davon in Österreich. Das Ergebnis: Der E-Auto-Markt tritt in Österreich weiterhin auf der Stelle. Lediglich 7 Prozent der Befragten würden sich beim nächsten Autokauf für ein Elektroauto entscheiden, und auch nur 8 Prozent für einen Plug-in-Hybriden. Hauptgründe dagegen sind beim Großteil nach wie vor zu geringe Reichweiten und zu hohe Anschaffungskosten. Für 27 Prozent sind staatliche Förderungen immerhin ein Kaufanreiz.
"Im Vergleich zum europäischen Spitzenfeld hat Österreich noch viel aufzuholen", betonte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Dienstag und verwies auf Norwegen mit im Jänner 96 Prozent E-Auto-Anteil bei den Kfz-Neuzulassungen sowie Dänemark mit 64 Prozent. Im Vergleich dazu steige der E-Pkw-Anteil in Österreich zu langsam.
Mehr Tempo fürs Elektroauto verspricht sich der Verkehrsclub von einem Ende der steuerlichen Bevorzugung von Verbrennerautos. Privat genutzte Diesel- und Benzin-Dienstwagen sollten nicht mehr steuerlich begünstigt werden, so die Forderung. Auch die steuerliche Begünstigung von Diesel müsse endlich fallen.