Mietpreise anno dazumal? 30 Kübel Hafer, acht Hühner und 80 Eier

Zehn Kübel Winterweizen, 30 Kübel Hafer, acht Hühner und 80 Eier musste Wolfgangus Mair für seinen Hof in Obertrum pro Jahr an den Erzbischof als Abgabe entrichten. Dazu kamen 480 Pfennige Stiftsteuer. Ein 500 Jahre altes Dokument hat unlängst den Weg von Kärnten zurück nach Salzburg gefunden

Die historische Handschrift ist nun wieder in Salzburg.

Warum diese Woche tonnenweise Salz am Dürrnberg verteilt wird

Salz im großen Stil wird am Dürrnberg seit 25 Jahren nicht mehr abgebaut. Verteilt wird es an einem Tag im Jahr aber dennoch tonnenweise: Bis heute haben bestimmte Grundbesitzer in der Umgebung des Salzbergwerks Anspruch auf 56 Kilogramm Salz pro Jahr. Die heurige Ausgabe findet am Donnerstagvormittag

Die Lehenssalzabgabe 1995.

Hut ab vor den Salzburger Arbeitern!

1890 breitete sich Nervosität aus: Wie in anderen europäischen Städten kündigten auch die Salzburger Arbeiter zum 1. Mai eine Versammlung an, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Vier Jahre zuvor war ein Generalstreik zur Einführung des Achtstundentages in Chicago eskaliert: Ein Unbekannter

Der Maiaufmarsch 1946: Der Residenzplatz voller Menschen.

Wie die Möbeldorf-Riesen in Eugendorf auf die grüne Wiese kamen

Nach der Kika-Pleite steht das Haus des Möbelriesen in Eugendorf leer. Das Aus kam nach mehr als 30 Jahren. Zur Eröffnung 1994 wurden die Schauspielstars Uschi Glas und Elmar Wepper eingeflogen. Auch Konkurrent Lutz ließ sich in dieser Zeit mit "James Bond" Roger Moore nicht lumpen. Lutz legte mit

Thomas Auinger

Napoleons Industriespion im Pinzgau

Nach den Wirren der Revolution begann die napoleonische Verwaltung zu rationalisieren, zentralisieren und dokumentieren, was Frankreich bis heute prägt. Das Interesse richtete sich dabei auch auf das 1809 besetzte Salzburg. Im Mai 1809 erhielt der Naturwissenschafter Marcel de Serres den Auftrag, über

Marcel de Serres auf einer Lithographie von Thierry Frères aus dem Buch „Reise in den Pinzgau“ vom Verein Freunde der Salzburger Geschichte.

Skistars und Pleiten am Weißsee

Das hintere Stubachtal um den Weißsee war - und ist es trotz der Verbauung heute noch - ein Wander- und Skitourenparadies. Wegen der Naturschönheiten kaufte der deutsche Verein Naturschutzpark ab 1913 Flächen im Stubachtal. Das war die Wiege des Nationalparks Hohe Tauern. Als ab Anfang der 1920er-Jahre

Skifahrer (vermutlich in den 1930-er Jahren) oberhalb des Weißsees.

Wie der Fischmarkt samt Brunnen durch die Stadt wanderte

Vor wenigen Tagen schloss der Fischmarkt am Hanuschplatz seine Tore - zumindest vorübergehend. Der Betrieb Fisch Krieg war in die Insolvenz geschlittert. Der Masseverwalter ordnete die Schließung des Lokals samt Fischmarkt an. Der Verkauf auf Grünmarkt und Schranne geht weiter. Fast 100 Jahre lang

Iris Burtscher

Lend: Das Industriezentrum in den Bergen

Mit rund 200 Mitarbeitern ist das Aluminiumwerk der SAG noch immer der größte Arbeitgeber in Lend. Aber der Ort beginnt, sich zu emanzipieren. Seit das Werk 1898 in Betrieb ging, bestimmte es das Leben der Menschen. Lend wurde mit der SAG gleichgesetzt. Und schon davor spielte jahrhundertelang der

Das Aluminiumwerk im Jahr 1908. Schon um 1550 entstand hier eine Schmelzhütte für Edelmetalle.

Von der Schutzhütte zum Berghotel

Von Stein erbaut, acht Meter lang und 4,75 Meter tief: Diese Maße hatte der erste Bau der Rudolfshütte am Weißsee, die 1875 offiziell eröffnet wurde. "Die Rudolphshütte wurde schon jetzt fleißig besucht und wird für die Folge gewiß ein sehr willkommener Aufenthaltsort für die Touristen sein,

Die historische Aufnahme zeigt die Rudolfshütte am Weißsee im Jahr 1925.

Als die Italiener Salzburg bauten

Noch heute gibt es in Salzburg Unternehmen mit italienischen Namen wie die Baufirma Spiluttini in St. Johann, das Modehaus Candido in Saalfelden und das Sägewerk Feroli in Dienten. Die Vorfahren dieser Familien stammten fast alle aus dem Friaul und kamen zwischen 1860 und 1940 nach Salzburg. Die Kustodin

Italienische Arbeiter vor einer Wohnbaracke in Zell am See 1905.

Garstenauers schwimmende Alternative zum S-Link

Den Stau in der Stadt gibt es schon lang. Und auch die Überlegungen, ihm Herr zu werden. "Hinzu kommt, dass der dichte und nicht mehr lenkbare Verkehr von Tag zu Tag noch anwächst und - falls nicht bald etwas geschieht - dieser Zustand zu einer kommunalen Katastrophe führen muss", schrieb der bekannte

So stellte sich Garstenauer das Park-and-Boat-System vor.

Wo bis vor 50 Jahren der Viehmarkt war

Vor 50 Jahren übersiedelte der Nutzviehmarkt von Salzburg-Schallmoos an die Stadtgrenze Richtung Bergheim. Ein wesentlicher Grund dafür war der zunehmende Verkehr, berichtet ÖVP-Landtagsabgeordneter Josef Schöchl, der selbst langjähriger Landesveterinär war. Bereits im Jahre 1959 wurde vom damaligen

Der Viehmarkt an der Vogelweiderstraße um circa 1939.

Als der Bierdurst viel größer war

"Zentrale! Wir geben Ihnen bekannt, dass über Pfingsten in der Gastwirtschaft Sternbräu an Bier ausgeschenkt wurde: Garten und Gasträume, exklusive Volksgarten: Samstag: 25 Hektoliter, Sonntag: 36 Hektoliter, Montag: 32 Hektoliter. Im Volksgarten, der sich infolge der grossen Hitze erst in den späten

Stefanie Schenker

Das Hotel auf dem Berg ist 150 Jahre alt

Mit 1. Mai hat die Zeller Schmittenhöhebahn das Berghotel auf dem Gipfel der Schmittenhöhe in Zell am See übernommen. Es bildet mit der Seilbahnstation einen Gebäudekomplex. Und obwohl die 1927 eingeweihte Schmittenhöhebahn die älteste Seilbahn in Salzburg ist, stand das Hotel schon lange vorher.

Anton Kaindl

Sie prägte Münzen - und die Geschichte

Auch wenn die Digitalisierung voranschreitet: Das Bargeld ist den Salzburgern hold. Jahrhundertelang wurden in Salzburg eigene Münzen geprägt. An der Spitze der Münzstätte stand aber nur ein Mal eine Frau: Barbara Thenn war die erste und letzte Salzburger Münzmeisterin und behauptete sich gegen

Barbara Thenn war Salzburgs einzige Münzmeisterin.

Wie Klima und Wetter die Wirtschaft und das Leben in Salzburg veränderten

Die Rekordtemperaturen der vergangenen Monate sind vielleicht ein Vorgeschmack auf die Zukunft. Wenn es so kommt, werden sich die Wirtschaft und das Leben in Salzburg ändern. Ski fahren wird man wohl nur mehr an wenigen Orten können. Dafür strömen im Sommer mehr Hitzeflüchtlinge in die Berge. Land-

Das fruchtbare Saalfeldner Becken wurde früh besiedelt.

Auch vor 50 Jahren suchte man in Manila

Der Fachkräftemangel macht vielen Branchen zu schaffen. Nach geeigneten Arbeitskräften schauen sich Salzburger Unternehmen deshalb auch in anderen Ländern um, konkret den Philippinen: In der Vorwoche trafen 22 philippinische Personalvermittlungsagenturen auf Einladung der Wirtschaftskammer auf Salzburger

Philippinische Pflegerinnen in 1974 einem Wiener Spital.

Im Pinzgau wird seit fast 100 Jahren Diabas abgebaut

Der Eigentümer der Hartsteinwerke Kitzbühel Richard Cervinka unternimmt einen neuen Anlauf, um in Maishofen am Eingang ins Glemmtal Diabas abzubauen. Das dunkle Gestein zeichnet sich durch seine Härte und Abriebfestigkeit aus. Es ist vor allem für den Straßenbau und als Gleisschotter unverzichtbar.

Der Diabasabbau in Saalfelden Ende der 1920er-Jahre. Im Hintergrund ist noch die Kuppe des Bibergs zu sehen, auf der sich eine prähistorische Siedlung befand.

Was Hitlers Architekten auf den Stadtbergen planten

Was haben Otto Strohmayr und Otto Reitter mit Hitlers größenwahnsinnigen Bauplänen für Salzburg zu tun? Antworten findet man jetzt schnell dank des neuen Registerbands zur Buchreihe "Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus" des Salzburger Stadtarchivs. Dort lässt sich nachlesen, dass der gebürtige

NS-Größenwahn: Ein Modell der Kapuzinerbergverbauung aus dem Jahr 1942.

Die Rechnung der Gnigler Milchmädchen

Pferde sind als Transporttiere seit Langem im Einsatz. Dass in Salzburg früher auch Hunde vor die Wägen gespannt wurden, überrascht. In Salzburgs Fotoarchiven schlummern dazu wahre Schätze. "Es gibt verschiedene Darstellungen, Stiche und Fotos der Milchmädchen in unseren Archiven", sagt Sabine Veits-Falk,

Ein Foto aus dem Salzburg Museum zeigt ein „Salzburger Milchmädchen“ um 1875 mit Hundeschlitten.

Von der gefährlichen Arbeit im Wald

Trotz Schutzausrüstung, des Einsatzes von Maschinen und der Anlage von immer mehr Forststraßen bleibt die Waldarbeit sehr gefährlich. In Salzburg hat es heuer bereits mehrere schwere Unfälle gegeben. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit starben von 2018 bis 2023 in Österreich mindestens 197 Menschen

Der Maurer Mühlstraßer aus Reichenhall dankt auf einer Votivtafel in Kirchental der Muttergottes, dass er nach einem Unfall mit dem Ziehschlitten 1841 geheilt wurde.

Als die Salatblätter in der Getreidegasse landeten

Dem Verschönerungsverein reichte es schließlich. Ohne strikte Regeln werde Salzburg "in wenig Jahren einem allgemeinen Lagerplatz mehr gleichen" als einer Stadt, kritisierte er in der "Salzburger Zeitung" 1873. Egal ob Stein- oder Getreidegasse: Ständig würden aus "irgendeinem Fenster oder aus einer

Archivbilder zeigen ein neues Fahrzeug der städtischen Müllabfuhr im Juli 1937.

Das Geschäft mit den Pinzgauern

Schon im 19. Jahrhundert war Maishofen ein Zentrum des Rinderhandels. 1896 legte die k. u. k. Landesregierung fest, dass dort am 1. September jedes Jahres der zentrale Herbststiermarkt stattzufinden hat. Gehandelt wurde nur die Rasse Pinzgauer. Maishofen liegt im Zentrum ihres Zuchtgebiets, war und ist

Eine Flachgauer Bäuerin bei der Begutachtung einer der aufgetriebenen Kühe in den 1960er-Jahren.

Herr Höllrigl führte die älteste Buchhandlung nur kurz

Ab ersten Jänner kommt Höllrigl in neue Hände: Morawa übernimmt Österreichs älteste Buchhandlung im Ritzerbogenhaus von Wilhelm Sotsas (Buchhandlung Frick). Das Geschäft hat eine mehr als 400-jährige Geschichte mit vielen verschiedenen Besitzern, Namen, Standorten und Besonderheiten. Wegbereiter

Ab 1911 fuhr die Gelbe Elektrische durch den Ritzerbogen.

Wie der Erzbischof dem Lehener Bäcker den Rücken stärkte

Wann dürfen die Geschäfte offen halten und wann ist gesetzlicher Ladenschluss? Das ist seit jeher eine heiß umkämpfte Frage. In Salzburg tobte gerade rund um den 8. Dezember, den Marienfeiertag, viele Jahre lang der Streit um die Öffnung der Geschäfte. Die Entscheidung Wilfried Haslauers senior,

Leonhard von Keutschach, Erzbischof von 1495 bis 1519, ergriff im Streit mit den städtischen Ratsherren Partei für einen Lehener Bäcker.

Als das Radio nach Salzburg kam

Nächstes Jahr feiert das Radio in Österreich den 100. Geburtstag. Am 1. Oktober 1924 um 16 Uhr gab es die erste offizielle Sendung. Sie startete mit den Worten: "Hallo, hallo. Hier ist Radio Wien auf Welle 530." Dann folgte ein Wagner-Konzert. Dem vorausgegangen waren Entdeckungen im 19. Jahrhundert

Hans Walchhofer vom Radiomuseum Grödig mit einem Ende der 1920er-Jahre in Salzburg hergestellten Radio.

Wie Landeshauptmann Rehrl die Gaisberg-Seilbahn versenkte

Eine Seilbahn soll auf den Gaisberg führen: Eine Projektgesellschaft verfolgt aktuell intensiv diesen Plan. Achtergondeln sollen Gäste von Guggenthal auf den Gipfel bringen. Die Behördenverfahren starten gerade. Ähnliche Ideen wurden immer wieder verfolgt - und verworfen. Das erste Projekt ist bald

Blick vom Sessellift Richtung Kapuzinerberg.

Als es in Salzburg 60 Kinos gab

Mit der Versteigerung des Inventars endete heuer nach fast 90 Jahren die Geschichte der Lichtspiele Zell am See, einem der letzten alten Kinos in Salzburg. Das Geschäft konzentriert sich mittlerweile auf eine Handvoll Kinocenter am Stadtrand. Daneben bleiben einige Nischenangebote wie Das Kino und das

Das Zeller Kino wurde in der 1950er-Jahren vergrößert, um den Andrang zu bewältigen.

Tempo 100, die unendliche Geschichte

Der Luft-Hunderter auf der A10 ist voraussichtlich am 15. November Geschichte: Er wird aufgehoben, weil die Grenzwerte bei den Luftschadstoffwerten nun eingehalten werden. Damit fehlt dem 2008 verhängten, luftschadstoffabhängigen Tempolimit die rechtliche Basis. Ziemlich genau ein halbes Jahrhundert

Lange vor den Klimaklebern: 1991 blockierten Demonstranten am Walserberg die Autobahn. Sie protestierten gegen den immer stärker werdenden Transitverkehr und forderten Tempo 100.

Der Fluss ist eine ständige Gefahr

Zum dritten Mal seit 2005 wird die Pinzgauer Lokalbahn nach einem Unwetter wieder aufgebaut. Das soll nicht mehr passieren, weshalb man die Gleise nun zum Teil in ein Betonbett verlegt. Das schraubt die Kosten auf 45 Mill. Euro in die Höhe. Schuld an den Verwüstungen ist nicht nur der Klimawandel,

1949 stürzte bei Wald ein Zug in die Salzach. Der Lokführer starb.

Jagd auf die "wandelnde Apotheke"

Die traditionelle oder Volksmedizin spielt in vielen Teilen der Welt noch eine wichtige Rolle. Eine negative Begleiterscheinung ist, dass Teile von seltenen Tieren wie Tigerknochen und Elfenbein als vermeintliche Wundermittel zu Höchstpreisen gehandelt werden, was das Überleben dieser Tierarten gefährdet.

Apothekergefäße aus dem 19. Jahrhundert in der Ausstellung über jagdliche Heil- und Wundermittel in Zell am See.

Leben und arbeiten für die Gäste

Fährt man vom Zeller Zentrum nach Süden trifft man bei der Einfahrt von Schüttdorf auf das moderne Sportresort Alpenblick mit 95 Zimmern und großem Wellnessbereich. Seit 1939 gehört das Haus der Familie Segl. Auf Anhieb würde man nicht vermuten, dass die Gastwirtschaft hier eine mehr als 500-jährige

Carla Segl (links) mit Köchin Gretl Wirnsberger in den 1950ern in der Küche des Tischlerhäusls.

Die Zeit der öffentlichen Badehäuser

Das eigene Bad ist bei uns heute selbstverständlich. Aber es ist eine relativ junge Errungenschaft. Am Beispiel von Saalfelden zeigt das derzeit eine Ausstellung im Museum Schloss Ritzen. Die erste Wasserleitung wurde in Saalfelden 1899 gebaut. Davor lief die Versorgung über 12 öffentliche und etwa

Bergleitners Torfmoorbad in der Ritzenseestraße. Das Gebäude wurde 1990 abgerissen.