Es ist ausnahmsweise kein Rekord, aber ein weiterer Meilenstein in der beispiellosen Karriere von Roger Federer. Nach einem 6:4, 6:4 im Finale von Dubai über den griechischen Jungstar Stefanos Tsitsipas und seinem 100. Turniersieg erinnert sich der erfolgreichste Tennisspieler daran, wie seine lange Reise einst anfing. Der Schweizer offenbart, wie es ihm vor 19 Jahren nach einer Niederlage in seinem ersten Finale ging. Damals plagten ihn Zweifel, ob er jemals einen Titel holen würde. "Ich habe mir die Augen ausgeheult." Ein Jahr später, 2001, gewann er seinen ersten Titel: "Ich war so erleichtert, dass ich nicht der Typ bin, der endlos viel Talent hat, aber keinen Titel."
Nun steht er bei 100, nur Jimmy Connors hat mit 109 mehr. Die Nummer drei der Rangliste ist Ivan Lendl mit 94 Titeln, ins Visier nehmen können Federers Marke seine Rivalen Rafael Nadal (80) und Novak Djoković (73). Connors' Rekord zu brechen sei aber nicht sein Antrieb, sagt Federer. Umso erstaunlicher ist, dass er die meisten Turniersiege auf höchster Ebene, also bei Grand Slams (20), ATP-Finals (6) und Masters-1000-Turnieren (27), errungen hat.
Wenn Federer einst Zweifel hatte, sein endloses Talent zu vergeuden, so sind diese Zweifel aktuell bei keinem besser angebracht als bei Nick Kyrgios. Der 23-jährige Australier bewegt sich seit Jahren zwischen Genie und Wahnsinn und stellte beides in Acapulco wieder unter Beweis. Dort besiegte er unter anderem Nadal nach Abwehr von Matchbällen und im Endspiel Alexander Zverev 6:3, 6:4. "Unmögliche" Zauberschläge wechselten sich mit Aufschlägen von unten und verbalen Scharmützel ab. "Er hat keinen Respekt vor dem Publikum, vor seinen Rivalen und vor sich selbst", sagt Nadal. "Ich bin anders. Rafa kann sich darauf konzentrieren, was er zu tun hat", kontert der "Bad Boy".