Auf dem seit geraumer Zeit vor sich hin dümpelnden Immobilienmarkt gibt es erste Anzeichen einer Erholung. Laut dem Immobilienmakler Remax ist die Zahl der im Grundbuch eingetragenen Immobilientransaktionen im ersten Halbjahr im Vergleich zu 2024 um fast 14 Prozent auf 54.465 gestiegen.
Damit ist man zwar noch immer ein gutes Stück vom langjährigen Durchschnittswert von 62.700 Objekten entfernt, doch sei eine deutliche Belebung des Markts erkennbar, sagt Remax-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Vor allem "das niedrige Zinsniveau, temporäre Gebührenbefreiungen für die meisten Grundbucheintragungen und psychologische Gewöhnungseffekte" hätten den Markt gestützt. Der Gesamtwert der verbücherten Transaktionen ist um 1,46 Prozent auf 15,3 Mrd. Euro gestiegen, so hoch war er zuletzt 2018.
Moderater Anstieg in Salzburg
Mit Ausnahme von Tirol gab es in allen Bundesländern Zuwächse, das größte Plus gab es in Vorarlberg (+29,1 Prozent), gefolgt von Wien (+26,7) und Niederösterreich (+16,9 Prozent). In Salzburg fiel der Anstieg mit +9,8 Prozent auf 3948 Immobilienkäufe moderater aus. Die meisten Transaktionen fanden in der Stadt Salzburg statt, wo auch die höchsten Umsätze erzielt wurden, gefolgt vom Flachgau. Da Wien und Vorarlberg dem Bundestrend üblicherweise voraus sind, könne man ungeachtet von politischen Entwicklungen positiv in die Zukunft blicken, sagt der Remax-Chef.
Während der Gewerbebereich immer noch schwächelt, kommt der Aufschwung aus dem privaten Sektor. Die Verkäufe von Wohnungen sind um ein Fünftel gestiegen, nachdem sie im Vorjahr um die gleiche Größenordnung zurückgegangen waren. Die Transaktionen bei Einfamilienhäusern legten im Jahresvergleich in den ersten sechs Monaten um knapp ein Drittel zu.
Es sei ein guter Zeitpunkt, um eine Immobilie zu erwerben
Der Zuwachs spielt sich laut Remax aber bei gebrauchten Immobilien ab, die Zahl der neu entwickelten Grundstücke stieg nur sehr moderat um 3,4 Prozent. Die steigenden Baukosten machten vor allem für viele junge Menschen den Bau eines neuen Eigenheims unfinanzierbar. Viele wichen daher auf eine bestehende und deutlich günstigere Immobilie aus. Die Politik könnte dem entgegenwirken, indem sie den Bauzwang aussetzt oder den Zeitraum zwischen Grundstückskauf und Baubeginn verlängert, sagt Reikersdorfer.
Das Angebot an Wohnimmobilien sei weiterhin gut, Käufer könnten unter mehr Objekten wählen als noch vor zwei oder drei Jahren. Es sei ein guter Zeitpunkt, um eine Immobilie zu erwerben, sagt der Remax-Chef, der Traum vom Eigenheim sei in den vergangenen Monaten "wieder für mehr Menschen in greifbare Nähe gerückt". Um massive Preisanstiege bei anhaltend hoher Nachfrage zu verhindern, müsse es unbedingt mehr Angebot von neuem Wohnraum geben. Zudem müsse das Schaffen von Eigentum unbedingt gefördert werden.