Eine ewige Baustelle neigt sich ihrem Ende zu. Seit fünf Jahren steht ein Absperrzaun am Fuß des Salzburger Nonnbergfelsens. 2018 wurde er aufgrund von Steinschlaggefahr errichtet. Nach Felssicherungsarbeiten ließ die Sanierung der Wehrmauer aus der Mitte des 17. Jahrhunderts dann aber auf sich warten. Die Grenzziehung zwischen der Stadt und dem Stift Nonnberg war nicht klar.
Äbtissin M. Veronika Kronlachner sagt: "Zwischen der Stadt Salzburg und dem Kloster wurde vereinbart, dass die Besitzverhältnisse nicht geklärt werden. Die Stadt, das Land und der Bund beteiligen sich an den Sanierungskosten." Insgesamt belaufen sie sich auf rund 480.000 Euro. Das Kloster bittet um Spenden.
Im Juli wurde dann das Gerüst mit dem weißen Schutznetz aufgebaut, die Sanierung startete. Drei Monate später sind die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen. Es wird bereits abgerüstet, die Mauer wieder enthüllt. Nach Information von Äbtissin Kronlachner wurden insgesamt circa 500 Quadratmeter saniert, auf einer Länge von 100 Metern und einer Höhe von drei bis neun Metern.
In ein paar Tagen wird die frisch geputzte Mauer wieder vollständig zu sehen sein. Überraschungen seien keine aufgetaucht, wie Landeskonservatorin Eva Hody bestätigt. "Dringend notwendig war die Befestigung eines Wappensteins von Paris Lodron." Die Mauer sei stadtbildprägend, weil sie in Richtung Nonnberg gut sichtbar sei. "Jetzt muss die Natur drüberarbeiten, kleine Pflanzen werden sich ansiedeln, dann schaut sie sicher wieder sehr gut aus." Künftig sollen die Bergputzer die Nonnberger Mauer pflegen, damit sich keine größeren Pflanzen zwischen den Steinen ansiedeln.
Während der Bauarbeiten konnten Spaziergänger und Spaziergängerinnen manchmal einen Blick in den Garten über der Mauer werfen. Er heißt Herrengarten, weil dort früher geistliche Herren gewohnt hätten, wie Äbtissin Kronlachner aufklärt. "Von jeher diente der Herrengarten als Blumengarten. Als Gemüsegarten wurde er eigentlich erst aktiviert, nachdem wir unseren Nonntaler Gemüsegarten - aus dem die Wohnanlage ,Paradiesgarten' entstanden ist - nicht mehr bewirtschaften konnten." Es ist ein herrliches Platzerl hoch über Nonntal, mit Blick über die Stadt und auf den Gaisberg.
Stift Nonnberg bittet um Spenden
Neben der Mauer sind derzeit Renovierungskosten für Nonnenchor und Mauracher-Orgel zu stemmen.
Konto Benediktiner-Frauenstift Nonnberg, Salzburg "Chorkapelle und Orgel"
IBAN: AT41 1953 0100 0005 9900, BIC: SPAEAT2S