Die Vorläufer des Salzburger Christkindlmarkts reichen bis ins 14. Jahrhundert: Auf dem Tandlmarkt, einer Art Flohmarkt, wurden in der Vorweihnachtszeit über lange Zeit - neben Puppen und Naschwerk - vor allem Gebrauchtwaren angeboten. Es war jedermann gestattet, "Trödelwaren öffentlich feilzuhalten". Weil viele weniger Vermögende ihr Hab und Gut verkauften, wurde er die "Dult der Armen" genannt. "Es mag ja dadurch so manchem arg Bedrängten geholfen werden", steht in der Salzburger Chronik am 31. Dezember 1894. Es werde aber zu viel Schund angeboten, so die Kritik. "Unerträglich und ärgerlich" sei, dass "zweifelhafte Romane", in denen der "vollständige Unglaube gepredigt wird", verkauft würden.
Der Markt dauerte teils vom Martinitag (11. 11.) bis zum Thomastag (21. 12.), teils begann er zwei Wochen vor Nikolo und endete zwei Wochen danach - und wurde deshalb auch Nikolaimarkt genannt. Der Standort wechselte zwischen Altem Markt und Domplatz. Schon damals waren die Märkte auch Treffpunkte und dienten der Unterhaltung. In Berichten von damals ist zu lesen, dass neben Händlern auch Quacksalber, Zahnbrecher, Gaukler, Seiltänzer, Puppenspieler und Bärentreiber die Märkte besuchten.
Auch fahrende Händler aus dem Ausland waren vertreten, die von London bis Konstantinopel kamen - was den Salzburgern auch einen besseren Preisvergleich ermöglichte. Die Konkurrenz auf dem Markt war den alteingesessenen Händlern ein Dorn im Auge. 1791 versuchten sie, den Markt auf eine Dauer von zwei Wochen einzugrenzen. Der Versuch blieb ebenso erfolglos wie jener 1849, als sie die Ausdehnung des Markts bemängelten und von einer Verunstaltung des Domplatzes sprachen. 1903 fanden sie teilweise Gehör: Der Nikolaimarkt wurde in die städtische Marktordnung aufgenommen und strenger reglementiert. Vom Martinitag bis zum Heiligen Abend durften unter den Dombögen Waren aller Art - außer Lebensmittel - verkauft werden, von "Personen, welche in der Stadt Salzburg wohnhaft sind".
Im Ersten Weltkrieg wurde der Markt ausgesetzt. In den Folgejahren fand er stark dezimiert statt, bis er in den 1930er-Jahren ein Ende fand. 1946 wurde der Christkindlmarkt, wie er bis heute besteht, gegründet: erst im Kurpark, ab 1949 auf dem Mirabellplatz. 1974 musste der Markt wegen der Bauarbeiten an der Schrannen-Parkgarage übersiedeln. "Sorgen bereitet den Veranstaltern noch, ob in diesem Bezirk vor dem Dom der Christkindlmarkt in angemessener Form stattfinden kann", schrieben die "Salzburger Nachrichten" am 23. November 1974. Kurze Zeit später zerstreuten sich diese Sorgen: Der neue Standort fand Anklang, sodass man ihn beibehielt - bis heute.