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Corona und die subjektive Freiheit

Nicht die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie sind es, die unsere Freiheit beschränken. Die Pandemie selbst ist es, die dies tut.

Andreas Koller
Corona und die damit verbundenen Restriktionen verletzten das Freiheitsgefühl vieler Menschen.
Corona und die damit verbundenen Restriktionen verletzten das Freiheitsgefühl vieler Menschen.

Österreich gehört zu jenen Ländern, in denen das subjektive Freiheitsgefühl während der Coronapandemie am stärksten gelitten hat. Dies geht, wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, aus einer europaweit durchgeführten Studie hervor. Der Befund ist nicht ohne Brisanz. Denn angesichts der Pandemieentwicklung ist zu erwarten, dass die Bundesregierung in wenigen Tagen die Maßnahmen-Schraube wieder anziehen wird: mehr Maskenpflicht, strengere Zutrittsregeln, mehr Vorsicht nach einem Sommer der Lockerungen. Und auch wenn wir von einem neuerlichen Zusperren des Landes inklusive Handel und Gastronomie ...

KOMMENTARE (12)

heidi walkner

ein großartiger artikel, herzlichen dank dafür!
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Katharina Teufel-Lieli

Ach Herr Koller, wagen Sie doch einmal einen Blick nach Schweden und erklären Sie mir, warum dort kaum Maßnahmen nötig waren und im Winter 20/21 trotzdem deutluch weniger Menschen an Corona starben als in Ö. Erklären Sie mir bitte auch, warum dort altersbereinigt das Jahr 2012 eine deutlich höhere Sterblichkeit aufwies als 2020. Erklären Sie mir, warum in Schweden die Influenza ausblieb, wo doch die Experten der SALK überzeugt sind, dass dieses Ausbleiben in Ö nur aufgrund der Maskenpflicht stattfand. Und erklären Sie mir, warum Studien ergeben haben, dass maskenfreie Schulen keine vermehrten Krankheitsfälle unter LehrerInnen und SchülerInnen hatten. Und dann erklären Sie mir bitte nochmal, warum Sie der Meinung sind, die Pandemie schränke die Freiheit ein und nicht die (sinnbefreiten) Maßnahmen. Danke
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Klaus Duschek

S.g. Frau Teufel-Lieli! Ihre Frage stelle ich schon seit über einem Jahr - leider ohne Erfolg. Für alle Interessierten - auch die übrigen Kommentatoren - empfehle ich sehr die Statistik-Seiten von Österreich und Schweden im Vergleich Gesamtverstorbene 2020 (also nicht aufgedröselt in Corona und normal). Bricht man diese offiziellen Daten auf Tote je 100.000 Einwohner herunter, hat Österreich 2020 um 80 Tote je 100.000 Einwohner MEHR als Schweden, was bezogen auf die Bevölkerung Österreichs bedeutet, dass Österreich insgesamt um grob 7.000 Tote MEHR als Schweden hatte. In die gleiche Richtung geht auch die Untersuchung der Übersterblichkeit weltweit der Universität Tübingen vom August 2021, bei der Schweden besser abschneidet als Österreich. Gleichfalls interessant folgende zwei Seiten der schwedischen Regierung ( https://www.krisinformation.se/en/news (das ist eine allgemeine Warnseite der Regierung – hier sieht man, wie eine ernstzunehmende Regierung mit mündigen Bürgern kommunizieren sollte) und https://experience.arcgis.com/experience/09f821667ce64bf7be6f9f87457ed9aa (das ist die wöchentlich gewartete Darstellung der Infektionszahlen, der Intensivpatienten und Verstorbenen gestaffelt nach Altersgruppe – ebenfalls sehr aufschlussreich, da man hier erkennt, dass z.B. die Altersgruppe ab 80 mit grob 3,2 % an den Infektionen jedoch mit fast 67 % bei den Verstorbenen vertreten ist – eine Erkenntnis, die man eigentlich als Hausverstand und Grundbildung voraussetzen sollte – mit zunehmendem Alter kommt Gevatter Tod zu Besuch (und wird von vielen alten Menschen sehnsüchtig als Erlösung erwartet, wohingegen unsere Selbstdarsteller die Bevölkerung in unverantwortlicher Weise glauben machen wollen, sie könnten den Tod beseigen) – die beide zeigen, wie verantwortungsvoller Umgang mit Zahlen und Informationen aussieht. Und das Ganze geschah in Schweden OHNE RECHTSVERLETZUNGEN, OHNE BEVORMUNDUNGEN durch minderbegabte Politiker mit Allmachtsphantasien (wie Kurz und Co), ohne, dass Kindern eigeredet worden wäre, die Todesengel für ihre Großeltern zu sein, ohne Zerstörung der Gesellschaft (als societas bzw. zoon politicon gesehen), weitgehend ohne Zerstörung der Wirtschaft (mit horrenden Schulden sowie massiven Verwerfungen am Arbeitsmarkt – abgesehen davon kann nur ein besonders Minderbegabter wie Mag. Blümel mitten in der (normalerweise) Hochsaison über 370.000 Arbeitslose als Erfolg einstufen), ohne Kindern Bildung und Gemeinschaft vorzuenthalten und letztendlich ohne alle Nicht-Covid-Kranken zu vernachlässigen – gerade letzteres geschah und geschieht bei uns im großen Stil mit (zu befürchten) weit mehr Toten als durch Corona (vgl. dazu: ORF https://www.orf.at//stories/3226853/ ). Dass die suboptimale, verantwortungslos agierende sogenannte Bundesregierung auch noch durch Lügen und Panikmache jeglichen Vertrauensvorschuss verspielte, kann ebenfalls nicht unter Geniestreich verbucht werden – man denke nur an die an Schwachsinn nicht zu überbietenden Ausführungen des Maturanten im Bundeskanzleramt (zuerst 100.000 Tote, von denen jeder einen kennt, dann immer wieder großspurige Ankündigungen, was alles nicht sein wird und dann doch überfallsartig ab dem nächsten Tag eingeführt wurde bis hin zur großspurigen Meldung, die Pandemie sei jetzt vorbei). Und schließlich abschließend ein Wort zu Impfung und weiterer Verlauf – Univ. Prof. Dr. Streeck von der Uni Bonn (immerhin jener, der gleich zu Beginn eine tiefe Studie über anzunehmende Durchseuchung und Infektionswegen im deutschen Hotspot Heinsfeld durchführte) stellte letzten August treffend fest, dass wir lernen werden müssen, mit diesem Infekt zu leben, da eine von Tieren stammende (und damit immer wieder neu eindringende) Infektion nicht ausradiert werden kann und dass wir folgedessen den Schutz Vulnerabler in den Vordergrund stellen sollten. Diese an sich schon wegweisenden Ausführungen sollten noch im Zusammenhang mit der großen CDC-Studie vom März 2021 (3,2 Millionen PCR-Positiven und 8.250 Toten) gesehen werden, da diese Studie die Hauptrisikogruppe herausstreicht ((schwer) Übergewichtige mit allen daran hängenden Erkrankungen (die big five des Übergewichts: Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Cardio-Vaskuläre Erkrankungen und schließlich Nierenschäden) – mithin eine Gruppe, die für ihr Risiko höchstselbst durch jahrelanges verantwortungsloses Handeln selbst verantwortlich ist – nicht die Gesellschaft. Weshalb die Gesellschaft und hier insbesonders unschuldig an anderen Krankheiten Leidende hinter diese Personengruppe zurücktreten sollte, bleibt unverständlich und ist nur die Verlagerung von Toten von einer in die andere Gruppe. Zur Impfung – keine Frage, dass man Risikogruppen impfen sollte und hier auch Auffrischungsimpfungen vornimmt, jedoch ist es nachgerade verantwortungslos, Kinder und Jugendliche (außer Risikopersonen) zu impfen mit einem Impfstoff mit Notfallzulassung und massiven Nebenwirkungen und das bei einer Erkrankung, die speziell in dieser Altersgruppe noch weniger symptomatisch verläuft, wie bei Normal-Gesunden (jeglichen Alters). Nur so als Orientierung – ich selbst war durch die Impfungen (zweifach trotz nachgewiesener Antikörper, weil die suboptimale Bundesregierung es bis Mitte August 2021 nicht schaffte, einen Antikörpernachweis so einzutragen, dass man europaweit als vollständig immunisiert gilt – andererseits, man konnte von dieser Ansammlung von Selbstdarstellern auch beim besten Willen nichts Positives erwarten) je einen Tag vollkommen außer Gefecht, während mich bisher keine sonstige Impfung auch nur ansatzweise tangierte – von der absolut symptomfreien Corona-Infektion ganz zu schweigen. Was die Impfung angeht wird man daher pragmatisch den Weg leichter Nachweisbarkeit und durchaus Sinnhaftigkeit (ist man halt gegen einen harmlosen Infekt geimpft – würde ich gegen Schnupfen auch machen) gehen, verbunden mit der (scheinbar harten) Ansage an alle impfbaren selbstverschuldeten (in obigem Sinn) Risikofälle, dass diese, so sie sich nicht impfen lassen, nicht ohne wenn und aber auf ein Intensivbett hoffen brauchen – schon gar nicht zu Lasten sonstiger Erkrankter (Krebs etc.), denn das würde wieder nur Tote gegen andere Tote abtauschen.

Helmut Mayr

Ach Katharina, du musst Dich eh nicht impfen lassen. Du lebst in einem freien Land und hast die Möglichkeit dich auf natürlichem Weg zu immunisieren. Nur verleg dann bitte keinem ein Intensivbett. Vor allem Achtung: Dort wird Dir ein Chip implantiert.

Thomas Poppe

Vorschlag: Neuer Name für die FPÖ FOVPÖ Freiheit-Ohne-Verantwortung-Partei-Österreichs.
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Erich Huemer

Danke, Herrn Koller für die klaren Worte! diese hätte man eigentlich von der Bundesregierung, allen voran vom Bundeskanzler K... erwarten können! aber auch der Bundespräsident ist hier sehr verhalten, leider!!!
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res katze

Und was, wenn sich in ein paar Jahren herausstellt, dass es keine Pandemie gab? Soll ja schon mal vorgekommen sein…
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Klaus Duschek

@ Herr Mayr - nicht soll vorgekommen sein, IST vorgekommen, sowohl SARS-Cov 1 als auch Mers als auch die Schweine- und nicht zu vergessen die Vogelgrippe wurden von Personen wie u.a. Drosten als große Katastrophen und Weltuntergang prophezeit und nichts (in Worten: GAR NICHTS) ist eingetroffen. Also irgendwie wird man den Verdacht der aufgeblasenen Sache nicht so ganz los - vor allem, warum die Studien zu den entscheidenden Risikofaktoren (siehe auch mein Post weiter oben) wesentlich breiter diskutiert und kommuniziert werden. In die gleiche Kerbe auch die Frage von mir seit über einem Jahr, warum man nicht schon längst durch freiwillige Antikörpertests den tatsächlichen Durchseuchungsgrad feststellte (den die AGES übrigens heuer im Frühjahr mit zwischen 25 und 35 % - und nicht jenen lächerlichen offiziellen acht Prozent - schätzte) - allerdings muss man vermuten, dass die Erkenntnis der schon sehr weit gediehenen Durchseuchung bei dann vernachlässigbaren Komplikationsraten nichts ins Panik/Lügenkonzept vom Maturanten am Ballhausplatz gepasst hätten; blöd nur, dass die Zahlen der großen CDC-Studie mit grob 0,26 % Sterblichkeit perfekt zur anzunehmenden Durchseuchung von etwa 4.500.000 Österreichern und den aktuell grob 11.000 Toten passt. Extrapoliert man das ganze noch weiter bis zu einem maximal anzunehmenden Durchseuchungsgrad (ohne jede Maßnahmen), wäre von etwa 16.000 Toten in Österreich auszugehen, was grob um den Faktor sechs neben der Panikansage von Herrn Kurz liegt - hier müsste der selbsternannte Retter eingestehen, sich massiv "geirrt" zu haben. Und er müsste noch gleich zugeben, dass mit den von ihm zu verantwortenden Maßnahmen deutlich mehr Menschen als Kollateralschäden sterben werden, weil deren Erkrankungen nicht adäquat behandelt wurden!

Helmut Mayr

Soll vorgekommen sein.... Ist aber nicht.

Petra Emich-Kricowa

Und was ist wenn sich im Herbst herausstellt, dass auch Geimpfte ein Krankenhaus Bett benötigen? Werden die dann wieder nach Hause geschickt, da die ja nicht mehr an Corona erkranken können? Oder sind die Erfahrungen aus Israel nur Verschwörung?

Thomas Poppe

Bis jetzt 4,5 Millionen Grabsteine...

Johannes Windhab

Die Toten und die Patienten auf der Intensivmedizin geben sicher genug Antwort auf diese eher fragwürdige und naive Schreiberei. Bitte vor solchen Auswüchsen etwas mehr nachdenken.