Was ein wenig wie ein schwieriges Projekt klingt, ist einfacher, als man denkt und in vielen englischen Gärten eine beliebte Methode, Platz zu schaffen. Bei Bäumen, aber auch Sträuchern werden bis in zwei bis vier Metern Höhe alle Seitenäste entfernt und nur noch einige Hauptstämme bleiben bestehen.
Das gezielte Entfernen, also das Aufasten, ist eine effektive Methode, um alte Gärten größer und einladender wirken zu lassen. Hier die wichtigsten Vorteile:
1. Vergrößerung des Raumeindrucks
Durch das Entfernen der unteren Äste wird der Blick durch den Garten geöffnet. Dies sorgt für einen großzügigeren Gesamteindruck und lässt kleinere oder verwachsene Gärten deutlich weiter erscheinen. Besonders Koniferen bekommen so eine völlig neue Form und einen lichten Einblick.
2. Erhöhung des Lichteinfalls
Nach dem Aufasten erreicht mehr Sonnenlicht den Boden. Davon profitieren sowohl Pflanzen wie Farne, Astilben oder Waldmeister als auch Rasenflächen. Sitzplätze werden heller und bieten neue Möglichkeiten für Blumenbeete. Mit weniger tief hängenden Ästen reduziert sich der Laubfall auf Wege und Beete. Das Mähen, Mulchen sowie die allgemeine Pflege werden erleichtert.
3. Verbesserung der Luftzirkulation und Pflanzengesundheit
Bessere Luftzirkulation verringert die Gefahr von Pilzerkrankungen und Schimmel. Auch Staunässe unter Baumkronen wird vermieden; die Bäume selbst bleiben vitaler. Durch das Aufasten kann die Stabilität alter Bäume verbessert und das Risiko von Sturmschäden oder Stammfäule reduziert werden. Bester Zeitpunkt ist bei den meisten Gehölzen der Spätwinter. Birken, Ahorn oder Nussbäume besser im Spätsommer schneiden.
4. Klare Gartenstruktur und bessere Ästhetik
Aufastende Maßnahmen führen zu einer klareren Silhouette der Bäume und verleihen dem Garten ein parkähnliches, luftiges Erscheinungsbild. Der freigestellte Stamm eröffnet neue gestalterische Möglichkeiten. Lichte Kronen fördern Aufenthaltsmöglichkeiten unter Bäumen, etwa als Sitzplatz.
5. Schutz von Beeten und Wegen
Tief hängende Äste können das Wachstum in Beeten beeinträchtigen. Nach dem Aufasten entstehen neue Flächen für Wege oder Sitzplätze und Staudenbeete können neu angelegt werden. Unter Magnolien lassen sich so Staudenbeete anlegen - oder "Teppiche" aus Frühlingsblumenzwiebeln legen.
6. Förderung der Unterbepflanzung
Mehr Licht und Raum ermöglichen die Bepflanzung unter den Bäumen. Frühjahrsblüher wie Krokusse und Narzissen oder schattenliebende Stauden wie Farne, Funkien oder auch buntblättriger Efeu finden hier ideale Bedingungen.