„Jetzt wird die letzte Phase dessen eingeleitet, was einmal Pierer Mobility war“, sagt Florian Beckermann, Chef des Interessenverbands für Anleger (IVA). Die Muttergesellschaft von KTM hat für 19. November eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Dabei soll nicht nur der Name auf Bajaj Mobility AG geändert werden. Auch der Firmensitz, der derzeit in Wels ist, wird verlegt. Er soll künftig in Mattighofen sein.
Pierers Rückzug auf allen Ebenen ist die Folge der Megapleite von KTM Ende 2023: Der indische Bajaj-Konzern hat den Innviertler Motorradbauer mit einer Geldspritze von 800 Millionen Euro gerettet. Jetzt beginne der Prozess, diese Rettungsaktion in organisatorische und gesellschaftsrechtliche Macht umzumünzen, sagt Anlegervertreter Beckermann. Dazu gehört offenbar, sich auch im Namen „vom Erbe Pierers zu befreien“. Auch als Gesellschafter wird Pierer komplett ausscheiden und die Macht in der KTM-Mutter damit seinem langjährigen indischen Partner Bajaj überlassen. Der Streubesitz von derzeit 23 Prozent wird vermutlich ebenfalls kleiner werden. Aus dem operativen Geschäft ist Stefan Pierer bereits ausgeschieden.
Wechsel im Aufsichtsrat
Der Umbau beginnt jetzt auf allen Ebenen: In Anbetracht des anstehenden Kontrollwechsels kommt es auch zu einem Wechsel im Aufsichtsrat, teilte das Unternehmen mit. Die von Pierer nominierten Aufsichtsratsmitglieder, darunter der Welser Anwalt Ernst Chalupsky, werden ihr Mandat zurücklegen. Auch im Aufsichtsrat wird sich die neue Macht von Bajaj widerspiegeln.

